Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  6. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  7. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  8. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  9. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  10. Fällt die CDU erneut um?
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  14. Großbritannien - Priester kündigt an, er wird Pro-Sterbehilfe-Politiker die Kommunion verweigern
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

«Der mit Dir lebt und liebt»

7. Jänner 2020 in Kommentar, 36 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Jeder Priester hat sich bei seiner Weihe dazu verpflichtet, die Lehre der Kirche zu verkünden, die ganze, ungeschönte und unzensurierte Lehre und nicht seine eigenen Vorstellungen davon." Brief an einen Priester. Von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net/sf) Der Priester, welcher mit uns in dieser Zeit der Pfarrvakanz die Heilige Eucharistie feiert, schlug uns als Vorsatz für das neue Jahr vor, unseren Nächsten immer ehrlich aber liebevoll zu sagen, was uns bei ihnen stört. Das sollten wir auch ihm gegenüber tun. Wer mich kennt, weiß, dass ich mir solches meist nicht zweimal sagen lasse. Ich habe ihm also geschrieben:

Sehr geehrter Herr…

In Ihrer Neujahrspredigt haben Sie uns aufgefordert, es Ihnen zu sagen, wenn uns bei Ihnen etwas stört. Nun habe ich mich entschlossen, Ihnen zu schreiben, was mich sehr stört, ja massiv ärgert. Es betrifft zwar nicht Sie allein. Aber immer mehr muss ich Heilige Messen erleben, in welchen der Priester glaubt, die Heilige Liturgie und die vorgeschriebenen Texte «verbessern», nach seinen Vorstellungen und seinem Geschmack verändern zu dürfen und zu müssen. Das ist meines Erachtens absolut falsch.

Einerseits ist dies meines Wissens in unserer Kirche nicht gestattet. Der Ablauf, die Gesten und die Texte sind verbindlich vorgeschrieben. Es gibt zwar Stellen, an denen Varianten möglich sind, aber auch diese sind klar vorgegeben und nicht beliebig veränderbar. Ein Priester, der sich nicht an die Vorgaben und Weisungen hält, erweckt den Eindruck der Besserwisserei und/oder der Selbstdarstellung. Zudem suggeriert er den Gläubigen, dass die Weisungen und Gebote der Kirche nicht verbindlich seien, dass man sich problemlos darüber hinwegsetzen könne. Eine solche Haltung aber führt schnell einmal dazu, auch die Lehre der Kirche, ja selbst die Gebote Gottes als unverbindlich, situativ interpretierbar, zu betrachten. Um solches zu vermeiden sollte der Priester also selbst den bloßen Eindruck vermeiden, er fühle sich als Herr über die Liturgie. Er ist ja nur als treuer Diener Gottes, der Kirche und der ihm anvertrauten Seelen geweiht.


Andererseits ist es doch so, dass jede Veränderung an vorgegebenen Texten Gefahr läuft, die Akzentsetzung, wenn nicht gar die Aussage, zu verändern. Ob Christus, der Herr, tatsächlich mit Gott dem Vater und dem Heiligen Geist lebt und herrscht, oder ob er uns einfach nur liebt, ist z.B. nach meinem Sprachempfinden nicht das Gleiche. Das kann so weit gehen, dass schließlich das Gegenteil dessen verstanden wird, was der Urheber des Textes gemeint hat. Der Priester aber ist berufen – und hat sich bei seiner Weihe dazu verpflichtet – die Lehre der Kirche zu verkünden, die ganze, ungeschönte und unzensurierte Lehre und nicht seine eigenen Vorstellungen dessen, was die Kirche lehren sollte und was nicht (mehr).

Im Weiteren schaffen solche eigenmächtige Veränderungen Unruhe und Verwirrung unter den Gläubigen. Um das Heilige Messopfer andächtig mitfeiern zu können – wie es uns unsere Kirche im ersten Kirchengebot vorschreibt – ist es wichtig, dass wir auch dann bei der Sache bleiben können, wenn wir zwischendurch mit unseren Gedanken abschweifen oder sonstwie gestört werden. Solche Störungen gibt es auch sonst noch genug, ohne dass wir uns z.B. überlegen müssen, ob wir jetzt bei diesem Priester laut mitbeten müssen, was bei einem anderen unerwünscht ist. Das war übrigens das Schöne an der alten Liturgie, dass wir dank der erhaltenen Katechese, mit den vorhandenen Hilfsmitteln und dank des regelmäßigen Gottesdienstbesuches immer genau wussten, was der Sinn der gerade gesprochenen oder gesungenen Worte und der Gesten des Priesters war, selbst dann, wenn wir z.B. in den Ferien einen Gottesdienst in einem Land mit fremder Sprache mitfeiern durften.

Wie gesagt, das betrifft nicht nur Sie allein und wird normalerweise in allerbester Absicht getan. Es wird einfach viel zu wenig überlegt, weshalb die Kirche gerade in der Liturgie auf Disziplin und Ordnung setzt. Und ein weiterer Grund ist – nach meinen Beobachtungen – dass die moderne Kirche immer mehr den Menschen ins Zentrum von allem stellt und damit das Gespür der Gläubigen, teilweise sogar der Theologen, für die ganze Größe und Herrlichkeit unseres Gottes zum Verschwinden bringt. Damit verschwindet aber auch das Gespür für den unendlichen Wert der Heiligen Eucharistie, der Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens. (KKK 1324). Und so wird diese im Endeffekt zu einem Event unter vielen, das einfach nur noch dazu dient das tief in uns vorhandene Bedürfnis nach Spiritualität zu befriedigen. Auf dem Markt der Freizeitangebote sind wir damit aber nur sehr bedingt konkurrenzfähig.

Wie gesagt, ich schreibe Ihnen, weil Sie uns dazu eingeladen haben. Eine Antwort erwarte ich nicht.

In der Liebe Christi, unseres Herrn und Erlösers, verbunden.

kath.net Buchtipp
Gottesbeziehung heute
Gedanken und Erfahrungen
Von Stefan Fleischer
Paperback, 184 Seiten
2015 Books on Demand
ISBN 978-3-7392-0045-3
Preis 15.50 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

Link zum kathShop

Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Buchhandlung Provini Berther GmbH, Chur:
Für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: [email protected]

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Provini Buchhandlung (Auslieferung Schweiz und Lichtenstein) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Foto Stefan Fleischer



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Liturgie

  1. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  2. Messe im Alten Ritus zum Abschluss der Wallfahrt Paris – Chartres wurde bestätigt
  3. Kardinal Roche: Feier der Alten Messe ist akzeptiert, aber nicht die Norm
  4. Mutter Teresa erhält weltweiten Gedenktag
  5. Wird die Feier der Alten Messe bei der Pfingstwallfahrt Paris – Chartres eingeschränkt?
  6. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  7. Frankreich: Priester schlägt Personalordinariat für den Alten Ritus vor
  8. Kardinal Sandoval bittet Papst Franziskus um Erhalt der Messe im Alten Ritus
  9. Wachsendes Interesse unter jungen Katholiken an der Alten Messe
  10. Vatikan verbietet Messe im Alten Ritus für spanische Wallfahrer






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  6. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  9. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  10. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Allgemeine Ratlosigkeit
  13. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  14. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  15. In das Herz des Erlösers getaucht - dem Herzen des Hirten folgen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz