Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

„Asia Bibi ist Symbol für moralische Geradlinigkeit“

17. Februar 2020 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Journalistin spricht über Auswirkung des Falls auf die pakistanische Gesellschaft


München-Wien (KIN)
Die französische Journalistin Anne-Isabelle Tollet war eine der ersten Medienvertreterinnen, die auf das Schicksal der pakistanischen Christin Asia Bibi der Weltöffentlichkeit aufmerksam gemacht hat. Tollet hat sich intensiv mit der Entwicklung des Falls beschäftigt und das „Internationale Komitee Asia Bibi“ ins Leben gerufen.

Asia Bibi war 2010 als erste christliche Frau wegen angeblicher Gotteslästerung zum Tode verurteilt worden. Der juristische Kampf um ihren Freispruch zog sich bis Februar 2019 hin. Nach längerer Unklarheit konnte Asia Bibi schließlich nach Kanada ausreisen. Seither hat sie die Öffentlichkeit gemieden. Nun veröffentlichte sie zusammen mit Anne-Isabelle Tollet ein Buch über die Geschichte ihrer Inhaftierung, das in Frankreich erscheint. Thomas Oswald vom französischen Zweig des weltweiten päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ hat mit Tollet gesprochen.

Thomas Oswald: Welche Auswirkungen hatte das Schicksal von Asia Bibi auf die pakistanische Gesellschaft?

Anne-Isabelle Tollet: Das Thema Asia Bibi spaltet. Die große Mehrheit der Pakistaner ist froh, dass diese unschuldige Frau dem Tod durch den Strang entkommen ist. Die radikalen Islamisten, die Rache verlangen, sind in der Minderheit. Aber sie machen wesentlich mehr Lärm als die anderen. Man kann es der schweigenden Mehrheit nicht verübeln, dass sie nichts sagt. Die Menschen wissen, dass die Radikalen zu allem bereit sind. Aus diesem Grund war es notwendig, dass ausländische Medien sich des Falls annahmen, um das Schicksal Asia Bibis zu verändern.


Aber hat die internationale Medienberichterstattung Asia Bibi nicht erst recht in Gefahr gebracht?

Hätten die Medien Asias Fall nicht publik gemacht, wäre sie heute tot. Aber es stimmt auch, dass wir Journalisten sie durch unsere Berichterstattung für die Extremisten zu einem Symbol gemacht haben. Wir mussten geschickt vorgehen. Vor diesem Hintergrund hat das „Internationale Komitee Asia Bibi“ hat einen Brief an Papst Franziskus geschrieben, in dem wir ihn baten, ausschließlich gemeinsam mit hochrangigen muslimischen Geistlichen zu intervenieren.

Ist sich Asia Bibi dessen bewusst, dass sie zum Symbol geworden ist?

Ihr wurde das in dem Augenblick bewusst, als sie nach ihrem Freispruch das Gefängnis verlassen konnte. Sie ist zutiefst erstaunt, „wie ich, ein kleines Bauernmädchen, noch dazu Christin, zu einer Persönlichkeit werden konnte, die in der ganzen Welt bekannt ist“. Das ist eine schwere Bürde, denn es hindert sie daran, im Verborgenen zu bleiben. Aber ihre Geschichte hilft den Pakistanern, die dem Blasphemiegesetz ausgesetzt sind. Asia Bibi ist zudem ein Symbol für moralische Geradlinigkeit.

Obgleich sie am Tag ihrer Verhaftung hätte freikommen können, wenn sie zum Islam übergetreten wäre und ihre Familie aufgegeben hätte, blieb sie doch ihrem Glauben treu.

Ist Asia Bibi also ein Präzedenzfall für Menschen, die aufgrund des Blasphemiegesetzes inhaftiert sind?

Es gibt aktuell weitere „Asia Bibis“ in pakistanischen Gefängniszellen. Jemand aus dem Westen kann sich nur schwer vorstellen, was dieses Gesetz bedeutet. Es ist eine ständige Bedrohung: Man kann sich jederzeit darauf berufen, um eine Auseinandersetzung zu regeln.

Seitdem jedoch der Oberste Gerichtshof Asia Bibi freigesprochen hat, kann sich die falsche Anklage auf den Kläger zurückfallen. Das hat nach meiner Überzeugung erheblichen Einfluss darauf, wie häufig dieses Gesetz in Anspruch genommen wird.
Immer wenn ein neuer Fall verhandelt wird, nehmen jetzt auch die pakistanischen Journalisten Bezug auf Asia Bibi. So wird es schwieriger, die Menschen, auf denen der Verdacht der Blasphemie lastet, verschwinden zu lassen.

Wie sehen die Christen in Pakistan den Fall Asia Bibi?

Die Christen in Pakistan sind eine winzige Minderheit, drei Millionen von mehr als 200 Millionen Menschen. Sie wissen, dass sie leicht zur Zielscheibe von Extremisten werden können. Diese greifen auch Muslime an, die im Verdacht stehen, zu moderat zu sein. Die Christen können sich daher nicht offen über die Freilassung Asia Bibis freuen. Aber natürlich haben sie die Entwicklung verfolgt, und es erfüllt sie mit Hoffnung.

Um das Leben der christlichen Minderheit Pakistans weiterhin unterstützen und falsch beschuldigen Christen beistehen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – entweder online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Pakistan

Foto: Asia Bibi und die Journalistin Anne-Isabelle Tollet. © François Thomas

Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten:

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Schweiz


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Chris2 18. Februar 2020 
 

@Konrad Georg

Danke, auf das Rosenkranzgebet kann man nicht oft genug hinweisen. Ich bin sicher, es hat nicht nur damals gegen die osmanische Flotte vor Lepanto und bei der zweiten Wiener Türkenbelagerung geholfen, als das Abendland jeweils knapp davor war, über den Krummsäbel zu springen, sondern auch in vielen anderen kritischen Lagen ganzer Staaten wie . Angenehmer Nebeneffekt: Er ist es ein wunderbares Mittel, um in unserer stressigen Zeit kurz zur Ruhe zu kommen (im Zug, bei einem Fußweg A nach B..., eine Kirche am Wegrand...). Manche nehmen ihn sogar als bisweilen sehr effektive und den Widersacher in eine arge Zwickmühle bringende "Einschlafhilfe" (ist's worth a try) ;)


1
 
 Konrad Georg 17. Februar 2020 
 

Ich kann den Katholiken weltweit

nur raten, intensiv das Rosenkranzgebet zu pflegen.
Damit haben die Österreicher die Russen aus dem Land gebetet.


7
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche in Not

  1. Tragisches Schicksal der verfolgten Christen
  2. «Ich komme nicht, um zu weinen!»
  3. Syrien: „Eine knappe Minute war schlimmer als 12 Jahre Krieg“
  4. Weltweite Aktion lädt Kinder zum Rosenkranzgebet für den Frieden
  5. "Kirche in Not": Mord an Priestern auch in "katholischen Ländern"
  6. Kirchliche Schule in Karakosch (Nordirak) wiedereröffnet
  7. Größte katholische Kirche auf der Arabischen Halbinsel wird geweiht
  8. „Kirche in Not“ besorgt über Morde und Gewalt an kirchlichen Mitarbeitern
  9. „Kirche in Not“ begrüßt Ernennung des neuen EU-Sonderbeauftragten für Religionsfreiheit
  10. „Bericht über Religionsfreiheit ist Quelle der Hoffnung für viele Menschen“






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  4. Roma locuta - causa (non) finita?
  5. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  6. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  12. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  13. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Wacht und betet!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz