Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  2. Bischof sein in Opferperspektive
  3. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  4. Verhöhnung von Jesus und der Muttergottes - Schweigen von Schönborn, Grünwidl & Co.
  5. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  6. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  7. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  8. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  9. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  10. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  11. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  12. Frankreich: Comeback der Beichte?
  13. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende
  14. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  15. Meinungsfreiheit in Gefahr

Asia Bibi tritt erstmals im Exil öffentlich auf

30. Jänner 2020 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In Pakistan verfolgte Katholikin publiziert Autobiografie über ihr zehnjähriges Martyrium vom Todesurteil bis zur Ausreise nach Kanada


London (kath.net/KAP) Zum ersten Mal seit ihrer Flucht ins kanadische Exil tritt die pakistanische Christin Asia Bibi, die nach einer Blasphemie-Verurteilung acht Jahre lang in einer Todeszelle verbrachte hatte, am Mittwoch (Ortszeit) an die Öffentlichkeit. Wie die britische Zeitung "The Guardian" online am Dienstagabend berichtete, wird die Katholikin ihre Autobiografie "Endlich frei" präsentieren. Erstmals wurde im Vorfeld dazu auch ein aktuelles Foto Bibis publik. Es zeigt sie mit der Journalistin und Menschenrechtlerin Anne-Isabelle Tollet, die 2010 über den Fall berichtet hatte (Foto).

"Sie kennen meine Geschichte aus den Medien. Vielleicht haben Sie versucht, sich selbst in meine Situation zu versetzen um mein Leid zu verstehen", wird Bibi in einer Presseaussendung zitiert. Was ihr tagtägliches Überleben im Gefängnis oder auch ihr nunmehriges neues Leben bedeute, sei für Außenstehende jedoch kaum nachvollziehbar. Im Buch, das gemeinsam mit der Journalistin Tollet entstand, soll darauf eingegangen werden. Es erscheint zunächst in französischer Sprache.


Gegenüber dem französischen Radiosender RCF Radio erklärte Tollet am Mittwoch, Asia Bibi gehe es in Kanada gut und sie sei "körperlich als auch geistig gesund". Die Exilierte führe ein "einfaches und diskretes Leben" als Hausfrau, die sich um ihre Kinder kümmert. Sie sei traurig, ihr Heimatland Pakistan verlassen zu haben, sei aber weiterhin mit den dort verbliebenen Familienangehörigen in Kontakt.

Ihre zehn Jahre der Tortur zwischen Anklage und Ausreise habe Asia Bibi vor allem aufgrund ihres religiösen Glaubens überstanden, so Tollets Einschätzung. "Sie betete jeden Tag in ihrer Zelle, sie vertraute Gott und sie wusste, dass er sie da rausholen würde." Immens wichtig für den Überlebenskampf, ohne den man ein pakistanisches Gefängnis nicht überstehe, sei jedoch auch die Unterstützung und Anteilnahme durch die internationale Gemeinschaft gewesen. Die nun erschienene Biografie sei vor allem als Dank dafür gedacht.

Plädoyer gegen Fanatismus

Die in Bibis Buch enthaltenen Schilderungen seien vor allem als "Plädoyer gegen jeglichen Fanatismus" zu verstehen, sagte die französische Journalistin, die jahrelang für die Freilassung der Pakistanerin gekämpft hatte. Gezeigt werde, "wie religiöser Fanatismus Menschen zu etwas anstacheln kann, das sie dann als menschliches Wesen völlig unkenntlich macht". Immer wieder sei Bibis Leben nicht nur durch Islamisten gefährdet gewesen, sondern auch durch Christen, die etwa zum falschen Zeitpunkt Anklage erhoben hätten oder Verhandlungen vorschnell publik machten. Tollet selbst hatte aus diesem Grund Papst Franziskus zu einem bestimmten Zeitpunkt darum gebeten, sich zum Fall Bibi nicht zu äußern.

Scharfe Kritik äußerte Tollet am pakistanischen Blasphemiegesetz: Es werde als "Waffe" missbraucht, schließlich genüge es doch bereits, einen Menschen der Gotteslästerung zu beschuldigen, um diesen - etwa bei Nachbarschaftskonflikten oder Streitereien etwa um Landkäufe - loszuwerden.

Prominente Verfolgte

Der Fall von Asia Bibi war in den vergangenen Jahren von Menschenrechtsgruppen weltweit angeprangert worden. 2010 war die Landarbeiterin und fünffache Mutter zu Tode verurteilt worden, nachdem ihr muslimische Arbeitskolleginnen aus Ärger darüber, dass die Christin aus demselben Wassercontainer wie sie getrunken hatte, eine Beleidigung des Propheten Mohammed vorgeworfen hatten. Im Gefängnis kämpfte Bibi um eine Revision des Urteils, was erst im Oktober 2018 mit dem Freispruch durch das pakistanische Höchstgericht gelang.

Bibis Prozess war von heftigen Protesten und Polemiken von Islamisten begleitet, in deren Zusammenhang u.a. 2011 der pakistanische Minderheitenminister Shahbaz Bhatti wie auch der Governeur von Punjab, Salman Taseer, wegen deren Unterstützung für Bibi ermordet wurden. Auch die Päpste Benedikt XVI. und später Franziskus hatten sich für eine Freilassung der Christin ausgesprochen. Nach erfolgtem Freispruch war es ihr aufgrund von Drohungen und anhaltenden Spannungen in Pakistan erst neun Monate später im Mai 2019 möglich, unter großer Geheimhaltung ins Exil nach Kanada auszureisen.

Asia Bibi mit der Journalistin und Menschenrechtlerin Anne-Isabelle Tollet


Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 gloriosa 30. Jänner 2020 
 

Gott sei Dank,

Hat Asia Bibi diese schlimmen Jahre überstanden. Wir freuen uns mit ihr. Sie wird vielen ein ein Zeichen bleiben für Mut und Glaubens-Treue. Bei Asia Bibi ging es um ihr Leben und um ihren Glauben, anders als bei vielen hier bei uns in Europa. Bei uns wird zur Zeit das Leben und der Glaube mit Füßen getreten. Herr erbarme Dich über uns Christen hier in Deutschland.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Christenverfolgung

  1. Pakistan: Christen trauern ökumenisch nach Ermordung des Pfingst-Pastors Kamran Michael Naz
  2. Seine Freilassung war eine Gebetserhörung
  3. Nuntius Eterović: „Christen sind die weltweit am meisten wegen ihrer Religion verfolgten Menschen“
  4. Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa
  5. Angriffe auf Christen in Syrien: Kirchenführer schlagen Alarm
  6. Nigeria: Entführter Seminarist (16) in Geiselhaft verstorben
  7. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  8. Nach fast 24 Jahren Todeszelle in Pakistan: Der Christ Anwar Kenneth (72) ist frei
  9. Die EU-Bischöfe fordern, den Sonderbeauftragten für Religionsfreiheit wiedereinzusetzen
  10. Meldestelle Christenschutz: Serie von Schändungen erreicht alarmierendes Ausmaß in Wien






Top-15

meist-gelesen

  1. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  4. Bischof sein in Opferperspektive
  5. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  6. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  7. Verhöhnung von Jesus und der Muttergottes - Schweigen von Schönborn, Grünwidl & Co.
  8. Die erste Guadalupe-Predigt von Papst Leo ermöglicht einen Blick in sein Herz
  9. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2025
  10. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  11. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  12. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  13. Frankreich: Comeback der Beichte?
  14. US-Erzbischof gibt Anweisung, politische Botschaft an Weihnachtskrippe sofort zu entfernen
  15. Als das Rosenkranzgebet einen Mord verhinderte

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz