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Die Psalmen: Gottesliebe und Nächstenliebe

21. Oktober 2020 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Franziskus: die Türen der Kirchen sind keine Barrieren, sondern durchlässige ‚Membranen’, die zur Verfügung stehen, um den Schrei aller zu sammeln. Das tiefe Wesen des Gebets der Psalmen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Spruch der Sünde zum Frevler inmitten meines Herzens: In seinen Augen gibt es kein Erschrecken vor Gott. Denn es schmeichelt ihm in seinen Augen, sich schuldig zu machen und zu hassen. Die Worte seines Mundes sind Trug und Unheil. Er hat es aufgegeben, weise und gut zu handeln. Herr, deine Liebe reicht, so weit der Himmel ist, deine Treue bis zu den Wolken. Wie köstlich ist deine Liebe, Gott! Menschen bergen sich im Schatten deiner Flügel. Sie laben sich am Reichtum deines Hauses; du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen“ (Ps 36,2-4.6.8-9).

Generalaudienz wieder in der Audienzaula Paolo VI. Papst Franziskus setzte seine Katechesenreihe zum Gebet fort. In der zehnten Katechese wandte sich der Papst erneut den Psalmen zu und behandelte das Thema: „Das Gebet der Psalmen, Teil 2“.

Zunächst einmal sei festzustellen, dass in den Psalmen oft eine negative Figur auftauche, nämlich die des „Gottlosen“, des Frevlers, d.h. desjenigen oder derjenigen, der oder die lebt, als ob es Gott nicht gäbe. Es sei der Mensch ohne jeglichen Bezug zum Transzendenten, ohne Bremse für seine Arroganz, der sich nicht vor einem Urteil darüber fürchte, was er denke und was er tue.

So begegne in den Psalmen das Gebet als die grundlegende Wirklichkeit des Lebens. Der Bezug auf das Absolute und Transzendente– die Lehrer des geistlichen Lebens sprechen von der „heiligen Ehrfurcht vor Gott“ – mache uns erst wirklich menschlich.


Natürlich gebe es auch ein falsches Gebet, ein Gebet, das nur gemacht werde, um von anderen bewundert zu werden. Jesus warne eindringlich in dieser Hinsicht (vgl. Mt 6,5-6; Lk 9,14). Doch wenn der wahre Geist des Gebets mit Aufrichtigkeit aufgenommen werde und in unsere Herzen herabsteige, dann lasse er uns die Wirklichkeit mit den Augen Gottes betrachten.

Wenn man bete, bekomme alles einen „Durchmesser“, ein „Gewicht“. Der schlimmste Dienst, der Gott und auch den Menschen erwiesen werden könne, ist das müde, gewohnheitsmäßige Beten. Das Gebet sei die Mitte des Lebens. Wenn wir beteten, gewinne alles an Bedeutung, es werde der Bruder, die Schwester wichtig. Beten lasse das Verantwortungsbewusstsein wachsen. Wer zu Gott bete, liebe dessen Kinder und achte die Menschen. Wer den Armen in seiner Not missachte, könne dem Herrn nicht begegnen, weil er Gottes Abbild im Mitmenschen nicht sehe. Ein altes Sprichwort der ersten christlichen Mönche laute: „Gesegnet sei der Mönch, der nach Gott alle Menschen als Gott betrachtet“" (EVAGRIO PONTICO, Abhandlung über das Gebet, Nr. 123). Wer Gott anbete, liebe seine Kinder. Wer Gott respektiere, respektiere die Menschen.

Der Psalter sei eine große Schule des Betens. Das persönliche Gebet schöpfe aus dem Beten des gläubigen Volkes Gottes und sei ein kollektives Erbe. Die Bitten des Einzelnen verbänden sich mit den Anliegen der Gemeinschaft und könnten von allen und für alle vor den Herrn gebracht werden. Das Gebet der Christen habe diesen „Atem“, diese spirituelle „Spannung“, die den Tempel und die Welt zusammenhalte. Das Gebet könne im Halbdunkel eines Ganges beginnen, aber dann beende es seinen Lauf durch die Straßen der Stadt, wo es fruchtbar werde Und umgekehrt keime es unter den Sorgen des täglichen Lebens auf und finde seine Erfüllung in der Liturgie: „die Türen der Kirchen sind keine Barrieren, sondern durchlässige ‚Membranen’, die zur Verfügung stehen, um den Schrei aller zu sammeln“.

Wo Gott sei, da müsse auch der Mensch sein, so Franziskus. Die Heilige Schrift sei da kategorisch: „Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht. Und dieses Gebot haben wir von ihm: Wer Gott liebt, soll auch seinen Bruder lieben“ (1 Joh 4,19-21).

Die Schrift gebe den Fall einer Person zu, die Gott aufrichtig suche, es aber nie schaffe, ihm zu begegnen. Doch sie sage auch, dass man niemals die Tränen der Armen verleugnen dürfe, unter dem Schmerz, Gott nicht zu begegnen. Gott könne den „Atheismus“ derer nicht ertragen, die das in jedem Menschen eingeprägte göttliche Bild leugneten. Die Person nicht als Bild Gottes anzuerkennen, „ist ein Sakrileg, es ist ein Gräuel, es ist das schlimmste Vergehen, das man in den Tempel und auf den Altar mitnehmen kann“.

„Liebe Brüder und Schwestern“, so der Papst abschließend, „möge uns das Gebet der Psalmen helfen, nicht der Versuchung des ‚Frevels’ zu verfallen, d.h. zu leben und vielleicht sogar zu beten, als gäbe es Gott nicht und als gäbe es die Armen nicht“.

 

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Sehr herzlich heiße ich die Pilger deutscher Sprache willkommen. Der Missionsmonat Oktober erinnert uns daran, dass im Gebet die Welt immer zugegen sein muss. Die erste Mission ist das Gebet, unsere Beziehung zum Herrn, die unseren Einsatz für das Evangelium und für das Heil der Menschen, vor allem der Armen, erst fruchtbar macht. Bitten wir den Herrn, dass wir wirklich missionarische Jünger sind.

 


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