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Maria von Guadalupe

8. Juli 2006 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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KATH.NET-Sommerlektüre: Auszüge aus dem Bestsellerbuch "Maria von Guadalupe" – Teil I : Die köstliche Kaktusfrucht des Adlers - Von Paul Badde.


Guadalupe (www.kath.net)
KATH.NET wird im Laufe des Sommers die ersten vier Kapitel des berühmten Buches von Paul Badde über „Maria von Guadalupe“ veröffentlichen. Mit freundlicher und besonderer Genehmigung von Paul Badde.

Der Bestsellerroman jetzt als günstiges Taschenbuch

Mit KATH.NET nach Guadalupe – der Traum wird möglich – 17. bis 25. Februar 2007 – Ab München

KATHPEDIA: Guadalupe

Erster Teil: Die köstliche Kaktusfrucht des Adlers

Inhalt:

Die köstliche Kaktusfrucht des Adlers ●●
Eine Begegnung in der Morgenröte ●●
Die Eroberin der Herzen ●●
Das Geheimnis in den Augen der Jungfrau ●●
Nicht von Menschenhand gemalt ●●
Die Königin des Friedens ●●
Der Sternenmantel der Gottesmutter ●●
Zeichen und Zweifel ●●
Der Name der Rose ●●
Der nachgesandte Auftrag ●●
Ein modernes Bild ●●
Aufbruch in die Neue Welt ●●
Ein Gutachten aus dem 18. Jahrhundert ●●
Im Schatten der Madonna ●●
Ein sprechender Adler und die Besiegerin der Schlange ●●
Vorbild aus Menschenhand für ein göttliches Original ●●
Baum der Tränen und himmlischer Beistand ●●
Tag des Zorns vor dem Geburtshaus Mariens ●●
Wolken der Gewalt über Bethlehem ●●
Marias letzter Wohnort ●●
Morgenstern, Meeresstern ●●
Sternenfeld der Liebe ●●
Mirjam, Maryam, Maria! ●●

Anhang
Faksimile vom Originaltext des Nican Mopohua ●●
Ausgewählte Literatur ●●
Dank ●●
Bildnachweis ●●
Personenregister ●●


Die köstliche Kaktusfrucht des Adlers

Christoph Kolumbus errichtet aus dem Holz der »Santa Maria« das erste europäische Haus Amerikas, Hernando Cortez erobert Mexiko. Hundegebell am Strand und die Morgenröte der Neuzeit über den Städten der Alten und der Neuen Welt.

Als der Wind am Morgen des 3. August 1492 erstmals die Segel der »Santa Maria« blähte, mit der Christoph Kolumbus von Andalusien aus in See stach, um zusammen mit der »Pinta« und der »Niña« einen westlichen Seeweg nach Jerusalem zu suchen, wie er seinem Bordbuch anvertraute, hätte man die Namen seiner drei Schiffe, hintereinander gereiht, auch als einen einzigen zusammengefügten Satz lesen können: »Santa Maria pinta (la) niña« – »Die heilige Maria malt das kleine Mädchen«. Schon das war merkwürdig, doch das war nur der Anfang der unglaublichen Geschichte der schönen Maria von Guadalupe, die fünfhundert Jahre nach der Entdeckung Amerikas in Europa, Asien, Afrika und anderen Teilen der Erde noch immer auf ihre Entdeckung wartet.

In der Weihnachtsnacht 1492 lief die »Santa Maria« vor Haiti auf eine Sandbank. Kolumbus beschloss, das gestrandete Flaggschiff abzutakeln »und von den Resten ein Fort zu bauen«, wie ich erfahren hatte. Doch seit ich vor Jahren im Hafen von Barcelona einmal die naturgetreue Nachbildung der »Santa Maria« am Kai habe dümpeln sehen, zweifle ich, dass sich aus den Planken und Masten dieser Nussschale jemals eine »Festung« bauen ließ. Vielleicht zwei, drei Hütten oder ein Haus, vielleicht noch eine kleine Kapelle mit einem Zaun, doch das war es wohl schon. Mehr gab das Baumaterial nicht her. Sicher scheint also nur, dass aus der »Santa Maria« das erste europäische Haus in der Neuen Welt errichtet wurde. Ein Jahr später war es schon zerstört und niedergebrannt.

Siebenundzwanzig Jahre später landete Hernando Cortez aus dem spanischen Medellín auf der »Santa María de la Concepción« an der Küste des amerikanischen Kontinents. Das geschah am Karfreitag des Jahres 1519 in der Nähe der späteren Hafenstadt Vera Cruz. Eine kleine Expeditionsflotte begleitete die »Unbefleckte Empfängnis Mariens«. Zwei Tage später bat Cortez die beiden Franziskaner Diaz und Olmedo, am Strand ein feierliches Hochamt anlässlich des Ostersonntags zu lesen. »Die Spanier rammten ein Kreuz in den sandigen Boden«, schreibt Francisco López de Gómara in seiner Geschichte der Eroberung Mexikos, »beteten den Rosenkranz und als die Glocke läutete, sprachen sie das Angelusgebet«. Das klingt zwar für diejenigen, die sich ein wenig in der katholischen Liturgie auskennen, etwas verworren, doch ohne Zweifel nahm Cortez nach dem Gottesdienst das große Land mit eine kleinen Rede für die spanische Krone in Besitz, ohne dass der König von Kastilien überhaupt wusste, wer Cortez war noch was er dort tat. Denn den königlichen Auftrag hatte dem »Generalkapitän« kein anderer erteilt als er sich selbst.

Ein wenig glich er dem unsterblichen Don Quijote de la Mancha bei dessen imaginären Aufträgen gegen die Mächte der Finsternis und zur »Verteidigung der Ehre der unversehrten, so überaus liebreizenden Dulcinea«, die es leider nur im Kopf und in der angespannten Einbildung des armen Ritters gab. Aber im Gegensatz zu Don Quijote, dem Helden von der traurigen Gestalt, kam Cortez statt mit einer klapprigen Rosinante und rostigem Kampfspieß seinem Auftrag mit scharfer Klinge und gut genährten Rössern nach. Hernando Cortez war zudem auch ganz und gar nicht von trauriger Gestalt, sondern ein eleganter Mann in Samt und Seide. Die Eingeborenen wussten nicht, was sie von ihm halten sollten und beobachteten das Schauspiel seiner feierlichen Inbesitznahme Mexikos voller Erstaunen. Mit Befremden sahen sie, dass die bleichen und schwer bewaffneten Männer vor einem gekreuzten Holz ihr Haupt beugten und niederknieten.

Vor der Küste lagen neben dem Flaggschiff des Konquistadors noch drei weiteren Karavellen und sechs kleineren Brigantinen vor Anker, die fünfhundertdreißig zumeist blutjunge Männer aus Spanien, Genua, Neapel, Portugal und Frankreich an Land gebracht hatten, darunter fünfzig Seeleute, die zwei schon genannten Geistlichen, dreißig Armbrustschützen und zwölf Arkebusiere. An Waffen führte die Expedition neben einer großen Zahl von Schwertern und Lanzen noch sechzehn Pferde mit an Bord, zahlreiche irische Wolfshunde und Mastiffs, zehn bronzene Feldschlangen, vier Falkonetten und etliche Lombarden, wie die neuen Hinterlader damals genannt wurden. Einige der Männer hatten verstümmelte Ohren. Solche Strafen blühten damals in Kastilien immer noch jedem, der wegen Raubes verhaftet und verurteilt wurde. Nicht wenige der Mitstreiter wurden in Spanien als gemeine Banditen betrachtet. Am Hals des selbsternannten Generalkapitäns Cortez aber hing an einer Goldkette eine Medaille mit der Jungfrau Maria auf der Vorderseite und Johannes dem Täufer auf der Rückseite. Am Masttopp des Flaggschiffs flatterte eine gelbe Fahne mit blauem Kreuz und der lateinischen Inschrift: Amici, sequamur crucem, et si nos fidem habemus, vere in hoc signo vincemus – »Freunde, lasst uns dem Kreuz folgen! Wenn wir daran glauben, werden wir wahrlich in diesem Zeichen siegen«.

Als wenige Wochen später einige der Konquistadoren jedoch eben diesen Glauben nicht mehr teilten, dazu ihr Vertrauen in das Glück ihres Anführers verloren und mit einer gekaperten Brigantine nach Kuba zurücksegeln wollten, ließ Cortez zwei Anführer der Verschwörung erhängen, einem dritten einen Fuß verstümmeln und andere Rebellen öffentlich auspeitschen. Danach befahl er, neun Schiffe vor den Augen aller Expeditionsteilnehmer in der Bucht von Villa Rica auf Grund zu setzen, um auch den furchtsamsten unter ihnen durch alle Schrecken hindurch nur noch einen Weg offen zu lassen: den Weg nach Tenochtitlán, der Hauptstadt Mexikos. Sie war damals so groß, menschenreich und gewaltig wie Neapel oder Konstantinopel in der Alten Welt, außerdem schöner als Venedig. Nur ein Schiff ließ Cortez als seetüchtig übrig: die »Santa María de la Concepción«. Es war in etwa die Zeit, als im fernen Europa Leonardo da Vinci starb und die sieben deutschen Kurfürsten einstimmig Karl I. von Habsburg, den König Kastiliens, als Karl V. zum Kaiser jenes Heiligen Römischen Reichs wählten, von dem es später hieß, dass in seinem Reich »die Sonne nicht untergehe«. Mit Mexiko und den Philippinen umspannte dieses Imperium bald den gesamten Erdball.

Denn nur zwei Jahre nach seiner Landung hatte Cortez das mächtige Reich der Azteken schon vollständig besiegt. Es war das »Land des Mondes«, wie Mexiko nach einer der verschiedenen Lesarten seines indianischen Namens begriffen werden konnte. Und hätte er den Mond erobert, wäre es kaum eine größere Überraschung gewesen. Nichts hatte die Europäer auf die Entdeckung der Neuen Welt vorbereitet, und auch die Indianer nicht, deren Kult der Menschenopfer die spanischen Abenteurer ungeheuerlich schockierte, nachdem sie erstmals Zeugen geworden waren, wie aztekische Priester ihren Opfern den zuckenden Herzmuskel mit Feuersteinklingen aus dem lebendigen Leib herausschnitten, um das pochende Herz sogleich als »köstliche Kaktusfrucht des Adlers« in eine Opferschale aus schwarzem Basalt zu legen und ihrem Gott Quetzalcóatl darzubringen. Einige dieser »Adlerschüsseln« sind noch erhalten. Im nahen Cholula haben die Architekten der Königlichen Kapelle sie nach der Eroberung Mexikos am Eingang als Weihwasserbecken in die Wand eingefügt.

Vornehmen Opfern waren vor der Operation üblicherweise »heilige« halluzinogene Pilzgetränke und eine Sonderration »Obsidianwein« verabreicht worden, die aber auch viele Schaulustige nicht verschmähten, deren gellendes Gelächter den Spaniern bei Tag und bei Nacht nicht mehr aus den Ohren gehen wollte. Weniger vornehme und widerspenstige Opfer bekamen gar nichts und wurden an den Haaren die Pyramide hinauf gezerrt. Da sich die Priester zu Opferzwecken täglich auch selber Blut aus den Ohrläppchen entnahmen, sahen ihre Ohren entsprechend grauenhaft aus – aber es war noch nicht alles. Sie waren schwarz gekleidet, hatten verfilzte Haare, aschgraue Gesichter und bizarr lange Fingernägel. Kein Gold, kein melancholischer Gesang und auch das schönste gefiederte Gewand oder die legendäre Pracht der indianischen Städte konnte die Spanier mit ihnen und ihren Opferbräuchen versöhnen. Die blutverkrusteten Tempelpyramiden kamen ihnen vor wie Brückenköpfe der Hölle.

Den Indianern erschienen hingegen die Pferde der Spanier, die sie »Hirsche« nannten, »so hoch wie Dächer«. Die Konquistadoren machten sich ein Vergnügen daraus, sie schon mit dem bloßen Wiehern der Rösser zu entsetzen und setzten das Wiehern taktisch und strategisch ein. Es war der Zusammenprall von zwei Kulturen, für den es kein Vorbild gab: Steinzeit gegen Eisenzeit, Obsidian und Feuerstein gegen Stahl aus Toledo, Schlitten gegen Rad, Pfeile gegen Schwarzpulver und Kanonenkugeln und schließlich: der verwegen kühne Geist der europäischen Renaissance-Christen gegen die sprichwörtliche Heidenangst der Indianer, die sich unter einer Heerschar unberechenbarer Götter duckten. Unter den rund sechzehnhundert Spaniern, von denen der größere Teil erst später zu Cortez und seiner Expedition gestoßen war, hat die Eroberung Mexikos etwa tausend seiner Leute das Leben gekostet. Viel mehr Opfer hatten die indianischen Hilfsvölker zu beklagen, wie etwa die Tlaxcateken, die sie auf ihrer Seite gegen das Herrschervolk der Azteken hatten aufhetzen und einsetzen können. Die Azteken selbst hatten »wie Götter gekämpft«, schreibt der Historiker Hugh Thomas schließlich über ihre gemeinsamen Gegner und Opfer, doch sie waren in diesem ungleichen Kampf zu Hunderttausenden umgekommen. Prophezeiungen hatten ihnen für das Jahr 1519 die Ankunft des hellhäutigen Quetzalcoatl angekündigt, ihres gefiederten Schlangengottes, dessen Rückkehr nach Mexiko sie seit Generationen erwartet hatten. Darum nehmen einige an, sie seien nicht so sehr der List oder Feuerkraft der Spanier erlegen, sondern einem unbändigem Staunen – und einer abgrundtiefen Enttäuschung.

Auf den Inseln der Karibik hatte vor und nach der Eroberung Mexikos keiner der zuvor dort lebenden Taino-Indianer den Überfall der Spanier überlebt. Nicht weniger hoffnungslos schien deshalb nach der Eroberung ihrer Heimat auch die Lage für die Indios Mexikos, für die Mexica, die Tlaxcateken, die Mixteken, die Cholula, die Tolteken, Chichimeken, Xochimilca, Totonaken und andere, die im Folgenden nur Azteken genannt werden, nach dem in Europa eingebürgerten Namen jenes Indianervolks, das zur Zeit der spanischen Eroberung weite Gebiete Mexikos beherrschte.

Erst recht schien der Dialog der Kulturen aussichtslos. Schon vor dem siegreichen Abschluss des Feldzugs, als Cortez den mächtigen Aztekenherrscher Montezuma II. in seinem Palast verhaftet und festgesetzt hatte – und bevor jener in einem Steinhagel aus aztekischer Hand umkam, der sich wie ein Vulkanausbruch aus seiner Hauptstadt gegen die Spanier entladen hatte –, saß der Abenteurer aus der spanischen Extremadura nachts viele Stunden mit dem Kaiser zusammen, um dem Mann, der vor seiner Thronbesteigung selbst Hohepriester gewesen war, nicht nur von Karl I., seinem eigenen Herrn und schärfsten »Degen der Christenheit« zu erzählen (dem er Montezumas Reich als Geschenk zugedacht hatte), sondern auch von der allzeit reinen Gottesmutter Maria, von Gottvater, Gottsohn und dem Heiligen Geist, von der Unbefleckten Empfängnis, der Fleischwerdung Gottes und von »vielen anderen interessanten Dingen« mehr. Die Predigten des leidenschaftlichen Konquistadoren und Frauenhelden waren kaum weniger abenteuerlich als seine Eroberungen. Seine Biografen gerieten darüber immer wieder ins Staunen, und sie hatten oft davon zu berichten. Für die Azteken müssen sie aber dennoch mehr als befremdlich geklungen haben. Denn Cortez ließ den Aztekenherrscher an anderen Tagen ja außerdem in Ketten gelegt an der feierlichen Verbrennung rebellischer indianischer Adliger auf dem Platz vor der großen Pyramide teilnehmen – was Montezuma allerdings auch aus seiner Haft heraus nicht hinderte, weiterhin Menschenopfer darbringen zu lassen. Trommeln dröhnten von der Spitze der großen Pyramide. Muscheltrompeten wurden geblasen, und Flöten und Querpfeifen aus Knochen. Die Erde musste sich doch weiterdrehen; dazu brauchte sie Blut. Und auch die vielen Feste mussten weitergehen, die ohne Menschenopfer im alten Mexiko einfach unvorstellbar waren, als »Blumen für die Götter«. Die Azteken waren diesem Blutrausch verfallen. »Es weht ein Wind aus Obsidian und streicht über uns hinweg«, sagte der aztekische Vater nach dem Codex Florentinus zu seiner Tochter, sobald sie sechs oder sieben Jahre alt war. »Die Erde ist kein Ort des Wohlergehens, es gibt hier keine Freude. Es gibt kein Glück.« Ein »dunkler, blutiger Ernst« lastete auf ihrer Religion, schrieb Joseph Höffner vierhundert Jahre später, der ihnen alle »fröhliche Sorglosigkeit genommen« hatte. Ohne Krieg konnten sich die Azteken kein Leben vorstellen. In der Alten Welt, insbesondere in Spanien, flackerten damals hingegen nicht nur viele Scheiterhaufen für echte oder vermeintliche Ketzer, sondern es war auch die Zeit, in der von Deutschland aus die Reformation ihren Anfang und Lauf nahm, in der die Kirche des Westens erstmals in Katholiken und Protestanten auseinanderbrach und in der sich bald acht Millionen Christen von Rom abspalten sollten. Kein Scheiterhaufen, kein noch so feierlich flackerndes Autodafé konnte dieser Umwälzung Einhalt gebieten. Kaiser Karl I. hatte jedenfalls anderes zu tun, als sich um die Abenteuer eines seiner vielen waghalsigen Untertanen in der fernen Neuen Welt zu kümmern. Die Morgenröte der Neuzeit war angebrochen – mit all ihren Schrecken.

In dieser Zeit geschah nun in Mexiko etwas, was noch fantastischer klingt als selbst der fantastischste Bericht der Eroberung des Landes durch Cortez und seine Männer. Das war die erstmalige Erscheinung der Himmelskönigin in der Neuen Welt. Keiner, der etwas auf seinen Verstand hielt, wollte diesem Phänomen Glauben schenken. Vielleicht wird erst heute die ganze Tragweite dieses Ereignisses sichtbar, da wir erkennen können wie nie zuvor, wie sehr es den Lauf der Geschichte und das Gleichgewicht der Welt veränderte.



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