Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  2. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  3. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  4. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  5. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  6. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  7. CSU-geführtes Innenministerium finanziert NGOs, die gegen Merz demonstrieren
  8. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  9. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  10. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  11. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  12. Hoffnung, die nicht weiß. Nikolaus von Kues als Lehrer des Glaubens, der ‚bekehrten Unwissenheit‘
  13. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  14. Designierter Präsident der Georgetown University lehnt Lehre der Kirche über Homosexualität ab
  15. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit

Hagia Sophia: Zerstörung der 1300 Jahre alten Mosaiken befürchtet

12. Juli 2020 in Weltkirche, 14 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Generalsekretär von "Christen in Not" zur Umwidmung der ehemaligen Kathedrale in Istanbul: ""Es ist zu befürchten, dass nun die christlichen Mosaiken in der Kuppel der Hagia Sophia endgültig zerstört werden."


Wien (kath.net/KAP) Die österreichische Hilfsorganisation "Christen in Not" (CiN; ehemals "Christian Solidarity International"/CSI) befürchtet jetzt die Zerstörung der 1.300 Jahre alten Mosaiken in der Hagia Sophia. "Es ist zu befürchten, dass nun die christlichen Mosaiken in der Kuppel der Hagia Sophia endgültig zerstört werden. Hatte Sultan Mehmed II. nach der Eroberung Konstantinopels 1453 die christlichen Mosaiken durch Putz verdeckt, so ist nach dem Vorbild der Bilderstürmerei des 'IS' nun zu befürchten, dass nun die Mosaiken selbst zerstört werden. Keinesfalls können diese sichtbar bleiben, weil ansonsten den Vorschriften der bilderlosen Moschee - spätestens ab dem 8. Jh. Ist das Bilderverbot im Islam ausnahmelos verankert - nicht Genüge getan werden kann", so CiN-Generalsekretär Elmar Kuhn in einer Aussendung am Sonntag. Hintergrund ist die beschlossene Umwidmung der ehemaligen Konstantinopoler Kathedrale, die in ottomanischer Zeit eine Moschee und dann 86 Jahre lang Museum war, in eine isamische Gebetsstätte.


 

Mit dem Fall des "IS" (Islamischer Staat) habe die Welt gehofft, dass Politik wieder zur Vernunft zurückkehrt. Dazu gehöre es auch, dass Politik aufhöre, Religion als Werkzeug zu benutzen. Mit der nun durchgeführten Umwidmung der Hagia Sophia in Istanbul zu einer Moschee sei zu befürchten, dass die Bilderstürmer-Mentalität des IS salonfähig werde, heißt es weiter in der Aussendung.

 

Welt erwartet Friedensbeitrag der Religionen

 

Insgesamt sei eine große Chance verloren gegangen, einen Weg des Dialogs und gegenseitigen Respekts zu finden. Dann hätte die Umwidmung von einem Museum in ein Haus des Gebets ein konstruktives Zeichen darstellen können. So wäre die Hagia Sophia, auch aufgrund ihrer großen Geschichte, ein wahres und verbindendes Weltkulturerbe. Denn die Welt erwarte zu Recht den Beitrag der Religionen zu Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung statt zu neuen Verletzungen und Konflikten.

 

Auch wenn rund 75 Prozent der türkischen Bevölkerung die aktuelle Re-Islamisierung der ursprünglich christlichen Hagia Sophia begrüßen würden, so zeige das doch, dass der Spalt zwischen den Menschen, die auf einen respektvollen Dialog zwischen den Religionen setzen und einer religiös-nationalistisch instrumentalisierten Bevölkerung in der Türkei tief gehe. "Das lässt für die Entwicklung einer modernen Türkei und ihres Umgangs mit religiösen Minderheiten Schlimmes befürchten. Klar ist auch die Absage an Kemal Atatürks Trennung von Staat und Religion, die aber, wie die Situation in Europa zeigt, durchaus Kooperationen zum Wohl der Menschen zulässt und sogar fördern kann", betont Kuhn.

 

In der Widmung der Hagia Sophia als Museum sei seit 1934 ein modus vivendi gefunden worden, der auch den religiösen Gefühlen der orthodoxen Christen - und vieler westlicher Christen - Respekt erwiesen habe. "Dass dieser Respekt jetzt bewusst mit Füßen getreten wird, ist leider ein Affront erster Güte. Die Auswirkungen auf den bislang so positiven sunnitisch-christlichen Dialog sind noch gar nicht abzusehen. Eine Fundamentalisierungswelle ist nun auf beiden Seiten, bei Christen wie bei Muslimen, zu befürchten." Aber - so Kuhn weiter: "Wir hoffen und beten, dass die Versöhnungsprojekte von ChristeninNot in muslimischen Ländern durch diesen Kulturvandalismus nicht in Mitleidenschaft gezogen werden."

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Orthodoxie

  1. Katharinenkloster-Abt Simeon zum Bischof geweiht
  2. Orthodoxe Fastenzeit beginnt am kommenden Montag
  3. Ungarns russisch-orthodoxer Bischof: Fiducia supplicans ist ‚gefährlich’
  4. Ökumenischer Patriarch Bartholomaios: ‚Stoppt diesen Horror! Stoppt diesen Krieg jetzt!’
  5. Kein Ende im orthodoxen Kirchenstreit um Afrika
  6. Franziskus lobt Reichtum und Tradition ostkirchlicher Liturgie
  7. Moskauer Patriarchat errichtet neue Diözesen in Afrika

Türkei

  1. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren eröffnet
  2. "Lasst uns weiterhin auf Gott und Seine heilige Vorsehung vertrauen"
  3. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  4. Christlicher Missionar aus Türkei ausgewiesen
  5. Chalki-Wiedereröffnung: Orthodoxer US-Bischof appelliert an Erdogan
  6. Laschet verbietet der Presse Fragen zu „Ditib“
  7. Südost-Türkei: Ungeklärter Kriminalfall beunruhigt Christen






Top-15

meist-gelesen

  1. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  2. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  3. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  6. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  7. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  8. Konvertierter Ex-Anglikaner Nazir-Ali sagt neue Welle von Konversionen voraus
  9. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  10. Nicht reden, sondern machen!
  11. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  12. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  13. Zahl der Theologiestudenten in Passau in drei Jahren versiebenfacht - Von 21 auf 140 Studienanfänger
  14. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit
  15. Tausende bei Eucharistie-Prozession in New York City

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz