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Österreichische Bischöfe bitten im Corona-Hirtenwort um Entschuldigung

27. Mai 2020 in Österreich, 21 Lesermeinungen
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"Manche hätten den Eindruck gehabt, "dass wir vorrangig mit unseren eigenen Angelegenheiten beschäftigt gewesen wären - Umstrittenen Einschränkungen der öffentlichen Gottesdienste werden aber verteidigt


Wien (kath.net/KAP/red) Die österreichischen Bischöfe haben heute zu umfassenden Reformen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kirche aufgerufen. In einem gemeinsamen Hirtenwort zu Pfingsten sprechen sie sich für eine "geistvoll erneuerte Normalität" aus, die nun nach der Corona-Krise in Österreich realisiert werden soll. Es ist zumindest europaweit das erste entsprechende Hirtenwort einer nationalen Bischofskonferenz, das auf die Coronakrise und vor allem die Schlussfolgerungen für die Zukunft umfassend eingeht.

 

Die Bischöfe mahnen u.a. eine konstruktive politische Debatte ein und verwehren sich gegen politische Gehässigkeiten und zunehmende Aggressionen. Sie nehmen all jene Menschen in den Blick, die durch Corona in die Armut abzugleiten drohen. Genauso gilt die Sorge aber auch all jenen, die wegen der Beschränkungen an psychischen Folgen leiden. Die Bischöfe mahnen umfassende Hilfe und Zuwendung und eine grundlegende Debatte um einen armutsfesten Sozialstaat ein. Hier müsse auch die Frage eines einkommensunabhängigen Grundeinkommens diskutiert werden.


 

Solidarität dürfe auch nicht an den Landesgrenzen Halt machen. Die Bischöfe kritisieren in diesem Zusammenhang etwa das "Virus nationalistischer Kleinstaaterei" und fordern die österreichische Regierung auf, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. In dem Hirtenwort werden auch "krude Verschwörungstheorien" zurückgewiesen, der "Ungeist des Anschwärzens, Vernaderns und Denunzierens" wird kritisiert. Die Bischöfe fordern zudem neue Ansätze einer sozial- und klimaverträglichen Wirtschaft, die nicht nur auf Wachstum und grenzenlosem Konsum aufbaut. Eindringlich wird davor gewarnt, den freien Sonntag aufzugeben, ebenso werden Tendenzen zurückgewiesen, aktive Sterbehilfe gesellschaftsfähig werden zu lassen. Schließlich bilanzieren die Bischöfe auch selbstkritisch die eigene kirchliche Krisenbewältigung und bekennen sich zu einer "lern- und erneuerungsbereiten Kirche".

 

Und so kommen die Bischöfe - durchaus selbstkritisch - zuletzt auch auf die Kirche zu sprechen: "Die Corona-Krise hat uns auch als Kirche überrascht und überfordert. Wie alle anderen Institutionen, mussten wir im Krisenbewältigungsbetrieb schrittweise lernen, was zu tun ist." Manche hätten den Eindruck gehabt, "dass wir vorrangig mit unseren eigenen Angelegenheiten beschäftigt gewesen wären". Wo dies der Fall war und dadurch die Sorge für die konkreten Anliegen der Menschen zu kurz gekommen ist, wollen die Bischöfe um Entschuldigung bitten.

 

Die Regulierungen der liturgischen Praxis seien jedoch laut der Bischöfe notwendig gewesen, "um ein Mittragen der behördlichen Maßnahmen zu signalisieren". Es sei in jedem Fall ermutigend, wie groß dennoch das kirchliche Engagement an den zahlreichen Knotenpunkten des öffentlichen Lebens war. Die Bischöfe halten fest: "Wir arbeiten weiterhin an einer lern- und erneuerungsbereiten Kirche, die ebenso gefordert ist, sich geistvoll auf eine 'erneuerte Normalität' einzustellen."

 

Nicht angesprochen werden von den Bischöfen im Schreiben aber die aktuell umstrittenen Einschränkungen der öffentlichen Gottesdienste, die viel restriktiver sind als von Regierung gefordert. In der jüngsten COVID19-Lockerungsverordnung wurden die Kirchen ausdrücklich von verschiedenen Maßnahmen ausgenommen, trotdem halten die Kirchen an der umstrittenen Maskenpflicht und der 10m2-Regelung fest.

 

Bericht teilweise mit Material der KATHPRESS - Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten

 


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