Loginoder neu registrieren? |
||||||
| ||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: Top-15meist-diskutiert
| Libyen: Die Kirche ist immer geblieben15. Februar 2020 in Weltkirche, keine Lesermeinung Libyen befindet sich seit fast neun Jahren im Krieg: Regierung steht gegen Milizen, beide unterstützt von ausländischen Mächten. Die Berliner Konferenz Mitte Januar wollte einen Durchbruch erreichen. Wien-München (kath.net/KIN) Über die aktuelle Lage im Land, die Erwartungen der Kirche im Friedensprozess und das bevorstehende Treffen der katholischen Bischöfe im Mittelmeerraum gibt der Apostolische Vikar der Hauptstadtdiözese Tripolis, Bischof George Bugeja, im Interview Auskunft. Tobias Lehner vom deutschen Zweig des weltweiten katholischen Hilfswerks Kirche in Not hat mit ihm gesprochen. Tobias Lehner: Die Berliner Konferenz Mitte Januar sollte dazu beitragen, den seit 2011 andauernden Bürgerkrieg in Libyen zu befrieden. Wie bewerten Sie die Ergebnisse? Die Konferenz war ein sehr positives Zeichen in einem langen Prozess, um Libyen zu helfen, endlich Frieden und Versöhnung zu erreichen. Das ist nicht einfach. Es gibt tiefe Spaltungen. Die Konfliktparteien sind sehr weit voneinander entfernt. Es fällt ihnen sogar schwer, sich an einen Tisch zu setzen und über die Lage zu sprechen. Alle Länder, die an der Berliner Konferenz teilgenommen haben, müssen nun ihren Beitrag leisten. Sie sollten mit einer Stimme sprechen, um das, was in der Konferenz beschlossen wurde, auch umzusetzen. Der auf der Konferenz vereinbarte Waffenstillstand hielt nur eine Woche. Auch das Waffenembargo soll bereits gebrochen worden sein. Wie ist die aktuelle Situation in der Hauptstadt Tripolis? Leider gab es auch nach dem Waffenstillstandsabkommen einzelne Kämpfe. Hier in Tripolis öffnet und schließt zum Beispiel der Flughafen je nach Sicherheitslage. Schulen, Geschäfte und Büros sind zumindest im Stadtzentrum geöffnet. Libyen befindet sich seit dem Arabischen Frühling 2011 im Krieg. Kann die anhaltende Flüchtlingswelle nach Europa überhaupt gestoppt werden? Ich denke, dass nicht Libyen Hauptursache des Flüchtlingsproblems ist. Libyen ist ein Sprungbrett nach Europa. Menschen aus Ländern südlich der Sahara fliehen vor den Problemen in ihren eigenen Ländern und versuchen, eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien zu finden. Um die Flüchtlingswelle einzudämmen, müssten die Probleme dort gelöst werden. Obwohl die Christen in Libyen eine kleine Minderheit von ein paar tausend Gläubigen sind, wurde ihre Stimme im Konflikt immer wieder gehört. Was unternehmen Sie sozial und politisch, um die Situation der Menschen zu verbessern? Wir tun unser Bestes, um den Menschen mit unserer Präsenz zu helfen. Die Priester und Mitarbeiter der katholischen Kirche sind während des gesamten Konfliktes im Land geblieben auch als alle anderen Kirchen und die europäischen Botschaften Libyen verlassen haben. Unsere Anwesenheit war und ist ein Zeichen der Ermutigung für alle, die in die Kirche kommen. Abgesehen davon haben wir in Tripolis auch ein kleines Zentrum, in dem wir medizinische Erstversorgung und humanitäre Hilfe leisten. Ende Februar findet im italienischen Bari eine Konferenz aller Bischöfe aus dem Mittelmeer-Raum statt. Auch Papst Franziskus wird kommen. Bei der Konferenz wird es unter anderem um die Themen Migration und Friedenspolitik gehen. Was erwarten Sie von diesem Treffen? Ich hoffe, an dem Treffen teilnehmen zu können. Ich glaube nicht, dass die Bischöfe diejenigen sind, die Lösungen finden können. Ich erwarte, dass wir unsere besonderen Situationen, die jeder Bischof in seiner Diözese erlebt, diskutieren und vortragen können, voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen. Um die christliche Minderheit in Libyen unterstützen zu können, bittet Kirche in Not um Spenden entweder online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto: Empfänger: KIRCHE IN NOT Foto: Bischof George Bugeja, Apostolischer Vikar von Tripolis/Libyen. © Kirche in Not Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten: Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuKirche in Not
| Top-15meist-gelesen
| |||
© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz |