Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  2. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  3. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  4. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  5. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  6. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  7. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  8. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  9. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  10. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  11. Hoffnung, die nicht weiß. Nikolaus von Kues als Lehrer des Glaubens, der ‚bekehrten Unwissenheit‘
  12. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  13. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  14. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit
  15. Designierter Präsident der Georgetown University lehnt Lehre der Kirche über Homosexualität ab

Salesianischer Missbrauchstäter wurde in Afrika eingesetzt

29. November 2019 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Belgischer Ordenspriester war strafrechtlich verurteilt, dann wurde er in Zentralafrika nationaler Caritasdirektor – Auch dort kam es zu Missbrauchsvorwürfen – Salesianerorden verteidigt sich


Amsterdam (kath.net) Im Jahr 2012 wurde Pater Luk Delft in Belgien wegen Kindesmissbrauchs und des Besitzes von Kinderpornografie zu 18 Monaten Bewährungsstrafe und 10 Jahren Kontaktverbot mit Kindern verurteilt. Er hatte diese Vergehen in der Zeit begangen, als er beruflich salesianischer Schullehrer und Direktor der Hilfsorganisation vom Justizvollzugsgericht Gent gewesen war. Das berichtete „Crux Now“. Bereits 2013 wurde er jedoch von Bischof Albert Vanbuel, einem belgischen Salesianer und Mitstreiter, angeworben, um mit Erlaubnis der Bewährungskommission des belgischen Gerichts mit der Caritas in einem kirchlichen Camp für Binnenvertriebene in der Kaga-Bandoro-Diözese der Zentralafrikanischen Republik zusammenzuarbeiten. Offiziell sollte er dort bei der Lieferung und Verteilung von Lebensmitteln mitarbeiten. Nachdem Vanbuel im Oktober 2015 in den Ruhestand getreten war, wurde Delft zum nationalen Direktor der Caritas in Bangui ernannt. Laut CNN hatte Delft jedoch weiterhin Zugang zu armen und schutzbedürftigen Kindern. Offenbar wurden auch in Kaga-Bandoro Missbrauchsvorwürfen laut (Symbolfoto).


Gegenüber CNN sagte der Vater eines mutmaßlichen afrikanischen Opfers: „Es gab genug Frauen, mit denen er Sex hätte haben können. Er bevorzugte es aber, meinen Sohn zu missbrauchen.“ Der Junge war zum Tatzeitpunkt 13 Jahre alt gewesen. (siehe unten: Link zum CNN-Bericht).

Der belgische Salesianierorden verteidigt seine Entscheidung, den verurteilten Priester nach Afrika zum Einsatz bei der Caritas zu schicken, schreibt „Crux Now“ weiter. Pater Carlo Loots, belgischer Provinzvikar und Sprecher der Salesianer von Don Bosco, erklärte gegenüber CNS: „Bischöfe und Orden haben immer ein großes Problem damit, was sie mit denen anfangen sollen, die junge Menschen missbraucht haben. Dafür gibt es keine Todesstrafe. Wir können sie also nicht töten, aber wir können sie auch nicht auf eine einsame Insel schicken. Stattdessen müssen wir nach einer Lösung suchen, und die Philosophie ist, dass solche Menschen eine neue Chance verdienen - aber nicht in demselben Kontext oder in derselben Situation wie zuvor.“

Außerdem stellte Loots fest, dass Bischof Vanbuel zwar über Delfts Hintergrund informiert worden war und sich bereit erklärte, ihn zu beaufsichtigen, doch habe auch der Bischof „eindeutig keine Ahnung davon gehabt, wie ein Pädophiler wirklich funktioniert“. Loots versucht die Verantwortung auch an die Bewährungskommission weiterzugeben, die seines Erachtens nach die Situation hätte klarer erkennen müssen. Der Provinzvikar informierte, dass der Priester jetzt wieder in Belgien sei, beaufsichtigt werde und sich in der Salesianer-Gemeinde Boortmeerbeek einer Therapie unterziehe. In der Gemeinde gebe es „keine Aktivitäten mit Jugendlichen“ gebe.

Loots führte weiter aus, dass man die Sicherheitsrichtlinien im Orden jetzt verbessert habe und dass man gelernt habe, mit Missbrauch „viel vorsichtiger“ umzugehen. „Wir haben daraus gelernt, dass alle Mitteilungen, die solche Fälle betreffen, schriftlich und dokumentiert sein müssen und nicht mündlich ausgetauscht werden müssen, wenn die Gefahr besteht, dass sie übergangen und vergessen werden“, sagte der belgische Provinzialvikar.

Die im Vatikan ansässige Caritas Internationalis zeigte sich „traurig und empört“ über den Vorfall und versprach Aufarbeitung und Unterstützung der Opfer in Zentralafrika.

Michel Roy, ehemaliger Generalsekretär von Caritas Internationalis, sagte in einer Erklärung vom 23. November, er habe bis 2019 nichts von Delfts Verurteilung gewusst. Er fügte jedoch hinzu, er sei 2017 von einem Therapeuten gewarnt worden, dass Delft „nicht in Kontakt sein dürfe mit Kindern“, er habe daraufhin die Caritas in der Zentralafrikanischen Republik und Kardinal Dieudonne Nzapalainga in Bangui alarmiert, der seinerseits Bedenken an die Salesianer weitergeleitet hatte.

Link zum Bericht der CNN mit Videomaterial zu einem der mutmaßlichen afrikanischen Opfer und zu Aussagen von Pater Delft: How a Catholic Order dedicated to protecting children failed them

Foto: Symbolbild


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauch

  1. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  2. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“
  3. Vatikan ernennt Richterinnen und Richter im Fall Rupnik
  4. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  5. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  6. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  7. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  8. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  9. Ex-Kardinal McCarrick in Wisconsin wegen sexueller Gewalt vor Gericht
  10. Fokolar-Bewegung veröffentlicht ersten Rechenschaftsbericht zu Missbrauch






Top-15

meist-gelesen

  1. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  2. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  3. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  4. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  5. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  6. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  7. Konvertierter Ex-Anglikaner Nazir-Ali sagt neue Welle von Konversionen voraus
  8. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  9. Zahl der Theologiestudenten in Passau in drei Jahren versiebenfacht - Von 21 auf 140 Studienanfänger
  10. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit
  11. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  12. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  13. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  14. Der Vatikan veröffentlicht neues Apostolisches Schreiben "Gravissimum educationis"von Leo XIV.
  15. Euthanasie in Kanada: Menschen mit Behinderung haben mittlerweile Angst vor dem Gesundheitssystem

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz