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Medien uneins: Wie "authentisch" ist Film "Die zwei Päpste"?

5. Dezember 2019 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Prüller, Pressesprecher der Erzdiözese Wien: Es kommt schon "ärgerlicher Geschichtsfälschung gleich", dass Benedikt XVI. Untätigkeit in Bezug auf Missbrauchspriester unterstellt wird.


Wien (kath.net/KAP) "Die zwei Päpste" ("The Two Popes", 2019), ein Spielfilm über Benedikt XVI., seinen Nachfolger Franziskus und beider Ringen um den richtigen Weg der Kirche, kommt am 6. Dezember in die österreichischen Kinos. Über die Qualitäten des vom renommierten brasilianischen Regisseur Fernando Meirelles ("City of God", "Der ewige Gärtner") und der beiden Hauptdarsteller Anthony Hopkins als Benedikt und Jonathan Pryce als Franziskus sind sich die Kritiker in der heimischen Medienlandschaft einig; nicht aber darüber, wie treffsicher, wie "authentisch" die beiden unterschiedlichen Charaktere und ihr Eintreten für unterschiedliche Kirchenkurse gezeichnet sind.

Otto Friedrich, Filmkritiker und langjähriger Religionsressortleiter in der Wochenzeitung "Die Furche" (49/2019), attestiert dem Streifen "mehr Authentizität als so manche Dokumentation über die Protagonisten". Er sei "ein Ereignis, das den Widerstreit zweier Persönlichkeiten und Kirchenbilder auf den Punkt bringt". Jorge Bergoglio werde bereits bei der Wahl Kardinal Joseph Ratzingers zum Papst beim Konklave 2005 als "persönlichkeitsmäßiger und ideologischer Antipode zum großen Warner vor dem Relativismus" eingeführt, schreibt Friedrich. "Natürlich schwingen da Klischees mit, aber sie werden benutzt, um die Sympathien auf die Protagonisten zu verteilen, und zwar auf beide."


Auch Fiktion könne somit "wahr" sein, heißt es in der "Furche" weiter, wenn auch mit Abstrichen in Bezug auf eine Dramaturgie, die die jeweiligen Charaktere "stark zuspitzt". Der Plot arbeite die "großen Unterschiede" im Kirchenbild der beiden Päpste heraus, "die bekanntlich bis heute in einem konfrontativen Wettstreit (zumindest bei den Epigonen beider Kirchenführer) münden". Die Annäherung der beiden und der Rücktritt des einen vor dem Konklave 2013 werfen für Friedrich die Frage auf: "War Benedikt XVI. also ein Fuchs, der seinen Widersacher Bergoglio mehr oder weniger ins Papstamt geschubst hat? Wie gesagt, 'Die zwei Päpste' ist filmische Fiktion. Oder doch nicht?"

"Stillstand versus Veränderung"

Über "das größte katholische Märchen der Unterhaltungsindustrie seit langem" schreibt in einem anderen "Styria"-Medium, in der Tageszeitung "Die Presse", Anne-Catherine Simon. Der Film suche "das Unmögliche", nämlich gleichermaßen "Benedikt- und Franziskus-Anhänger zu befriedigen". Hopkins und Pryce böten in etlichen Tete-à-Tetes mit Situationskomik, subtilem Witz und Doppelbödigkeiten ein "schauspielerisches Gipfeltreffen", lobt Simon. "Weniger subtil" gehe es bei den dabei aufeinanderprallenden Prinzipien zu: "Stillstand versus Veränderung". Leider fehle dabei die übliche Warnung bei realitätsnaher Fiktion: die Figuren nicht mit realen Personen verwechseln.

Die "Presse"-Redakteurin bemängelt, dass der Film-Benedikt ausgerechnet auf dem theologischen Terrain, auf dem er deutsche Papst "intellektuell brillierte", den "schlichten Argumenten" Bergoglios nichts entgegenzusetzen habe. Kein Wunder, denn für die Filmemacher sei letztlich klar, wer das Recht auf seiner Seite habe: Der erste Franziskus auf dem Stuhl Petri.

Wie "Die Schöne und das Biest"

Ins selbe Horn wie Simon stößt Michael Prüller, Pressesprecher der Erzdiözese Wien und Kardinal Christoph Schönborns: Er vergleicht die filmische Darstellung der beiden Päpste in der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" mit dem Märchenfilm "Die Schöne und das Biest", wobei Benedikt für letzteres stehen müsse und in Situationen gezeigt werde, die ihm nicht gerecht würden. Und für Prüller kommt schon "ärgerlicher Geschichtsfälschung gleich", dass Benedikt Untätigkeit in Bezug auf Missbrauchspriester unterstellt wird.

Dennoch: "Die zwei Päpste" böten mit ihrer Geschichte um Zweifel und Hoffnung, Ehrgeiz und Verufung, Versagen und Vergebung "ganz großes Kino", befand Prüller. Es werde "viel von dem erlebbar, worum es in unserem Glauben und damit in unserer Kirche wirklich geht". Lob zollen dem Film auch Anne-Catherine Simon und Otto Friedrich. Für "Die Furche" ist es ärgerlich, dass Produzent "Netflix" den Film, "den man gesehen haben muss", nur ganz kurz in die Kinos bringt und "Die zwei Päpste" ab 20. Dezember via TV-Streaming anbietet.

Zur Dokumentation - Trailer zum umstrittenen Spielfilm: ´Die zwei Päpste´ - Mit Anthony Hopkins


Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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