Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  6. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  7. Bayerische Verwaltungsgerichtshof: Kreuz in bayerischer Schule verletzt Glaubensfreiheit
  8. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  9. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  10. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  11. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  12. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  13. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  14. Vatikan veröffentlicht Fahrplan für Weltsynode bis 2028
  15. Kubicki: „Einem Staat, der bei Netzbeleidigungen gegen Politiker die Muskeln spielen lässt…“

Bischof Voderholzer: „Ich protestiere gegen dieses Vorgehen!“

3. September 2020 in Deutschland, 48 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Offene Brief des Regensburger Bischofs mit seinem Protest gegen den Textvorschlag des Synodalforums III für die Regionenkonferenzen des Synodalen Weges am 4. September 2020 in voller Länge!


Regensburg-Bonn (kath.net/pbr) kath.net dokumentiert den Offenen Brief von Bischof Rudolf Voderholzer/Regensburg in voller Länge:

An alle Mitglieder der
Deutschen Bischofskonferenz,
das Präsidium des Synodalen Weges
und die Vorsitzenden des Synodalforums III
Kaiserstraße 161
53113 Bonn
– zusätzlich per E-Mail –

Regensburg, 2. September 2020

Offener Brief: Protest gegen den Textvorschlag des Synodalforums III für die Regionenkonferenzen des Synodalen Weges am 4. September 2020

Liebe Mitbrüder in der Deutschen Bischofskonferenz,    
sehr geehrte Damen und Herren des Präsidiums des Synodalen Weges,    
sehr geehrte Vorsitzende des Forums III,    

am vergangenen Mittwoch haben wir die Unterlagen für die bevorstehenden Regionenkonferenzen des Synodalen Weges zugesandt bekommen, darunter auch den Textentwurf des Synodalforums III „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“. Genauer gesagt handelt es sich um den Textentwurf der Arbeitsgruppe 1 („Partizipation von Frauen in Leitungsdiensten unter den gegenwärtigen Bedingungen des Kirchenrechts“) des Forums III, der in einem nächsten Schritt mit den Entwürfen der beiden anderen Arbeitsgruppen den Gesamttextentwurf des Forums III für die Synodalversammlung bilden soll.


Zu meiner großen Überraschung musste ich feststellen, dass dieser Text eine biblische Grundlegung der Thematik Frauen und Ämter enthält, obwohl in der letzten Sitzung des Forums III am 30. Juni 2020, bei der der Text zeilenweise besprochen wurde, vereinbart worden war, dass diese biblische Grundlegung erst im Zusammenhang mit dem Gesamttext beraten werden soll (vgl. das Protokoll, S. 3 f.). Nachdem aus „zeitlichen Gründen“ die vereinbarte erneute Abstimmungsrunde nach der Einarbeitung der Änderungen durch die Redaktionsgruppe ausfiel, hatte ich als Mitglied des Forums III keinerlei Möglichkeit, mich zu diesem Textteil zu verhalten. Ich protestiere gegen dieses Vorgehen!

Noch größer war die Überraschung, als ich dann im Text lesen musste: „Jesus hat Jüngerinnen und Jünger, weiht niemanden.“ Was soll eine solche Aussage? Genauso gut müsste man auf dieser Ebene dann sagen: „Jesus tauft auch niemanden, er firmt niemanden, geht auch sonntags nicht zur Messe, usw.“ Dass die Sakramente der Zeit der nachösterlichen Kirche zugehören, wird verschleiert. Dass es in der Theologie aber eine sehr differenzierte Reflexion auf die Frage der Einsetzung der Sakramente gibt, wird ignoriert.

Um dies nur kurz anzudeuten: Der Markusevangelist benutzt Schöpfungsterminologie, wenn er von der Konstitution des Zwölferkreises spricht! In einer für die biblische Grundlegung des Weihesakramentes ganz entscheidenden Stelle heißt es im Zusammenhang des Wirkens des vorösterlichen Jesus in Mk 3,13 f.: „Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er selbst wollte, und sie kamen zu ihm. Und er setzte zwölf ein (epoiêsen dôdeka), damit sie mit ihm seien und damit er sie aussende …“ Dann folgt eine Liste mit den Namen der zwölf, die der Lukas-Evangelist dann bekanntlich mit den Aposteln im engeren Sinne identifiziert. Ihnen gilt auch die Zusage: „Wer euch hört, der hört mich“ (Lk 10,16). Mit diesen Zwölf wird er auch das Letzte Abendmahl begehen, in dessen Rahmen er in den Zeichenhandlungen des Brotbrechens und des Erhebens des Kelches sein Kreuzesopfer unblutig vorwegnimmt und für die Zeit der Kirche die Feier der Eucharistie als Vergegenwärtigung seines Todes und seiner Auferstehung einsetzt. Papst Franziskus hat erst jüngst in Übereinstimmung mit der gesamten Lehrtradition der Kirche in Nr. 101 des nachsynodalen Schreibens „Querida Amazonia“ festgestellt: „Jesus Christus zeigt sich als der Bräutigam der Eucharistie feiernden Gemeinschaft in der Gestalt eines Mannes, der ihr vorsteht als Zeichen des einen Priesters. Dieser Dialog zwischen Bräutigam und Braut, der sich in der Anbetung vollzieht und die Gemeinschaft heiligt, sollte nicht auf einseitige Fragestellungen hinsichtlich der Macht in der Kirche verengt werden“ (QA Nr. 101).

So protestiere ich gegen den Bruch der Vereinbarung im Forum III, die bibeltheologische Grundlegung gemeinsam zu erarbeiten. Ich hoffe nicht, dass hiermit versucht wird, mit einer einseitig verfälschten Bibeltheologie die Teilnehmer der Regionalkonferenzen in eine bestimmte Richtung zu lenken, bzw. sie in falscher Sicherheit zu wiegen. Ich muss zugeben, dass mich ein solches Verhalten sehr enttäuschen und ratlos machen würde. Welcher Geist würde hier dahinter stecken? Wollen wir nicht alle „Mitarbeiter der Wahrheit“ (3 Joh 8) sein, besonders in den Beratungen des Synodalen Weges?

Mehr noch verwahre ich mich inhaltlich gegen den in der oben zitierten Formulierung zum Ausdruck kommenden Argumentationsstil, der jedes theologische Niveau vermissen lässt.

Im Gebet verbunden grüßt herzlich
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer

Archivfoto Bischof Voderholzer (c) Bistum Regensburg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Synodaler Weg

  1. Kein Platz für Missbrauchsbetroffene beim Synodalen Ausschuss?
  2. Arbeitspapier für katholische Weltsynode kommt Ende Mai
  3. Deutsche Elite-Veranstaltung "Synodaler Weg" beschließt Homo-Segnungen und driftet ins Schisma
  4. Die Spaltung ist längst in Gang
  5. „Wacht auf ihr Schläfer!“
  6. Knalleffekt am Aschermittwoch: Vier Synodale verlassen den "Deutsch-Synodalen Irrweg"
  7. Papst übt schwere Kritik am deutsch-synodalen Weg und spricht von 'schädlicher Ideologie!
  8. Roma locuta causa finita
  9. Wird Bätzing zur Petze?
  10. 4. Versammlung des ‚Synodalen Weges’: Abstimmungsverhalten der Bischöfe






Top-15

meist-gelesen

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  3. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  8. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  9. "Ich appelliere angesichts der bevorstehenden Wahl an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestags!"
  10. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  11. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  12. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  13. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz