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Wortlaut der offiziellen Vatikan-Urkunde für Benedikt XVI.

5. Jänner 2023 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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"Ständig auf der Suche nach dem Antlitz Christi"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Dem verstorbenen Papst Benedikt XVI. (2005-2013) ist bei der Sargschließung eine offizielle lateinische Pontifikats-Urkunde mit in den Sarg gelegt worden. Die Nachrichtenagentur Kathpress dokumentiert den Text dieses sogenannten Rogitums in einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan:

ROGITUM ZUM TOD

SEINER HEILIGKEIT BENEDIKT XVI., EMERITIERTER PAPST

OBITUS, DEPOSITIO ET TUMULATIO BENEDICTI PP XVI SANCTAE MEMORIAE

Im Lichte des auferstandenen Christus ist am 31. Dezember im Jahr des Herrn 2022 um 9.34 Uhr, als das Jahr zu Ende ging und wir uns anschickten, das Te Deum für die vielen Wohltaten des Herrn zu singen, der geliebte emeritierte Hirte der Kirche Benedikt XVI. von dieser Welt zum Vater heimgegangen. Die ganze Kirche begleitete ihn gemeinsam mit dem Heiligen Vater Franziskus im Gebet auf seinem Weg.

Benedikt XVI. war der 265. Papst. Sein Andenken bleibt im Herzen der Kirche und der ganzen Menschheit.

Joseph Aloisius Ratzinger, der am 19. April 2005 zum Papst gewählt wurde, wurde am 16. April 1927 in Marktl am Inn, in der Diözese Passau (Deutschland), geboren. Sein Vater war Gendarmerie-Kommissar und stammte aus einer niederbayerischen Bauernfamilie, deren wirtschaftliche Verhältnisse eher bescheiden waren. Seine Mutter war die Tochter von Handwerkern aus Rimsting am Chiemsee und hatte vor ihrer Heirat als Köchin in verschiedenen Hotels gearbeitet.

Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Traunstein, einer kleinen Stadt nahe der österreichischen Grenze, etwa 30 Kilometer von Salzburg entfernt, wo er seine christliche, menschliche und kulturelle Erziehung erhielt.

Die Zeit seiner Jugend war nicht einfach. Der Glaube und die Erziehung seiner Familie bereiteten ihn auf die harte Erfahrung der Probleme im Zusammenhang mit dem Naziregime vor, als ein Klima der starken Feindseligkeit gegenüber der katholischen Kirche in Deutschland herrschte. In dieser komplexen Situation entdeckte er die Schönheit und Wahrheit des Glaubens an Christus.

Von 1946 bis 1951 studierte er an der Hochschule für Philosophie und Theologie in Freising und an der Universität München. Am 29. Juni 1951 wurde er zum Priester geweiht und begann im folgenden Jahr seine Lehrtätigkeit an derselben Einrichtung in Freising. Anschließend war er als Professor in Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg tätig.


1962 wurde er als Assistent von Kardinal Josef Frings offizieller Experte des Zweiten Vatikanischen Konzils. Am 25. März 1977 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Erzbischof von München und Freising, und am 28. Mai desselben Jahres wurde er zum Bischof geweiht. Als bischöflichen Wahlspruch wählte er "Cooperatores Veritatis" (Mitarbeiter der Wahrheit).

Papst Montini ernannte ihn im Konsistorium vom 27. Juni 1977 zum Kardinal mit der Titelkirche Santa Maria Consolatrice al Tiburtino.

Am 25. November 1981 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Präfekten der Glaubenskongregation, und am 15. Februar des folgenden Jahres gab er die pastorale Leitung der Erzdiözese München und Freising ab.

Am 6. November 1998 wurde er zum Prodekan des Kardinalskollegiums ernannt und am 30. November 2002 zum Dekan, wobei er den Titel der suburbikarischen Kirche von Ostia übernahm.

Am Freitag, den 8. April 2005, leitete er die Beerdigungsmesse von Johannes Paul II. auf dem Petersplatz.

Von den im Konklave versammelten Kardinälen wurde er am 19. April 2005 zum Papst gewählt und nahm den Namen Benedikt XVI. an. Von der Segensloggia aus präsentierte er sich als "demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn". Am Sonntag, dem 24. April 2005, trat er feierlich sein Petrusamt an.

Benedikt XVI. stellte das Thema Gott und Glaube in den Mittelpunkt seines Pontifikats, indem er ständig auf der Suche nach dem Antlitz des Herrn Jesus Christus war und allen half, ihn kennenzulernen; insbesondere durch die Veröffentlichung des dreibändigen Werks "Jesus von Nazareth". Ausgestattet mit einem umfangreichen und profunden biblischen und theologischen Wissen, besaß er die außergewöhnliche Fähigkeit, aufschlussreiche Synthesen zu den wichtigsten lehrmäßigen und spirituellen Themen sowie zu entscheidenden Fragen im Leben der Kirche und der zeitgenössischen Kultur zu erarbeiten.

Er förderte erfolgreich den Dialog mit Anglikanern, Juden und Vertretern anderer Religionen und nahm auch die Kontakte zu den Priestern der "Gemeinschaft St. Pius X." wieder auf.

Am Morgen des 11. Februar 2013 verlas der Papst während eines Konsistoriums, das für ordentliche Entscheidungen über drei Heiligsprechungen einberufen worden war, nach der Abstimmung der Kardinäle folgende Erklärung in Latein: [es folgt der vollständige Text der Rücktrittsankündigung Benedikts; Anm. d. Übersetzers].

Bei der letzten Generalaudienz des Pontifikats am 27. Februar 2013 dankte er allen für den Respekt und das Verständnis, mit dem seine Entscheidung aufgenommen wurde, und versicherte: "Ich werde den Weg der Kirche weiterhin mit Gebet und Reflexion begleiten, mit jener Hingabe an den Herrn und seine Braut, die ich bisher jeden Tag zu leben versucht habe und die ich immer leben möchte."

Nach einem kurzen Aufenthalt in der Residenz Castel Gandolfo verbrachte er die letzten Jahre seines Lebens im Vatikan, im Kloster Mater Ecclesiae, und widmete sich dem Gebet und der Meditation.

Das Lehramt von Benedikt XVI. ist in den drei Enzykliken Deus caritas est (25. Dezember 2005), Spe salvi (30. November 2007) und Caritas in veritate (29. Juni 2009) zusammengefasst. Er verfasste vier Apostolische Schreiben an die Kirche, zahlreiche Apostolische Konstitutionen, Apostolische Schreiben sowie die Katechesen bei den Generalaudienzen und Ansprachen, einschließlich jener, die während seiner 24 apostolischen Reisen um die Welt gehalten wurden.

Angesichts des immer weiter um sich greifenden Relativismus und praktischen Atheismus richtete er 2010 mit dem Motu proprio Ubicumque et semper den Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung ein, dem er im Januar 2013 katechetische Kompetenzen übertrug.

Er kämpfte entschlossen gegen Verbrechen, die von Geistlichen an Minderjährigen oder schutzbedürftigen Personen begangen wurden, und rief die Kirche immer wieder zu Umkehr, Gebet, Buße und Läuterung auf.

Als Theologe von anerkannter Autorität hat er ein reiches Erbe an Studien und Forschungen über die grundlegenden Wahrheiten des Glaubens hinterlassen.

CORPUS

BENEDICTI XVI P.M.

VIXIT A. XCV M. VIII D. XV

ECCLESIÆ UNIVERSÆ PRÆFUIT A. VII M. X D. IX

A D. XIX M. APR. A. MMV BIS D. XXVIII M. FEB. A. MMXIII

DECESSIT DIE XXXI M. DECEMBRIS ANNO DOMINI MMXXII

Semper in Christo vivas, Pater Sancte!

Celebration tumulationisque testes fuerunt

[Es folgen die Unterschriften mehrerer Zeugen der Sargschließung.]

VIDEO: Begräbnis Benedikt XVI.

Interview mit Bischof Voderholzer Interview mit öst. Jungpriester Rupert Sandner Interview mit öst. Primizpriester Johannes Lackner Interview mit Jugend 2000 am Petersplatz Interview mit Bischof Oster

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

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Lesermeinungen

 ichtys73 6. Jänner 2023 
 

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richtig zu verstehen


0
 
 ichtys73 6. Jänner 2023 
 

wesentlicher Aspekt des Pontifikates wurde ausgelassen - absichtlich?

Im großen und ganzen eine gelungene Urkunde, ABER:

Sie wird in einem wesentlichen ausgelassenen Punkt Benedikt absolut nicht gerecht:

Es sind nicht nur Kontakte zur Piusbruderschaft geknüpft worden, sondern ein Versöhnungs- und Dialogprozess in Gang gesetzt worden. Die Exkommunikationen von 1988 wurden aufgehoben.

Und das Wichtigste fehlt ganz:

Mit dem MP Summorum Pontificum wurde der Kirche ein jahrtausende alter liturgischer Schatz zurück ins Herz gepflanzt, den Benedikt für eine Reform der nachkonziliaren Liturgie entsprechend Sacrosanctum consilium genutzt wissen wollte.

Und ebenfalls fehlt der eindeutige Aufarbeitungsprozess der nachkonziliaren Misstände, indem Benedikt einer Bruchtheologie entgegentrat und das II. Vatikanum im Licht und der Herleitung aus der gesamten Lehrtradition der Kirche (Hermeneutik der Kontinuität) verstanden und rezipiert sehen wollte.
Diese ausgelassenen Punkte sind eigentlich die wesentlichen, um das Pontifikat, seine Kathechese und sein Lehramt im


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