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,Es gab keinen Schimpansen,der sich für seine Gene interessiert hätte’

1. September 2006 in Österreich, keine Lesermeinung
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Kardinal Christoph Schönborn sprach über die gesellschaftspolitischen Dimensionen der Evolutionismus-Debatte.


Rom-Wien (www.kath.net / PEW) Mensch soll - im Sinne des Philosophen Hans Jonas - „Verwalter und Hüter der Schöpfung“ sein: Dies betonte Kardinal Christoph Schönborn in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „Il Foglio“ zum Thema „Schöpfung und Evolution“.

Die bereits auf der ersten Seite der Bibel angesprochene „Herrschaft“ des Menschen über die Schöpfung sei so zu verstehen, dass der Mensch sich wie ein „Erbe“ zu verhalten habe.

Die Grundfrage bestehe darin, ob die Natur als „geschaffene Wirklichkeit“ dem Menschen etwas zu sagen habe und Respekt verlange oder ob nur der Mensch ihr seinen Willen aufzwingen dürfe, betonte der Wiener Erzbischof.

Es gehe um die alte philosophische Frage, ob das „Sein“ ein „Sollen“ nach sich ziehe. Wenn etwa der Mensch als Mann und Frau geschaffen sei, so bedeute das im Sinn des christlichen und jüdischen Denkens eine Verpflichtung.

Kardinal Schönborn unterstrich in dem Interview neuerlich, dass der Evolutionismus mit dem quantitativen Instrumentarium der Naturwissenschaft nicht alles erklären könne, weil das Leben mehr sei als seine materiellen Bedingungen. Wenn alles nur „Evolution“ im engen Sinn der darwinistischen Theorie wäre, würden „Freiheit und Verantwortung“ des Menschen schwer erklärbar sein, so der Wiener Erzbischof.

Ohne Zweifel hätten auch der menschliche Geist, sein Wille und seine Intelligenz biologische Voraussetzungen, aber wenn Wille, Freiheit und Vernunft nur Produkte von Evolution und Zufallsprozessen wären, ließe sich nicht erklären, wieso der Mensch im Stande ist, über diese Vorgänge zu reflektieren.

Ironisch fügte Kardinal Schönborn hinzu: „Es stimmt schon, dass das Genom von Menschen und Schimpansen nahezu deckungsgleich ist, aber es hat noch keinen Schimpansen gegeben, der sich für seine Gene interessiert hätte“.

In dem Interview machte Kardinal Schönborn auch auf die gesellschaftspolitischen Auswirkungen des Evolutionismus aufmerksam. Man könne nicht leugnen, dass sich Eugenik und Rassismus aus dem Bereich der Darwinschen Theorie entwickelt hätten.

Wörtlich sagte der Wiener Erzbischof: „Ich behaupte keinen kausalen oder notwendigen Zusammenhang zwischen dem Konzept der Evolution und der Eugenik, aber im Milieu des 19. Jahrhunderts wurden die eugenischen und rassistischen Theorien von der evolutionistischen Auffassung gefördert“. Auch bei Darwin selbst gebe es Feststellungen in diesem Sinn. Hier müsse man „wachsam“ sein.

Konferenz über Euthanasie in Hartheim

Im kommenden Jahr werde es in Hartheim in Oberösterreich - einem der Tatorte des NS-Vernichtungsprogramms gegen Menschen mit Behinderungen - eine internationale Konferenz über Euthanasie geben, kündigte der Kardinal an. „Hartheim ist der Ort, von dem aus man über Euthanasie sprechen muss“, so der Wiener Erzbischof. Wenn man der Eugenik die Tür öffne, führe der Weg zur Euthanasie auf allen Ebenen. In den Niederlanden habe man bereits die Sterbehilfe für Minderjährige legalisiert.

Die Wissenschaft von heute habe - in bisher ungekannter Weise - das „Wunder des Beginns des Lebens“ aufgedeckt, betonte Kardinal Schönborn: „Es gibt keinen Zweifel mehr, dass vom Augenblick der Befruchtung der Eizelle an ein neues menschliches Wesen vorhanden ist“.

Zweifellos seien viele Bedingungen notwendig, um dieses menschliche Wesen heranwachsen zu lassen, aber es sei bereits ein „unverwechselbares Wesen unter Milliarden anderer menschlicher Wesen“. Früher habe man das alles nicht gewusst, aber der heutige Wissensstand sei eine „moralische Verpflichtung“.

In der postmodernen Philosophie werde die Möglichkeit geleugnet, auf den „Ursprung“ zurückzugreifen, erinnerte der Wiener Erzbischof. Der biblische Glaube hingegen gehe von der festen Überzeugung aus, dass der erste Satz der Bibel („Am Anfang schuf Gott...“) der Ursprung von allem sei. Wenn es keinen Ursprung gebe, sondern alles nur Zufall sei, dann wäre auch kein Sinn vorhanden, der ja Weg und Orientierung bedeute.



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