Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“
  8. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  9. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  10. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  11. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  12. Cantare amantis est. Der Chor: Ikone der Kirche. Die Freilegung des Glaubensgeheimnisses im Gesang
  13. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  14. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  15. Nuntius Eterović: „Christen sind die weltweit am meisten wegen ihrer Religion verfolgten Menschen“

Slowakei: Bischofskonferenz-Vorsitzender Zvolensky vermisst "Fairness" gegenüber Kirchen

1. August 2020 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Menschen als homophob zu bezeichnen, nur weil sie mit einem umdefinierten Ehebegriff nicht einverstanden sind, und sie deswegen an den Pranger zu stellen", sei "ebenso intolerant wie jemanden wegen seiner sexuellen Orientierung zu entehren"


Bratislava (kath.net/KAP) Zu mehr "Fairness gegenüber den Kirchen" hat der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislav Zvolensky, aufgerufen. In der Gesellschaft seines Heimatlandes setze sich derzeit eine "Kommunikationsreform" durch, im Zuge derer Gläubige in der Öffentlichkeit "wegen religiös fundierter Standpunkte dem Gelächter, ja der offenen Schmähung preisgegeben werden". Es gelte zunehmend als legitim, religiöse Überzeugungen "in aggressiver Weise geringzuschätzen", bedauerte der Erzbischof von Bratislava in "einigen persönlichen Beobachtungen", die er zu Wochenbeginn hinsichtlich der Rolle der Kirchen in der Gesellschaft vorlegte.

Als Beispiel für den Wandel führte der Bischofskonferenz-Vorsitzende eine Fernsehdebatte an, bei der eine Teilnehmerin, die sich für den Schutz ungeborenen Lebens einsetzt, "von vornherein diskreditiert" worden sei; eine Kontrahentin habe ein T-Shirt mit abtreibungsfreundlicher Botschaft getragen. Es sei bedenklich, dass dergleichen heute als "Standard" betrachtet werde, befand Zvolensky. Ähnliches gelte für diverse "Antipreise". "Einen Preis für den 'Homomanen des Jahres' zu verleihen, wäre in der Slowakei undenkbar, der Preis für den 'Homophoben des Jahres' hingegen erfreut sich der Gunst der Medien", schrieb der Erzbischof.


"Menschen als homophob zu bezeichnen, nur weil sie mit einem umdefinierten Ehebegriff nicht einverstanden sind, und sie deswegen an den Pranger zu stellen", sei "ebenso intolerant wie jemanden wegen seiner sexuellen Orientierung zu entehren": Dies hätten auch Vertreter der Evangelischen Kirche A.B. unlängst ganz klar ausgesprochen, erinnerte der Bischofskonferenz-Vorsitzende.

Die Kirchen würden sich "entschieden zur Pflicht bekennen, den Nächsten zu lieben und ihn vor Diskriminierung zu schützen: den Gläubigen wie den Ungläubigen, Mann wie Frau, den Homosexuellen wie den Heterosexuellen". Dies verpflichte sie jedoch nicht dazu, "neue Begriffsbestimmungen zu übernehmen und uralte Überzeugungen über die Ehe und die Heiligkeit des menschlichen Lebens zu verändern, die (nicht nur) aus der Heiligen Schrift hervorgehen".
Prinzipien nicht über Bord werfen

Ausdruck von Kultur und Toleranz sei in einer Demokratie der "Respekt gegenüber verschiedenartigen Ansichten und Überzeugungen". Dazu zähle auch das Verständnis dafür, "dass die Kirchen nicht Prinzipien im Bereich der Familie und des Schutzes der Ungeborenen über Bord werfen können. Das geht einfach nicht", so der oberste Repräsentant der katholischen Kirche in der Slowakei. Papst Franziskus bezeichne derartige Umdeutungen der Prinzipien treffend als "ideologische Kolonisierungen".

Offensichtlich fänden sich "auch in den Reihen der Kirchen Leute, die ihre Anschauungen im Widerspruch zur Lehre als 'aktueller' präsentieren", schrieb Zvolensky. Bemerkenswert sei dabei allerdings, "dass sie bei all ihrer Fortschrittlichkeit oft nicht mit einer Herabsetzung der Kirchenvertreter sparen und ihre Gehässigkeit mit Beispielen von Gestalten aus vergangenen Jahrhunderten untermauern". Ihnen sei "entgangen, dass die Kirchen sich heute bemühen, Konflikten mittels des echtesten Fortschritts - des ökumenischen Dialogs - zuvorzukommen".

Keine Sehnsucht nach Kulturkampf

Die katholische Kirche respektiere die Ergebnisse demokratischer Wahlen und bringe allen Vertretern des Staates Respekt entgegen, "auch jenen, die sich im persönlichen Leben nicht an den moralischen Prinzipien der Heiligen Schrift oder des Katechismus orientieren", betonte der Erzbischof. Ihre Bereitschaft, "mit allen Bürgern der Slowakei ungeachtet von deren Glaubensbekenntnis und Lebensform auszukommen", habe die Kirche auch in der Corona-Krise unter Beweis gestellt. Durch "nie dagewesenen" Verzicht sogar auf ihre kostbarsten Feiern und Zeremonien habe sie "ein Maximum an Zusammenarbeit mit der bürgerlichen Gesellschaft aufgeboten".

Bei all dem sehne sich die Kirche keinesfalls nach einem "Kulturkampf", sondern lehne vielmehr jede Verketzerung Andersdenkender ab, hielt der Vorsitzende der Bischofskonferenz fest - "auch wenn sie Ansichten vorbringt, die anderen direkt widersprechen". Die Kirche sei überzeugt, "dass die Grundsätze der demokratischen Gesellschaftsordnung diese Freiheit ermöglichen sollten".

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  2. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  3. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  4. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  5. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  6. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  7. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  8. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  9. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  10. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  11. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  12. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  13. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  14. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  15. Bischof Varden: „Ich denke, wir dürfen sagen, dass bei uns die Säkularisierung jetzt zu Ende ist“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz