Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  11. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  12. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  15. Der Teufel sitzt im Detail

Wie sich Priester im Kampf gegen Corona aufopfern

22. März 2020 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Auch die katholische Kirche erleidet in der Corona-Krise schmerzliche Verluste - Mehr als 30 Priester sind in Italien bereits an den Folgen der Viruserkrankung verstorben - "Kathpress"-Bericht von Alexander Pitz.


Rom (kath.net/ KAP)
Der Aufruf des Papstes an Italiens Priester in Zeiten der Corona-Krise war unmissverständlich: "Mögen Sie den Mut haben, hinauszugehen zu den Erkrankten, um ihnen die Kraft des Wortes Gottes und die Eucharistie zu bringen", sagte er zu Monatsbeginn. Die Worte fielen, kurz nachdem Ministerpräsident Giuseppe Conte das ganze Land zu einer riesigen Seuchensperrzone erklärt hatte. Seither sind Tausende Menschen gestorben.

Auch die katholische Kirche verzeichnet im Kampf gegen die Pandemie schwere Verluste. Mehr als 30 Priester sind in Italien bereits an den Folgen der Viruserkrankung gestorben. Viele von ihnen waren dem Appell von Franziskus gefolgt und wollten den Gläubigen in schwerer Zeit beistehen. Nicht nur Ältere sind unter den Opfern; in der Diözese Parma starb jüngst ein Seelsorger mit 55 Jahren. Angesteckt hatte er sich wahrscheinlich bei einer infizierten Seniorin, die er betreute.

Die meisten Toten hat die lombardische Diözese Bergamo zu beklagen. In der norditalienischen Provinz starben bereits 16 Geistliche; insgesamt sind mehr als 5.000 Infektionsfälle registriert. Die Bilder aus der Gegend sorgen weltweit für Entsetzen: Militärtransporter müssen reihenweise Särge mit Lastwagen abtransportieren, weil die örtlichen Krematorien überfüllt sind. Kliniken sehen aus wie Schlachtfelder. Die Totenglocken stehen kaum noch still.

Inmitten all dieser Not versucht die Kirche - trotz Ausgangssperren und Ansteckungsgefahr - eng an der Seite der Menschen zu bleiben. Einer, der diesem Engagement ein Gesicht gibt, ist der 84-jährige Aquilino Apassiti. Er ist Krankenhausseelsorger in Bergamos Hospital Giovanni XXIII. In mehreren Telefoninterviews schilderte er dieser Tage die dramatische Lage: "Die Menschen sterben allein, ohne dass jemand kommen kann, um Abschied zu nehmen."

Er habe den Zweiten Weltkrieg miterlebt; bei einem Einsatz im Amazonasgebiet habe er sich mit Lepra und Malaria auseinandersetzen müssen - "aber ich habe noch nie solch schockierende Szenen erlebt wie jetzt", so der Kapuziner. In der Klinik könne er nur mit Schutzmaske arbeiten. Das sei für ihn eine große Einschränkung, weil er den Patienten "nicht mal ein Lächeln" schenken könne. Mehr als einige kurze trostspendende Worte seien wegen der strikten Schutzvorschriften meist nicht möglich.

Besonders schmerze ihn, erzählt Apassiti, dass die Angehörigen keine Möglichkeit hätten, ihre Toten von Angesicht zu Angesicht zu betrauern. Er versuche dann, die Familien mit dem Smartphone zu kontaktieren, um gemeinsam mit ihnen ein Gebet zu sprechen. Zu einer Witwe habe er am Telefon gesagt: "Ich stehe hier am Sarg Ihres Mannes, wir beten nun zu Gott, und der Herr wird Sie in ihrem Schmerz trösten." Dann seien er und die Frau in Tränen ausgebrochen.

Kurienkardinal Angelo Comastri sagte kürzlich, die Priester von Bergamo seien ein Beispiel für "wahren Heldentum". Der Ordensmann Apassiti bleibt bescheiden: Als Held fühle er sich nicht. Er bewundere vielmehr die Ärzte und Krankenschwestern. "Es ist schrecklich, ihre Gesichter mit den Furchen der Masken zu sehen; sie arbeiten acht Stunden am Stück - fast ohne zu atmen." Um sich selbst mache er sich weniger Gedanken, Angst vor dem Virus habe er ohnehin nicht. "Ich bin 84 Jahre alt, wieso sollte ich mich sorgen?"

Unterdessen teilte Bergamos Bischof Francesco Beschi am Samstag mit, dass mehrere weitere infizierte Priester im Krankenhaus behandelt werden müssten. Bei einigen sei die Lage ernst. Beschi sprach von einem Zeichen "tiefer Hingabe". Ihr Ziel sei gewesen, den Schmerz der Kranken zu teilen. "Ich bin überzeugt, dass die Not, die wir erleben, unser Herz für das Licht und die Kraft des Heiligen Geistes öffnet", so der Bischof entschlossen. Angst sei fehl am Platz. "Die verstorbenen Seelsorger spornen uns zu noch größerer Hingabe an Gott und die Menschen an."

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Coronavirus

  1. Bundesstaat Texas verklagt Pfizer wegen falscher Angaben über Covid-Impfung
  2. Britischer Minister: Schließung der Kirchen während Covid-Pandemie war ‚skandalös’
  3. Psychotherapeut: Corona-Folgen belasten Jugendliche weiterhin
  4. Christliche Unternehmerin: Bidens Covid-Politik war ‚katastrophal’
  5. USA: Gottesdienstbesucher erreicht außergerichtlichen Vergleich nach Verhaftung wegen Maskenpflicht
  6. Spender nicht gegen Covid geimpft: US-Krankenhaus verweigert Nierentransplantation bei Neunjährigem
  7. Nach Schließung von Kirchen während Covid-Pandemie: Gouverneur muss Klägern Anwaltskosten ersetzen
  8. „#BockigesKleinkind“ - Der „Covid-Abgang“ von Manfred Lütz
  9. Von Saulus zu Paulus? - "Was für eine Corona-Wende bei Karl Lauterbach" -
  10. "Diktator in uns war stark"







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  6. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  7. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  8. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Der Teufel sitzt im Detail
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  14. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde
  15. ,Mach dir keine Sorgen, Mama – Gott wird mich heilen!‘

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz