Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  8. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  9. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  10. Republik der Dünnhäutigen
  11. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  12. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  13. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  14. Die Achillesferse des Teufels
  15. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“

Papst-Unterstützung für Synodalen Weg?

30. Juni 2020 in Deutschland, 22 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Ich fühle mich durch den intensiven Austausch mit dem Heiligen Vater bestärkt, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen“, sagte der DBK-Vorsitzende nach seinem Antrittsbesuch am Samstag – Welche Inhalte meint Bätzing damit genau? Von Martin Bürger


Vatikan/Bonn (kath.net/mb) Papst Franziskus hat gegenüber dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, seine Unterstützung für den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland signalisiert. „Ich fühle mich durch den intensiven Austausch mit dem Heiligen Vater bestärkt, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen“, sagte der Limburger Bischof nach seinem Antrittsbesuch im Vatikan am Samstag. „Der Papst schätzt dieses Vorhaben, das er eng mit dem von ihm geprägten Begriff der ‚Synodalität‘ verbindet. Mir war es ein Anliegen deutlich zu machen, dass die Kirche in Deutschland diesen Weg geht und sich stets an die Universalkirche gebunden weiß.“

 

Vor dem offiziellen Beginn des Synodalen Wegs am Ersten Advent 2019 hatten die Arbeitspapiere der vier Vorbereitungsforen teils gravierende Änderungen der kirchlichen Lehre gefordert. Gerade im Bereich der Sexualmoral steht das entsprechende Arbeitspapier als Diskussionsgrundlage bei den Synodalversammlungen in vielerlei Hinsicht in direktem Widerspruch zum Katechismus der Katholischen Kirche. So heißt es, „auch das lustvolle Erleben des eigenen Körpers (self sex) kann einen verantwortlichen Umgang mit der eigenen Sexualität bedeuten“. Zudem verwirklichten „auch gleichgeschlechtliche Handlungen […] positive Sinnwerte, insofern sie ein Ausdruck von Freundschaft, Verlässlichkeit, Treue und Hilfestellung im Leben sind“.

 

Schließlich müsse, so die Verfasser des Arbeitspapiers, „nicht jeder Sexualakt muss zeugungsoffen bleiben“. Stattdessen müsse es erlaubt sein, künstliche Verhütungsmittel zu verwenden. Dies stelle „keinen lebensfeindlichen Akt dar, sondern unterstützt das Recht eines Paares, gemeinsam ein verantwortliches Urteil über die Zahl der Kinder, die Abstände zwischen den Geburten und das konkrete Mittel der Familienplanung zu fällen“. Den Vorsitz des Vorbereitungsforums zum Thema Sexualmoral führte Bischof Bätzing.


 

Am vergangenen Samstag führte der DBK-Vorsitzende als Begründung für den Synodalen Weg an: „Auf dringende Herausforderungen der Kirche, die von der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen bis hin zu den dramatischen Kirchenaustrittszahlen reichen, müssen wir Antworten finden.“ Papst Franziskus habe, so Bätzing, dazu gemahnt, beim Synodalen Weg sowie beim Handeln der Kirche in Deutschland allgemein, die Armen, Alten, Flüchtlinge und Hilfsbedürftigen nicht aus dem Blick zu verlieren. „Ausdrücklich bat der Papst darum, die Auswirkungen und Erfahrungen angesichts der Corona-Pandemie auf dem weiteren Weg mit zu bedenken“, sagte Bätzing.

 

Bätzing erwähnte den „Brief von Papst Franziskus an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ vom Juni 2019. Darin hatte der Heilige Vater, neben Lob für die „Synodalität“ der deutschen Kirche, auch subtile Kritik am Fokus des Synodalen Wegs geübt. Es sei falsch zu glauben, so der Papst, „die Lösungen der derzeitigen und zukünftigen Probleme ausschließlich auf dem Wege der Reform von Strukturen, Organisationen und Verwaltung“ erreichen zu können. Stattdessen betonte er: „Pastorale Bekehrung ruft uns in Erinnerung, dass die Evangelisierung unser Leitkriterium schlechthin sein muss, unter dem wir alle Schritte erkennen können, die wir als kirchliche Gemeinschaft in Gang zu setzen gerufen sind; Evangelisieren bildet die eigentliche und wesentliche Sendung der Kirche.“

 

Die Presserklärung der DBK, die nach dem Antrittsbesuch von Bischof Bätzing bei Papst Franziskus veröffentlicht worden war, erwähnt das Leitkriterium der Evangelisierung mit keinem Wort. Der Presseerklärung zufolge schien es letztlich doch hauptsächlich um strukturelle Fragen zu gehen. So sagte Bätzing am Ende: „Ich hoffe, dass wir mit den Erfahrungen des Synodalen Weges einen Beitrag zur Weltbischofssynode im Oktober 2022 leisten können, die sich mit der Frage der Synodalität auseinandersetzt.“

 

Der Synodale Weg war in der Vergangenheit auch bei einigen Bischöfen in die Kritik geraten. Kardinal Rainer Maria Woelki, der Erzbischof von Köln, hatte nach der ersten Synodalversammlung Ende Januar und Anfang Februar gesagt: „Mein Eindruck ist, dass vieles, was zur theologischen Erkenntnislehre gehört, hier bei uns nicht mehr geteilt wird, und man stattdessen glaubt, die Kirche ganz neu und anders gestalten zu können. Der Blick auf die Tradition der Kirche spielt da keine große Rolle mehr.“ In einem anderen Interview kommentierte er: „Es sind eigentlich alle meine Befürchtungen eingetreten. Ich habe ja sehr deutlich gemacht, dass ich eine große Sorge habe, dass hier quasi ein protestantisches Kirchenparlament durch die Art der Verfasstheit und der Konstituierung dieser Veranstaltung implementiert wird. Das ist für mich eigentlich auch eingetreten.“

 

Der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp hatte mitgeteilt, sich aus dem Synodalforum zum Thema Sexualmoral zurückzuziehen. Es sei bei den Arbeiten „in aller Offenheit und Klarheit der massive Dissens in Kernfragen zutage getreten.“ Die Lehre der Kirche werde „ersetzt durch die These, die Sexualität sei ‚polyvalent‘, das heißt sie integriere verschiedene Werte: nicht nur Fruchtbarkeit und Liebe, sondern zum Beispiel auch Lust und Identität. Innerhalb dieser Werte gäbe es keine Rangordnung. Zudem müssten nicht alle diese Werte gleichzeitig verwirklicht sein. Die Trennung von Fruchtbarkeit und Liebe wird damit – im Gegensatz zum Lehramt der Kirche – für möglich gehalten.“

 

Wegen der Corona-Pandemie wird die zweite Synodalversammlung beim Synodalen Weg nicht, wie ursprünglich vorgesehen, vom 3. bis 5. September 2020 in Frankfurt am Main stattfinden, sondern am 4. September 2020 als eintägige Konferenz zeitgleich an fünf verschiedenen Orten. Mit einer klassischen Synodalversammlung geht es im Februar 2021 weiter. Da laut Satzung für den Synodalen Weg vier Synodalversammlungen vorgesehen sind, werden die restlichen Treffen im Herbst 2021 und im Februar 2022 durchgeführt. Somit endet der Synodale Weg nicht, wie eigentlich geplant, schon Ende 2021.

 

Foto (c) Vatican Media


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Deutsche Bischofskon

  1. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  2. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  3. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  4. "Der Dialog war erneut von einer ehrlichen, offenen und konstruktiven Atmosphäre geprägt"
  5. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  6. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  7. Die katholische Kirche in Deutschland und die Weltkirche

Synodaler Weg

  1. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  2. Kein Platz für Missbrauchsbetroffene beim Synodalen Ausschuss?
  3. Arbeitspapier für katholische Weltsynode kommt Ende Mai
  4. Deutsche Elite-Veranstaltung "Synodaler Weg" beschließt Homo-Segnungen und driftet ins Schisma
  5. Die Spaltung ist längst in Gang
  6. „Wacht auf ihr Schläfer!“
  7. Knalleffekt am Aschermittwoch: Vier Synodale verlassen den "Deutsch-Synodalen Irrweg"






Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  3. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  4. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  5. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  8. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  9. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  10. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  11. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  12. Die Achillesferse des Teufels
  13. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  14. Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca wollte in Iznik mit Papst Leo reden
  15. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz