Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  2. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  3. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  4. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  5. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom
  6. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  7. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  8. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  9. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  10. CSU-geführtes Innenministerium finanziert NGOs, die gegen Merz demonstrieren
  11. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart
  12. Hoffnung, die nicht weiß. Nikolaus von Kues als Lehrer des Glaubens, der ‚bekehrten Unwissenheit‘
  13. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  14. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  15. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit

"Bringt das Weihwasser in die Kirchen zurück!"

10. März 2020 in Kommentar, 42 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wie kann ein gläubiger Christ also beim Gedanken an den Empfang des Leibes Christi in der hl. Kommunion befürchten, sich Krankheit und Tod zu holen? - Gastkommentar von Beatrix Zureich zur Corona-Krise


Linz (kath.net)
Rund um den Globus erschüttert ein neuartiges Virus Politik, Kirche und Wirtschaft. In bisher unvorstellbarem Ausmaß versucht man, seine Ausbreitung durch drastische Maßnahmen einzuschränken. Aus der Perspektive der Wirtschaft geht es darum, den gewaltigen finanziellen Schaden einzudämmen. Die Politik versucht das Gesicht und die Macht zu wahren. Wie aber geht die Kirche mit der Herausforderung um?

Die Sicherheitsmaßnahmen

Praktizierende Gläubige stellen fest, dass je nach Vorgabe der Diözese oder anderer übergeordneter Stellen Plakate an den Kirchentüren angebracht wurden.

Darauf wird auf das Corona-Virus, die Ansteckungsgefahr sowie auf Hygienemaßnahmen hingewiesen. Diese konzentrieren sich im Wesentlichen darauf, das Weihwasser zu entfernen, mit denen sich die Gläubigen für gewöhnlich in Erinnerung an ihre Taufe beim Betreten und Verlassen der Kirche bekreuzigen. Außerdem wird von der ordentlichen Form des Kommunionempfangs („Mundkommunion“) abgeraten und die außerordentliche Form des Kommunionempfangs („Handkommunion“) empfohlen. Teilweise heißt es, man müsse einen Sicherheitsabstand zu den Mitmenschen einhalten.

Die Angst unter den Menschen nimmt
zu. Die gut gemeinten Plakate an den Kirchentüren verunsichern ängstliche Gemüter noch mehr, da man den Eindruck gewinnen kann, sich mit dem Betreten einer Kirche in einen Raum zu begeben, wo die Gefährdung für Leib und Leben besonders präsent sein kann. Eine Frau sagte zu mir: „Niemand in der Kirche traut sich mehr zu husten oder die Nase zu putzen.“ Die einen haben Angst vor Ansteckung, die anderen haben Angst davor, als potenzielle Gefährder zu gelten.

Je intensiver man sich mit der Ausbreitung des Virus beschäftigt, desto mehr steigt das subjektive Sicherheits- und Schutzbedürfnis. Die Menschen spüren die Ohnmacht der Politik und der Medizin. Neben der staatlich angeordneten Quarantäne gibt es weltweit eine wachsende Anzahl von Menschen, die durch den Mangel an Sicherheit und die zunehmende Angst in weitgehender Isolation leben, ohne physisch mit dem Virus angesteckt worden zu sein. Dennoch hält das Virus ihre Gedanken gefangen und beeinträchtigt ihr Leben.

Die Kraft des Glaubens

Unsere Angst vor der Ansteckung mit dem Corona-Virus ist vergleichbar mit der Angst der Zeitgenossen Jesu vor 2000 Jahren, wenn sie einen Aussätzigen sahen. Sie wussten: Dieser Mensch leidet an einer Krankheit, die niemand von uns heilen kann – und wenn ich angesteckt werde, verliere ich Familie, Position und das Recht, unter den Mitmenschen zu leben. Ich werde ausgestoßen und sterbe am Ende jämmerlich und einsam. – Zur Zeit Jesu war man davon überzeugt, dass die eigene Unversehrtheit der Unreinheit der Aussätzigen nichts entgegenzusetzen hatte.


Deshalb forderten die Pharisäer die totale Abgrenzung von jeglichen unreinen Personen. Sie fürchteten neben der physischen Ansteckung auch die spirituelle Befleckung. Daher wurden „unreine“ Berufsgruppen wie die Zöllner, physisch unreine Menschen wie Aussätzige, an Blutungen Leidende oder Menschen, die Tote berührt hatten, gemieden und waren erst nach einer vollständigen Heilung bzw. nach gewissen Reinigungsritualen und -opfern wieder gesellschaftsfähig.

Als Jesus kam, durchbrach er dieses Muster der Ausgrenzung und der Angst, die er als den „Sauerteig der Pharisäer“ bezeichnete, vor dem sich seine Jünger hüten sollten (vgl. Mt 16,12). Er hielt keinen Sicherheitsabstand zu Aussätzigen und Besessenen ein, aß sogar mit Zöllnern und berührte die Bahre des toten Jünglings von Nain, ebenso ergriff er die Hand der fiebernden Schwiegermutter des Petrus. Die schockierten Augenzeugen der Taten Jesu, die an die übliche Konsequenz des Unrein-Werdens dachten, erlebten jedoch etwas anderes: Anstatt durch die Kranken oder Sünder angesteckt und unrein zu werden, wurden die Unreinen durch Jesu Berührung gesund und rein. Statt sich den „Tod“ zu holen – physisch und kultisch – teilte Jesus die Wahrheit seiner Liebe mit den Menschen. Er holte sie in das Leben zurück: physisch, gesellschaftlich und kultisch.

Lahme gehen, Blinde sehen, Sünder werden zu Jüngern und Aposteln, Tote kommen ins Leben zurück. „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“, sagt Jesus von sich (Joh 14,6). Zeichen und Wunder bestätigen seine Worte.

Heilung und Befreiung im Namen Jesu

Derselbe Jesus hat verheißen (Mk 16,17ff): „Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. (…) Sie aber zogen aus und verkündeten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte das Wort durch die Zeichen, die es begleiteten.“

Der Lieblingsapostel Jesu schrieb: „Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht“ (1 Joh 4,18). Mit dieser furchtlosen Liebe wirkte Bischof André Dias in Portugal, wo 1432 in Lissabon eine verheerende Pestepidemie ausbrach, die im ganzen Land zahlreiche Todesopfer forderte. Bischof Dias hielt keinen Sicherheitsabstand, sondern stand den Sterbenden bei. Als herkömmliche Mittel der Seuche keinen Einhalt gebieten konnten, rief der Bischof das Volk auf, den hl. Namen „Jesus“ anzurufen. Er empfahl, diesen hl. Namen unseres Herrn und Gottes auch auf Täfelchen zu schreiben, diese bei sich zu tragen oder im Haus und Stall aufzuhängen.

Er rief die Menschen in der größten Kirche, St. Dominikus, zusammen und predigte über die Macht Jesu und seines Namens. Danach segnete er Weihwasser und wies die Menschen an, sich selbst sowie die Kranken und Sterbenden damit zu besprengen. Viele wurden geheilt, und die Pest kam innert weniger Tage im ganzen Land zum Stillstand (aus: P. Paul O’Sullivan, Wunder durch den heiligen Namen Jesus).

Zurück zum Glauben und zur Zuversicht

Das aktuelle Corona-Virus ist nicht die erste Bedrohung der Menschheit und wird auch nicht die letzte bleiben. Was hindert uns daran, beim Umgang damit auf das Vorbild früherer Generationen zu achten und das, was ihnen Segen gebracht hat, ebenfalls anzuwenden? Statt das Weihwasser zu entfernen, sollten die Menschen gerade jetzt Gebrauch davon machen.

Man kann auf die Hygiene Rücksicht nehmen und das Prozedere etwas ändern: So haben Priester vereinzelt damit begonnen, wie in vorkonziliaren Zeiten die Gläubigen zu Beginn der hl. Messe mit Weihwasser zu besprengen, weil die Weihwasserbecken nicht mehr gefüllt sind. Das ist gewiss besser, als das Weihwasser gänzlich zu entfernen!

Wir haben überdies in der Pfarrei die Kollekte der Hygiene angepasst, denn für gewöhnlich geht es von Hand zu Hand. Hier lauert Ansteckung – mehr als beim Weihwasser oder beim Kommunionempfang! Die Körbchen stehen am Ausgang, dort kann man seine Spende ohne Berührungsrisiko deponieren.

Die aktuelle Verwirrung ist ebenso groß wie die Glaubenskrise der Christenheit. Jesus Christus ist DAS LEBEN! Wie kann ein gläubiger Christ also beim Gedanken an den Empfang des Leibes Christi in der hl. Kommunion befürchten, sich Krankheit und Tod zu holen?

Die hl. Kommunion ist nicht „etwas“, das uns mit Krankheit infizieren kann, sondern Gott selbst, der schon vor 2000 Jahren Heilung, Segen und das Leben zu den Menschen brachte. Woran glauben wir, wenn wir die Kommunion empfangen? An wen glauben wir?
„Bittet, und es wird euch gegeben“, sagt Jesus (Mt 7,7). Ist es ein Zufall, dass gerade in den Gebieten deutscher Sprache ein wichtiges Bittgebet in der hl. Messe oft ausgelassen wird? Es gehört zu meinen Lieblingsgebeten und wird „Embolismus“ genannt, weil das Gebet, das kaum 30 Sekunden dauert, zwischen dem Vaterunser und dem Lobpreis (Doxologie) „Denn dein ist das Reich …“ eingeschoben wird. Der Embolismus erinnert mich immer an meine Berufung: Voll Zuversicht das Kommen unseres Herrn Jesus Christus zu erwarten. Es ist das einzige Gebet in der hl. Messe, das die Zuversicht thematisiert, ebenso die Verwirrung.

Wenn wir Gott nicht darum bitten, uns vor der Verwirrung und Sünde zu bewahren, ist es auch nicht verwunderlich, dass beides immer mehr zunimmt.

Entdecken wir dieses mächtige, befreiende Gebet des Embolismus wieder neu und seien wir stark im Glauben und in der Zuversicht!
„Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.“

Bischof Eleganti: Kirche & Corona - Wie können wir hier nur vor der übernatürlichen Wirklichkeit kapitulieren?





Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Glaube

  1. Nicht reden, sondern machen!
  2. „Sind wir noch katholisch?“
  3. Großbritannien: Junge Menschen kehren in die Kirchen zurück
  4. The mystery of our faith: Why the birth of Jesus is the foundation of Christianity
  5. „Das Geheimnis unseres Glaubens – offenbart im Fleisch“ (1 Tim 3,16)
  6. Stellen wir uns den Goliaths!
  7. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Kardinal Gregory: Joe Biden ist ein ‚Cafeteria-Katholik’
  10. Bischof Strickland: Wir müssen dem Beispiel der Heiligen und Märtyrer folgen






Top-15

meist-gelesen

  1. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  2. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  3. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  4. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom
  5. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  6. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  7. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  8. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“
  9. Die Entdeckung der Ewigkeit: Vom Leben auf Erden und dem Himmel darüber!
  10. „Man wird dir nie verzeihen, was du für die Kirche getan hast“
  11. Finnischer Schauspieler wird neuer "Jesus" bei Gibson-Film
  12. Bischof von Gurk: Pfarren geistlich vertiefen, aber nicht strukturell zerstören!
  13. Papst Leo XIV. empfängt am 23. Oktober den britischen König Charles III.
  14. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  15. „Genossen, wir haben ein Problem“ – So reagierten die Kommunisten auf die Wahl Karol Wojtyłas

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz