Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Mater populi fidelis
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  6. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  7. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  8. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  11. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  12. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  13. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  14. Proaktiv für das Leben
  15. Gedanken zum Reformationstag – Zwischen Reform, Reformation und Verantwortung

Barbarin sieht für sich keine Zukunft als Erzbischof von Lyon

12. Februar 2020 in Weltkirche, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Vom Vorwurf der Missbrauchsvertuschung freigesprochener Kardinal denkt an Tätigkeit als Wallfahrtsseelsorger oder als Priester in Madagaskar - Es gab Fehler und "Medien-Tsunami"


Paris (kath.net/KAP) Der jüngst vom Vorwurf der Missbrauchsvertuschung freigesprochene französische Kardinal Philippe Barbarin kann sich keine weitere Zukunft an der Spitze der Erzdiözese Lyon vorstellen. Das geht aus einem Interview des seit 2002 als Erzbischof von Lyon amtierenden 69-jährigen Kardinals im aktuellen Wochenmagazin "Le Point" hervor. Die Entscheidung liege beim Papst, betonte Barbarin. Er sehe sich als Wallfahrtspriester, als Prediger bei geistlichen Exerzitien oder als Seelsorger in Madagaskar, wo er schon in den 1990er Jahren als Priester arbeitete. Schon unmittelbar nach dem Freispruch durch ein Berufungsgericht am 30. Jänner hatte Barbarin erklärt, er wolle sein Amt als Erzbischof erneut in die Hände des Papstes legen, um ein neues Kapitel für die Kirche von Lyon aufzuschlagen.


Der Kardinal war zunächst im März 2019 wegen Nichtanzeige von sexuellem Missbrauch in erster Instanz schuldig gesprochen und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der Vorwurf lautete, er habe Fälle sexuellen Missbrauchs durch den Ex-Priester Bernard Preynat nicht bei den staatlichen Behörden angezeigt. Barbarin nahm sich in der Folge eine Auszeit; die Leitung der Erzdiözese Lyon übertrug der Papst mit Blick auf das laufenden Berufungsverfahren im Juni übergangsweise dem früheren Bischof von Evry-Corbeille-Essonnes, Michel Dubost.

Im "Le Point"-Interview bekräftigte Barbarin nun, er habe "niemals gewollt oder daran gedacht irgendetwas zu vertuschen". Das habe ihm jetzt auch das Berufungsgericht bestätigt. "Diese Angelegenheit wird mir jetzt trotzdem immer anhängen", hielt er gleichzeitig fest. "Ich werde immer derjenige sein, der schreckliche Taten nicht angezeigt hat", sagte Barbarin. "Aber die Justiz hat bestätigt, dass ich in dieser Hinsicht nicht schuldig bin."

Dem Missbrauchstäter Preynat gegenüber habe er es "an Mut und Entschlossenheit fehlen lassen", so der Kardinal. "Ich habe immer - fälschlich - gedacht, dass hätten meine Vorgänger alles schon gelöst." Barbarin klagt sich im Nachhinein aber auch an, dass ihm das Ausmaß der Missbrauchsfälle in der Erzdiözese zu spät klar geworden sei. "Es ist mir erst gegen Ende 2014 brutal bewusst geworden, was diese Taten konkret bedeuteten - das Leiden der Opfer."
Freimütig räumte der Kardinal im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Fehler bei der Amtsausübung" ein, spricht aber auch von einem "Medien-Tsunami", den er in den vergangenen vier Jahren erlebt habe. Immerhin hätten die "Angriffe" auf ihn aber "auch zu etwas Positivem geführt", nämlich zu einem "allgemeinen Aufwachen" in Sachen Missbrauch.

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kardinäle

  1. Kardinal Duka gestorben - Requiem am 15. November im Veitsdom
  2. US-Kardinal Burke verurteilt gefälschte Videos mit angeblicher Papstkritik
  3. The mystery of our faith: Why the birth of Jesus is the foundation of Christianity
  4. „Das Geheimnis unseres Glaubens – offenbart im Fleisch“ (1 Tim 3,16)
  5. Jüngster der neuen Kardinäle ist auch Exorzist
  6. Papst Franziskus ernennt Pro-LGBTQ-Erzbischof zum Kardinal
  7. Papst Franziskus gibt neue Kardinäle bekannt: Drei besondere Fälle
  8. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  9. Euthanasie an Kindern 1-12 Jahre. Die Schranken fallen
  10. ‚New Ways Ministry’ begrüßt Ernennung von drei ‚LGBTQ-freundlichen’ Kardinälen






Top-15

meist-gelesen

  1. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  2. Mater populi fidelis
  3. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  4. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  5. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  8. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  9. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  10. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  11. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  12. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht
  13. "Wenn Du mich fragst, was Du tun mußt, um vollkommen zu sein, so sage ich Dir..."
  14. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  15. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz