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Glaube und Menschenwürde

12. August 2020 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Franziskus: das aus dem Glauben erneuerte Bewusstsein für die Würde jedes Menschen, der Weg für die Zukunft. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen! [...] Gott, der Herr, nahm den Menschen und gab ihm seinen Wohnsitz im Garten von Eden, damit er ihn bearbeite und hüte“ (Gen 1,27-28;2,15).

 

Zweite Generalaudienz nach der Sommerpause mitten in der Ferienzeit, die dreihundertneunzehnte des Pontifikats, wieder oder noch immer in Live-Streaming über Fernsehen und Internet aus der Bibliothek der ehemaligen Papstwohnung im Apostolischen Palast. Für öffentliche Auftritte auf dem Petersplatz gibt es bisher keinen neuen Termin. Beobachter rechnen damit nicht vor Ende des Jahres 2020. Papst Franziskus setzte seine vor einer Woche begonnene neue  Reihe von Katechesen „Die Welt heilen“  im Rahmen der schweren Problematik der Pandemie und deren Folgen fort. Die heutige Betrachtung stand unter dem Thema: „Glaube und Menschenwürde“.

 

Dir Pandemie habe uns gezeigt, wie verwundbar wir seien und wie sehr wir alle miteinander verbunden seien und einander bedürften. Wenn wir uns nicht umeinander kümmerten und dabei das Wohl der gesamten Schöpfung im Blick behielten, gebe es keine wirkliche Heilung.


 

Wir dürften dankbar sein für das Engagement so vieler Menschen, die in diesen Monaten menschliche und christliche Nächstenliebe zeigten. Dennoch habe die Pandemie weitere – nämlich soziale – Krankheiten ans Licht gebracht, wie etwa eine verzerrte Sicht auf den Menschen, die den Anderen als ein Objekt betrachtet, das man benutzen und wegwerfen könne.Eine individualistische, aggressive Wegwerfkultur sei die Folge.

 

Gott aber habe uns als Personen geschaffen, die nach seinem Bild, ihm ähnlich (vgl. Gen 1,26), zur Liebe bestimmt seien, dazu, geliebt zu werden und zu lieben. Diese Würde aller Menschen – ohne Unterschiede und ohne Ausnahme – „ist unveräußerlich und ihre Anerkennung ist Grundlage allen gesellschaftlichen Lebens“.

 

Wenn wir unseren Bruder und unsere Schwester und die ganze Schöpfung als ein Geschenk unseres liebenden Vaters betrachteten, könnten wir dieser Gabe wirklich Achtung und Fürsorge entgegenbringen:

 

„Bitten wir den Herrn um einen aufmerksamen Blick besonders für diejenigen, die leiden. Im Licht des Glaubens und mit Hilfe der Gnade dürfen wir unsere Verantwortung erkennen und unsere Fähigkeiten freudig und kreativ in den Dienst der Menschheit und der Schöpfung stellen: Entdecken wir neu, was es konkret bedeutet, Glieder der einen Menschheitsfamilie zu sein“.

 

Dieses erneuerte Bewusstsein für die Würde jedes Menschen habe dann ernste soziale, wirtschaftliche und politische Auswirkungen. Seinen Bruder und die ganze Schöpfung als ein Geschenk zu betrachten, das man aus der Liebe des Vaters erhalte, erwecke ein Verhalten der Aufmerksamkeit, Fürsorge und des Staunens.

 

So betrachte der Gläubige seinen Nächsten als einen Bruder und nicht als einen Fremden und sehe ihn mit Mitleid und Einfühlungsvermögen, nicht mit Verachtung oder Feindschaft. Indem er die Welt im Licht des Glaubens betrachte, bemühe er sich, mit Hilfe der Gnade seine Kreativität und seinen Enthusiasmus zu entwickeln, um die Dramen der Geschichte zu lösen. Er begreife und entwickle seine Fähigkeiten als Verantwortung, die aus seinem Glauben erwachse, als Gaben Gottes, die in den Dienst der Menschheit und der Schöpfung gestellt werden sollten.

 

Während wir daran arbeiteten, von einem Virus zu heilen, der jeden unterschiedslos befalle, dränge uns der Glaube zu einem ernsthaften und aktiven Engagement, um der Gleichgültigkeit gegenüber Verletzungen der Menschenwürde entgegenzuwirken.  Der Glaube verlange immer, dass wir uns heilen und von unserem Individualismus, sowohl persönlich als auch kollektiv, bekehren lassen.

 

„Möge der Herr“, so der Papst abschließend, „unser Augenlicht wiederherstellen, damit wir wieder entdecken, was es bedeutet, Glieder der Menschheitsfamilie zu sein. Und möge sich dieser Blick in konkrete Taten des Mitleids und des Respekts für jeden Menschen und der Sorge und des Schutzes für unser gemeinsames Haus umsetzen“.

 

 

Die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

 

Herzlich grüße ich die Gläubigen deutscher Sprache. In wenigen Tagen feiern wir das Fest Mariä Himmelfahrt, das uns vor Augen führt, welch erhabene Würde Gott dem Menschen verliehen hat. Bitten wir um die Haltung der demütigen Magd, damit Gott auch an uns Großes tun kann. Gott segne euch!


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