Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  3. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  4. Skandal in München
  5. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  6. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  7. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  11. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  12. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  13. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  14. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  15. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche

Psychiater Haller: Missbrauchsdiskussion nicht auf Kirche einengen

24. Jänner 2022 in Österreich, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Mitglied der Unabhängigen Opferschutzanwaltschaft im Interview mit den Vorarlberger Nachrichten: Am wichtigsten ist, die Opfer ernst zu nehmen und ihre Interessen in den Vordergrund zu stellen.


Feldkirch (kath.net/ KAP)

Der Psychiater Reinhard Haller warnt davor, die Missbrauchsdiskussion auf die Katholische Kirche einzuengen. "Es sind nicht alle Missbrauchsfälle pauschal der Kirche zuzuweisen", sagte Haller im Interview der Vorarlberger Nachrichten (Freitag). Die Kirche als Institution habe sich immer klar gegen Pädophilie positioniert, "aber viele Mitglieder haben sich nicht daran gehalten". Es gebe Berechnungen, dass nur drei Promille aller Missbrauchshandlungen auf die Kirche zurückzuführen sind. Haller: "Man darf bei der Diskussion die anderen 99,7 Prozent nicht vergessen."

Bei weitem nicht alle Priester und Ordensleute seien potenzielle Täter. Innerhalb der Täterschaft seien es häufig neurotische und sexuell unreife Menschen, so Haller. Er ist Mitglied der Unabhängigen Opferschutzanwaltschaft (Klasnic-Kommission) und äußerte sich anlässlich des am Donnerstag veröffentlichten Missbrauchsgutachten in der Erzdiözese München.


Auf notwendige Präventionsmaßnahmen angesprochen betonte Haller: "Wichtig sind Enttabuisierung und Transparenz." Der Bereich Sexualität sollte mehr in der Auswahl sowie in der Aus- und Weiterbildung der Priester berücksichtigt werden. Und es stelle sich grundsätzlich die Frage, "wie in der Kirche mit dem Thema Sexualität, das ein wichtiger menschlicher Bereich ist, umgegangen wird". Der Zölibat könnte zum Beispiel freiwillig gewählt werden, auch die Rolle der Frauen in der Kirche könnte neu diskutiert werden, so der Psychiater.

Die Folgen für die Betroffenen würden von der Art der Missbrauchshandlungen, deren Dauer und deren Häufigkeit sowie dem Alter der Opfer abhängen. Betroffene würden häufig unter Selbstwertzweifeln, sexuellen Problemen und Angsterkrankungen leiden. In vielen Fällen würden Opfer auch zu Suchtmitteln greifen, um sich selbst zu "behandeln". In einem Teil der Fälle würden die Opfer später selbst zu Tätern, so Haller: "20 Prozent der Täter waren selbst einmal Opfer."

Geholfen werden könne in erster Linie durch Therapiemaßnahmen und zweitens durch finanzielle Entschädigungen als Form der versuchten Wiedergutmachung. Ganz wichtig sei es, die Opfer ernst zu nehmen und ihre Interessen in den Vordergrund zu stellen, so Haller.

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Skandal in München
  6. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  7. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  8. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  11. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  12. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  13. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  14. Konklave: Schwarzer Rauch erst um 21.00 Uhr
  15. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz