Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  4. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  5. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  6. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  7. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  8. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  9. ‚Ein Hirt nach dem Herzen Gottes‘ – Das erste Regina Caeli von Papst Leo XIV.
  10. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  11. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  12. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  13. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  14. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  15. Mit der Papstwahl gibt es einen klaren Reset!

In Maria findet die Kirche sich selbst und die Einheit wieder!

1. Jänner 2020 in Aktuelles, 20 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus: die Hochzeit zwischen Gott und Mensch, die im Schoß einer Frau ihren Anfang genommen hat. Jede Gewalt an der Frau ist eine Schändung Gottes. Die Predigt im Wortlaut


Rom (kath.net) Am Hochfest der Gottesmutter Maria feierte Papst Franziskus die heilige Messe in der Petersbasilika. Am 1. Januar 2020 wird auch der 53. Weltfriedenstag begangen, der dieses Jahr unter dem Thema steht: „Der Frieden als Weg der Hoffnung: Dialog, Versöhnung und ökologische Umkehr“.

„Wenn sie sich Maria nähert, findet die Kirche sich selbst wieder, sie findet ihre Mitte und Einheit wieder. Der Feind der menschlichen Natur, der Teufel, versucht hingegen, sie zu spalten, indem er die Unterschiede, die Ideologien, die einseitigen Überlegungen und Parteien in den Vordergrund stellt. Wir verstehen die Kirche jedoch nicht, wenn wir sie von Strukturen, Programmen und Strömungen her betrachten: Wir werden etwas von ihr begreifen, aber nicht mit dem Herzen. Denn die Kirche hat das Herz einer Mutter.“

„Geboren von einer Frau. Die Wiedergeburt der Menschheit begann mit der Frau. Die Frauen sind Quellen des Lebens. Und doch werden sie ständig beleidigt, geschlagen, vergewaltigt, dazu gebracht, sich zu prostituieren oder das Leben in ihrem Schoß auszulöschen. Jede Gewalt an der Frau ist eine Schändung Gottes, der von einer Frau geboren wurde. Aus dem Leib einer Frau kam das Heil für die Menschheit: Daran, wie wir den Leib der Frau behandeln, erkennen wir den Grad unserer Menschlichkeit.“

„Wie oft wird der Leib der Frau auf den profanen Altären der Werbung, des Gewinns und der Pornographie geopfert, ausgebeutet wie ein Nutzobjekt. Er muss vom Konsumismus befreit werden, er muss geachtet und geehrt werden; er ist das edelste Fleisch der Welt, er hat die Liebe, die uns gerettet hat, empfangen und zur Welt gebracht! Auch heute wird die Mutterschaft gedemütigt, weil das einzige Wachstum, das interessiert, das Wirtschaftswachstum ist. Es gibt Mütter, die beschwerliche Reisen riskieren, um verzweifelt zu versuchen, der Frucht des Leibes eine bessere Zukunft zu geben; sie werden für überschüssig gehalten von Menschen, deren Bauch voll ist, jedoch mit Dingen, und deren Herz leer an Liebe ist.“

„Während wir das neue Jahr beginnen, fragen wir uns: ‚Kann ich die Menschen mit dem Herzen anschauen? Liegen mir die Leute, mit denen ich lebe, am Herzen? Und vor allem, ist der Herr in der Mitte meines Herzens?’ Nur wenn uns das Leben am Herzen liegt, werden wir fähig sein, dafür auch Sorge zu tragen und die Gleichgültigkeit, die uns umfängt, zu überwinden.“



kath.net veröffentlicht die Predigt von Papst Franziskus zur heiligen Messe am Hochfest der Gottesmutter Maria im Wortlaut:

»Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau« (Gal 4,4). Geboren von einer Frau: so ist Jesus gekommen. Er ist in der Welt nicht als Erwachsener erschienen, sondern wurde, wie uns das Evangelium gesagt hat, »im Mutterleib empfangen« (Lk 2,21): dort hat er unsere Menschheit angenommen, Tag für Tag, Monat für Monat. Im Schoß einer Frau haben sich Gott und die Menschheit verbunden, um sich nie mehr zu trennen. Auch jetzt im Himmel lebt Jesus in dem Fleisch, das er im Schoß der Mutter angenommen hat. In Gott ist unser menschliches Fleisch!

Am Neujahrstag feiern wir diese Hochzeit zwischen Gott und Mensch, die im Schoß einer Frau ihren Anfang genommen hat. In Gott wird für immer unsere Menschheit sein, und Maria wird für immer die Mutter Gottes sein. Sie ist Frau und Mutter, das ist das Wesentliche. Von ihr, der Frau, ist das Heil ausgegangen, und folglich gibt es ohne die Frau kein Heil. Dort hat sich Gott mit uns verbunden und, wenn wir uns mit ihm verbinden wollen, geht es über denselben Weg: über Maria, Frau und Mutter. Deshalb beginnen wir das Jahr im Zeichen der Gottesmutter, der Frau, die die Menschheit Gottes geformt hat. Wenn wir unser Handeln heute menschlich gestalten wollen, müssen wir wieder auf die Frau schauen.

Geboren von einer Frau. Die Wiedergeburt der Menschheit begann mit der Frau. Die Frauen sind Quellen des Lebens. Und doch werden sie ständig beleidigt, geschlagen, vergewaltigt, dazu gebracht, sich zu prostituieren oder das Leben in ihrem Schoß auszulöschen.

Jede Gewalt an der Frau ist eine Schändung Gottes, der von einer Frau geboren wurde. Aus dem Leib einer Frau kam das Heil für die Menschheit: Daran, wie wir den Leib der Frau behandeln, erkennen wir den Grad unserer Menschlichkeit.

Wie oft wird der Leib der Frau auf den profanen Altären der Werbung, des Gewinns und der Pornographie geopfert, ausgebeutet wie ein Nutzobjekt. Er muss vom Konsumismus befreit werden, er muss geachtet und geehrt werden; er ist das edelste Fleisch der Welt, er hat die Liebe, die uns gerettet hat, empfangen und zur Welt gebracht!

Auch heute wird die Mutterschaft gedemütigt, weil das einzige Wachstum, das interessiert, das Wirtschaftswachstum ist. Es gibt Mütter, die beschwerliche Reisen riskieren, um verzweifelt zu versuchen, der Frucht des Leibes eine bessere Zukunft zu geben; sie werden für überschüssig gehalten von Menschen, deren Bauch voll ist, jedoch mit Dingen, und deren Herz leer an Liebe ist.

Geboren von einer Frau. Gemäß der Erzählung der Bibel tritt die Frau am Höhepunkt des Schöpfungswerkes auf, gleichsam als Zusammenfassung der gesamten Schöpfung. Denn sie schließt das Ziel der Schöpfung selbst in sich: die Hervorbringung und die Bewahrung des Lebens, die Gemeinschaft mit allem und die Sorge für alles. Es ist das, was die Gottesmutter heute im Evangelium tut. »Maria aber«, so heißt es im Text, »bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen« (V. 19).

Sie bewahrte alles: die Freude über die Geburt Jesu und die Traurigkeit über die verweigerte Gastfreundschaft in Betlehem; die Liebe Josefs und das Staunen der Hirten; die Verheißungen und die Ungewissheiten für die Zukunft. Alles lag ihr am Herzen und in ihrem Herzen legte sie alles zurecht, auch die Widrigkeiten. Denn in ihrem Herzen ordnete sie jede Sache mit Liebe und vertraute Gott alles an.

Diese Handlungsweise Marias kehrt im Evangelium ein zweites Mal wieder. Am Ende des verborgenen Lebens Jesu heißt es nämlich: »Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen« (V. 51). Diese Wiederholung lässt uns verstehen, dass etwas im Herzen zu bewahren nicht eine schöne Geste ist, welche die Gottesmutter ab und zu vollbrachte, sondern ihre Gewohnheit. Es ist der Frau eigen, für das Leben Sorge zu tragen. Die Frau zeigt, dass der Sinn des Lebens nicht darin besteht, immer weiter etwas zu produzieren, sondern für das, was da ist, Sorge zu tragen. Nur wer mit dem Herzen schaut, sieht gut, weil er „nach innen zu sehen“ vermag: die Person jenseits ihrer Fehler, den Bruder oder die Schwester jenseits seiner bzw. ihrer Schwächen, die Hoffnung in den Schwierigkeiten, Gott in allem.

Während wir das neue Jahr beginnen, fragen wir uns: „Kann ich die Menschen mit dem Herzen anschauen? Liegen mir die Leute, mit denen ich lebe, am Herzen? Und vor allem, ist der Herr in der Mitte meines Herzens?“ Nur wenn uns das Leben am Herzen liegt, werden wir fähig sein, dafür auch Sorge zu tragen und die Gleichgültigkeit, die uns umfängt, zu überwinden. Bitten wir um diese Gnade, dass wir dieses Jahr mit dem Wunsch leben, uns die anderen zu Herzen zu nehmen, uns um die anderen zu kümmern.

Und wenn wir eine bessere Welt wollen, die ein Haus des Friedens und nicht Schauplatz für Krieg ist, möge uns die Würde jeder Frau am Herzen liegen. Von der Frau wurde der Friedensfürst geboren. Die Frau ist Spenderin und Mittlerin des Friedens und muss an den Entscheidungsprozessen voll beteiligt werden. Denn wenn die Frauen ihre Gaben weitergeben können, dann ist die Welt geeinter und friedvoller. Daher ist eine Errungenschaft für die Frau eine Errungenschaft für die ganze Menschheit.

Geboren von einer Frau. Gleich nach seiner Geburt spiegelte sich Jesus in den Augen einer Frau, im Gesicht seiner Mutter. Von ihr hat er die ersten Liebkosungen erhalten, mit ihr hat er das erste Lächeln ausgetauscht. Mit ihr hat er die Revolution der Zärtlichkeit eingeleitet. Wenn die Kirche auf das Jesuskind blickt, ist sie gerufen, diese fortzuführen. Denn auch sie ist wie Maria Frau und Mutter und erkennt in der Gottesmutter ihre typischen Merkmale. Die Kirche sieht Maria unbefleckt und fühlt sich gerufen, zur Sünde und zur Weltlichkeit „nein“ zu sagen. Sie sieht Maria fruchtbar und fühlt sich gerufen, den Herrn zu verkünden, ihn im Leben der Menschen hervorzubringen. Sie sieht Maria als Mutter und fühlt sich gerufen, jeden Menschen als Sohn oder Tochter anzunehmen.

Wenn sie sich Maria nähert, findet die Kirche sich selbst wieder, sie findet ihre Mitte und Einheit wieder. Der Feind der menschlichen Natur, der Teufel, versucht hingegen, sie zu spalten, indem er die Unterschiede, die Ideologien, die einseitigen Überlegungen und Parteien in den Vordergrund stellt.

Wir verstehen die Kirche jedoch nicht, wenn wir sie von Strukturen, Programmen und Strömungen her betrachten: Wir werden etwas von ihr begreifen, aber nicht mit dem Herzen. Denn die Kirche hat das Herz einer Mutter. Und wir rufen heute als Kinder die Mutter Gottes an, die uns als gläubiges Volk vereint.

O Mutter, bring in uns die Hoffnung hervor, bring uns die Einheit. Frau des Heils, wir vertrauen dir dieses Jahr an, bewahre es in deinem Herzen. Wir rufen dir zu: Heilige Mutter Gottes, heilige Mutter Gottes, heilige Mutter Gottes!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Papst Franziskus möchte an Ostermesse teilnehmen
  2. Genesung in kleinen Schritten: Papst geht es etwas besser
  3. Vatikan kündigt nach fünf Wochen ersten Auftritt des Papstes an
  4. Papst will Aschermittwochs-Bußprozession selbst leiten
  5. Vom Argentinier zum Römer: Franziskus über seinen Start als Papst
  6. Fußballbegeisterter Papst mit zwei linken Füßen
  7. Papst will keine Ordensfrauen mit "Essiggesicht"
  8. Papst besucht an Allerseelen Gräber ungeborener Kinder
  9. Dilexit nos
  10. Belgien: Nach Papstaussagen zu Abtreibung und Frauen wollen sich nun 520 Personen ‚enttaufen’ lassen







Top-15

meist-gelesen

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  3. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  6. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  7. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  8. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  9. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  10. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  11. ‚Ein Hirt nach dem Herzen Gottes‘ – Das erste Regina Caeli von Papst Leo XIV.
  12. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  13. La Repubblica: Über 100 Stimmen im vierten Wahlgang für Leo XIV.
  14. Kard. Müller: „Konklave sehr harmonisch verlaufen“ – „Die Wirklichkeit ist immer anders als im Film“
  15. "Die Kirche segnet alle, aber nicht alles"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz