
Rocco Buttiglione: 'Für Freiheit der Christen kämpfen'24. November 2004 in Aktuelles, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Man müsse auf "schleichend totalitäre" Institutionen wie das EU-Parlament Druck ausüben - Gründung einer christliche Bewegung angekündigt - Vom Ausgang der US-Wahl ermutigt
Rom (kath.net/idea) - Der wegen seiner christlichen Überzeugungengescheiterte Kandidat für die EU-Kommission, der Italiener RoccoButtiglione, will eine politische Bewegung ins Leben rufen, um "für dieFreiheit der Christen" in Europa zu kämpfen. Man müsse Druck auf"schleichend totalitäre" Institutionen ausüben wie etwa das EuropäischeParlament, sagte der Politologe. Der Katholik sieht die Meinungsfreiheit derChristen bedroht. Er war wegen seiner Glaubensüberzeugungen zur Abtreibung,zur Rolle der Frau und zur Homosexualität auf heftigen Widerstand beisozialdemokratischen, liberalen und "grünen" EU-Parlamentariern gestoßen.Angesichts eines drohenden Scheiterns der gesamten EU-Kommission (Regierung)hatte der designierte Justiz-Kommissar seine Bewerbung zurückgezogen. DerProfessor, der zu den Vertrauten von Papst Johannes Paul II. gehört, hattein einer EU-Anhörung unter anderem erklärt, aufgrund seines christlichenGlaubens halte er Homosexualität für Sünde. Wie die britischeSonntagszeitung Sunday Telegraph (London) berichtete, will Buttiglione keineneue Partei gründen, sondern eine christliche Bewegung oder Vereinigung.Nach seinem Scheitern im EU-Parlament sei er mit Tausenden wohlwollendenBriefen und E-Mails geradezu überschwemmt worden. Politiker, nicht nur ausItalien, sondern auch aus Spanien, Großbritannien und Deutschland, hättenihm Solidarität bekundet. Sympathie für seine ethische Grundhaltung habe erauch aus jüdischen und muslimischen Kreisen erhalten. Ermutigung durch US-Wahl Buttiglione ist nach Darstellung des Sunday Telegraph in seiner Initiativefür eine neue christlich-politische Bewegung vom Ausgang derUS-amerikanischen Präsidentschaftswahl ermutigt worden. Präsident George W.Bush verdankte seinen Sieg vor allem wertkonservativen und christlichenWählern. In der italienischen Zeitung "Il Foglio" (Das Blatt) schriebButtiglione: "Unsere Intellektuellen in Europa waren immer überzeugt, daßdie Moderne zum Aussterben der Religion führen werde. Nun zeigt uns Amerika,das fortschrittlichste Land der Welt, daß Religion ein fundamentales Elementeiner freien Gesellschaft und modernen Wirtschaft nicht nur sein kann,sondern tatsächlich auch ist." 
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