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Jetzt ist die Zeit, Rücktritte zu fordern

25. November 2019 in Kommentar, 22 Lesermeinungen
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Möge sich jeder Priester und jeder Angestellte der Kirche die Frage stellen, ob er vertuscht hat. Beim jüngsten Gericht kommt es sowieso raus - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Köln (kath.net)
Jeder kennt ihn, den berühmten Satz von Max Lieberman, dass das Verhältnis von nötiger Nahrungsaufnahme zu gewünschter Menge sich zu übergeben ausdrückt. Es war exakt dies Gefühl, welches sich einstellte, als in der vergangenen Woche der Kirchenkritiker Theo Dirkes im Westdeutschen Rundfunk seinen Kommentar sprach. Darin feierte er ab, dass nicht weniger als elf(!) im Kommentar namentlich genannte, zum Teil noch im Dienst befindliche Bischöfe(*) in einen konkreten Fall von Vertuschung mehrfachen sexuellen Missbrauchs durch einen Priester verwickelt sind.

Kein einziger dieser in dem Kommentar genannten amtierenden Bischöfe möge bitte ab dem Ersten Advent noch im Amt sein und seine bischöflichen und priesterlichen Vollmachten ausüben. Dem Papst den Rücktritt anzubieten geht per Brief über die Nuntiatur ganz fix und unkompliziert. Kein einziger der genannten noch lebenden Bischöfe im Ruhestand möge bitte nach dem Ersten Advent noch seine bischöflichen und priesterlichen Gewalten ausüben. Ein frommer Wunsch ist das, in der Tat.

Doch es scheint die einzige Möglichkeit noch so etwas wie Glaubwürdigkeit langfristig wiederherzustellen.

Ja, es ist ein drastischer Schritt, als Katholik den Rücktritt eines Bischofs zu fordern. Doch hier hat dies zu geschehen. Alle Bischöfe hatten versprochen aufzuklären. Es war Zeit genug. Alle Bischöfe, die persönlich Schuld auf sich geladen haben, hatten Gelegenheit, sich zu bekennen und den Schaden zu begrenzen. Jetzt ist es zu spät. Jetzt sind Rücktritte zu fordern.


Investigative Maßnahmen von Journalisten, die der Kirche im Großen und Ganzen nicht sonderlich wohl gesonnen sind, haben nun diesen Fall an den Tag gebracht.

Sie werden noch mehr und anderes an den Tag bringen. Es wird nicht besser werden, denn die Reinigung hat gerade erst begonnen. Lange Zeit haben vor allem glaubenstreue Katholiken es nicht wahrhaben wollen, welches dramatische Ausmaß dieser Päderasmus-/Pädophilieskandal in Wirklichkeit hat. Es ist an der Zeit aufzuwachen!
Das Drama ist noch weitaus größer, als es jetzt erscheint. Ist das Verbrechen des Missbrauchs an sich schon schlimm, so ist die Vertuschung und damit die Marginalisierung der Opfer noch schlimmer. Allein die Masse der Fälle erdrückt. Es ist nicht zu fassen, welche Ausmaße die Taten angenommen haben. Noch weniger ist zu fassen, welche Ausmaße die Vertuschung hat. Man mache sich noch einmal die Dimension deutlich: Ein Fall – Zehn Bischöfe. Ein Täter – Zehn Vertuscher. Es ist wohl nicht verfehlt, hier von mafiösen Strukturen zu sprechen. Helfer von Vertuschern machen Karriere und werden selber Vertuscher.

Der Heilige Kamphaus hat Dreck am Stecken. Mit welch moralischer Überlegenheit trat dieser Bischof all die Jahre seines Wirkens auf. Sein Personalchef und Helfer Prälat Wanka tat sich besonders bei der Revolte gegen den vormaligen Bischof von Limburg hervor.

Moralischer Müll ist es, den diese Gestalten in die Kirche gekippt haben. Das Drama der Missbrauchsfolgen ist dieser beinahe absolute Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche. Und damit verlieren die Menschen auch den Glauben an das Evangelium, das die Kirche verkünden soll. Wie sollte es denn auch anders sein? Welcher Bischof hat nicht vertuscht? Welcher Personalchef hat sich immer korrekt verhalten, wenn er von Straftaten von Priestern Kenntnis erlangte? Hier geht es nicht um die Frage von persönlicher Schuld und Reue. Das gehört in den Beichtstuhl, ins Forum Internum und damit am Ende in die barmherzigen und gerechten Hände Gottes. Ja, auch diese Sünden können und sollen vergeben werden.

Es geht bei dem Drama, das über uns kommt, um kranke und korrumpierte Strukturen, die Karrieristen im Klerikerstand über Jahrzehnte aufgerichtet und erhalten haben. Diese krachen jetzt mit einem großen Donner zusammen. Sie bedrohen nicht nur die Kirche in unserem Land in ihrer Existenz, sie bedrohen und untergraben den Glauben der Menschen und gefährden damit deren Seelenheil.

Die korrumpierten Zustände dienen ganz nebenbei noch denen, die aus dem „ZdK“ und anderen Gruppen heraus den Glauben dekonstruieren wollen. Da sollen die Dogmen des linken Zeitgeistes und damit der Spaltpilz in die Kirche getragen werden. Und es sind ausgerechnet Bischöfe, die sich erdreisten dadurch die korrumpierten Strukturen retten zu wollen, indem sie von „Vertrauen und Reformen“ faseln und das miese Spiel der politkatholischen Laienfunktionäre mitspielen, die Kirche dem Zeitgeist anzupassen. Es ist diese Phalanx aus sexuellem Missbrauch, dessen brutaler und zynischer Vertuschung und der Ausnutzung desselben, um vor dem Zeitgeist in Prostratio niederzufallen, die einem den letzten Nerv raubt.

Möge sich bitte jetzt(!) jeder Bischof fragen, ob er vertuscht hat und die Konsequenzen tragen. Möge sich jeder Priester und jeder Angestellte der Kirche diese Frage stellen und handeln. Beim jüngsten Gericht kommt es sowieso raus. Doch während dort im Jenseits ein gerechter und barmherziger Richter sitzt, wartet im Diesseits die unbarmherzige investigative Presse und die hat ohne jede Gnade zur Jagd auf die Kirche geblasen. Man wird erst aufhören, wenn der letzte Fetzen Dreck ans Tagelicht gekommen ist. Es ist die ultimative Chance auch den letzten Gläubigen im Land zu entmutigen und den Glauben mit Stumpf und Stiel auszurotten. Es ist geradezu diabolisch.

Täter, Vertuscher und deren Helfershelfer mögen sich bewusst sein, dass sie es sind, von denen der Herr in Mt 18,6 sagt, was auf sich hat mit jenen, die den Kleinsten ein Ärgernis sind.


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