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Heidnische Rituale in Rom

21. November 2019 in Kommentar, 11 Lesermeinungen
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Ein Ärgernis - Wer nicht zm wahren Gott betet, öffnet sich für die Dämonen. Es gibt keine geistige Neutralität - Von Christof Gaspari /VISION 2000


Wien (kath.net)
Drei Wochen tagte die Synode, die über neue Wege der Evangelisation in Amazonien beraten sollte. Die an ihrem Ende erhobenen Forderungen nach der Weihe bewährter, verheirateter Männer zu Priestern und nach neuerlicher Überprüfung (wie oft noch?), ob das Diakonat nicht für Frauen geöffnet werden könne, deuten darauf hin, dass auch ein Umbau der Kirche anvisiert wird. Wir werden sehen, ob Papst Franziskus diesen Forderungen nachkommt.

Diesbezüglich muss man abwarten. Schon jetzt ist aber zu reagieren auf das, was sich am Rande der Synode abgespielt hat: Da fand am 4. Oktober in den vatikanischen Gärten im Beisein von Papst und hohen Würdenträgern der Kirche ein Ritual statt, das jeder, der unvoreingenommen Videos davon (auf You Tube gibt es jede Menge) betrachtet, als heidnisches Ritual erkennt.

Eine Gruppe indigener und anderer Menschen – auch ein Franziskaner – versammelte sich rund um einen Teppich, auf dem Gegenstände platziert waren, darunter zwei kleine Statuen, erkennbar als nackte, schwangere Frauen. Unter Anleitung einer Frau – wohl eine Schamanin – führten die Leute Tänze aus, knieten nieder, warfen sich zu Boden, berührten ihn mit der Stirne, hoben die Arme zum Himmel…
Wenige Tage später wurden solche Figuren ehrfurchtsvoll – getragen von kirchlichen Würdenträgern – zum Gebet in den Petersdom mitgenommen sowie in die Synoden-Aula.

Animistische Zeremonien – verwirrend vermischt mit christlicher Symbolik – gab es weiters in der nahe beim Vatikan gelegenen Kirche Santa Maria in Traspontina. Von dort wurden mehrere der erwähnten Figuren schließlich am 20. Oktober von Alexander Tschugguel „entwendet“ und in den Tiber geworfen. Im Zuge der dadurch ausgelösten Aufregung wurde endlich auch klar: Es handelte sich um „Pachamama“-Figuren.


Wer unter Pachamama in wikipedia nachliest, erfährt: „Die Göttin Pachamama (…) gilt einigen indigenen Völkern der Anden Südamerikas als personifizierte Erdmutter, die Leben in vielfacher Hinsicht schenkt, nährt, schützt und zu ritueller Kommunikation fähig ist.“ Sie werde als allmächtige Göttin verehrt. Interessant – eine Göttin also, aber nicht aus Amazonien, sondern von den Anden. Wirkt das nicht wie eine gewollte Inszenierung, die nicht Folklore aus dem Amazonasgebiet zeigen, sondern heidnische Praktiken ins Zentrum der Kirche importieren sollte?
Die Verantwortlichen in Rom jedenfalls taten das Geschehen als unbedenklich ab. Jedenfalls kein Grund, sich über Götzenkult in der Kirche aufzuregen. Ein Leitartikel der Wochenzeitung Die Furche sprach daher von „Impertinenz der Erzkonservativen“, die sich über diese „völlige Nebensächlichkeit“ erhitzt hätten.

Proponenten des Neuheidentums
jedoch begriffen sofort, dass hier ein geistiger Durchbruch stattfand. Sie feierten (siehe S. 31) das Ritual im Vatikan als Geschehen, „das die Tür in eine für uns Heiden viel rosigere Zukunft öffnen wird.“ Nachzulesen auf einer Homepage, die News aus der Welt des Heidentums verbreitet.

Wie skandalös all das tatsächlich ist, wird noch deutlicher, wenn man erfährt, dass ein Priester in Verona am 25. Oktober eine Vigil zum Thema Mission in seiner Kirche gefeiert hat, in der er die Gläubigen einlud, folgendes Gebet zu sprechen: „Pachamama dieser Örtlichkeiten, trink und iss, so viel du willst, von diesem Opfer, auf dass diese Erde fruchtbar sei. Pachamama, gute Mutter, sei uns gnädig, sei uns gnädig!…“

Wohl ein Einzelfall, hofft der Leser solcher Nachricht. Falsch! Der Pfarrer verwendete eine im Vorfeld der Synode von der Italienischen Bischofskonferenz erstellte Unterlage mit dem Titel „Bien Vivir“ (Gut leben), die das zitierte Gebet empfahl.

Alles in allem wirklich ein Skandal: Heidnische Kulte, zum Teil christlich verbrämt, mitten in der Kirche. Hat man vergessen, dass das Anbeten von Götzen keine „Nebensächlichkeit“ ist? Offenbar mangelt es an Überzeugung, dass die Botschaft, die Jesus verkündet und die Er uns anvertraut hat, absolut einmalig ist: dass Gott selbst Mensch geworden ist, um uns nahe zu sein und uns in die ganze Wahrheit einzuführen. Wie viele Märtyrer opferten ihr Leben, weil sie sich weigerten, Götzen anzubeten!

Die vielen Dialogveranstaltungen, in denen religiöse Führer quasi „auf Augenhöhe“ miteinander reden, verleiten zu der Meinung, jede Religion führe irgendwie zum Heil.

Sogar das von Papst Franziskus und dem Kairoer Groß-Imam unterzeichnete Dokument über die Geschwisterlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt enthält die dem Glauben widersprechende Aussage: „Der Pluralismus und die Verschiedenheit in Bezug auf Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie und Sprache entsprechen einem weisen göttlichen Willen, mit dem Gott die Menschen erschaffen hat.“ Gott sei Dank schwächte der Papst diese Feststellung im März ab und erklärte: „Gott erlaubt dies nur.“

Was da zutage tritt, sollte uns alarmieren. Hier geht es um das Zentrum unseres Glaubens, um das erste Gebot. Am Sinai verkündete der Herr: „Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine Götter haben.“ (Ex 20,2f) Also: keine Pacha­mamas, keinen Allah, keinen Brahma…

Wir leben in einer Zeit, die von der Diktatur des Relativismus geprägt ist, vor der Papst Benedikt XVI. oft gewarnt hat. Sie verführt zum Synkretismus und dazu, selbst in der Gottesfrage großzügig, nicht doktrinär und nur ja nicht diskriminierend zu sein. Wir alle sind bedroht, in diese tödliche Falle zu tappen. In der Got­tesfrage geht es aber ums Ganze. Das sagt uns die Schrift: „Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben (…) Liebe den Herrn, deinen Gott, hör auf seine Stimme, und halte dich an ihm fest…“ (Dt 30,19f)

Wohlgemerkt: Segen und Fluch. Wir müssen uns immer wieder in Erinnerung rufen: Alles entscheidet sich an Jesus Christus: „Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh 14,6); wer nicht für mich ist, der ist gegen mich…“ (Mt 12,30); getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen (Joh 15,5)…

Eines sollten wir uns wieder in Erinnerung rufen: Wer nicht zm wahren Gott betet, öffnet sich für die Dämonen. Es gibt keine geistige Neutralität.


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Lesermeinungen

 Federico R. 23. November 2019 
 

Ziel erreicht? – 2

Wer immer diese Hintermänner auch sein mögen - agnostische oder atheistische Freimaurer, frustrierte Alt- und Neo-68er, Befreiungstheologen mit marxistisch-sozialistisch-kommunistischer Ausrichtung, um Einfluss ringende politische Machtsysteme in Eurasien und in Fernost, oder ein undurchschaubares Konglomerat von alledem -: Sie haben vermutlich ihr erstes Ziel erreicht. Die katholische Kirche zu desavouieren, zu blamieren, damit sie nicht mehr ernstgenommen werden kann. Bleibt zum Schluss nur noch eine freimaurerisch inspirierte „Eine-Welt“-Religion? Wenn überhaupt noch etwas folgen sollte. Außer dem Jüngsten Gericht.


4
 
 Federico R. 23. November 2019 
 

Ziel erreicht? – 1

Wer auch immer hinter dem offensichtlich seit langem geplanten und sorgsam vorbereiteten Pachamama-Theater steht - Intendanten, diverse Regisseure, Protagonisten, Laienschauspieler, Statisten –, sie haben womöglich ihr Ziel erreicht. Es scheint ihnen gelungen, die katholische Kirche, deren heilige Liturgie und vielleicht sogar deren Lehre der Lächerlichkeit preiszugeben. Vor aller Welt. Und sie haben sich dabei nicht gescheut, indigene Volksstämme mit hineinzuziehen, indem sie ihnen merkwürdige Gebräuche unterschieben wollten, die im Amazonasgebiet eigentlich unbekannt sind.


4
 
 zeitblick 21. November 2019 

Leuchttürme

Das ist eine gewichtige Stimme, die Vielen die Augen öffnen wird! Danke


6
 
 lesa 21. November 2019 

Weiterbeten!

Danke für diese (wie immer) hervorragende Analyse der Situation.
Noch haben wir Hoffnung, dass der Heilige Vater den Abriss-Forderungen nicht nachkommt.


9
 
 Winrod 21. November 2019 
 

Es ist niederträchtig,

die Problematisierung der "Pachamama"-Verehrung im Vatikan als persönliche Kritik am Papst zu desavouieren.


12
 
 Tonika 21. November 2019 
 

Wer Götzendienst im Vatikan anprangert gilt nun als Feind des Papstes, der ihn persönlich angreift.


14
 
 Tonika 21. November 2019 
 

Fischlein, es ist nicht Unwissen aber Rebellion und Unglaube, die diese Würdenträger treiben.


13
 
 Makkabäer 21. November 2019 
 

Eine seit vielen Jahren (Vision 2000) mahnende und besonnene Stimme!
Danke Christof Gaspari!


13
 
 Klimakos 21. November 2019 

Das ist eine mit Absicht inszenierte Götzenanbetung gewesen,inszeniert Seitens,höchsten und engsten Kreisen im Vatikan, ein Darstellung und Premiere von "globaler Neo-Heidentum".
Der menschliche Versuch seinen Willen den Gott aufzuzwingen, ihn nicht anzubeten sondern ihn anrufen um sich die Wünsche erfüllen zu lassen aber auch sich selbst als Gott zu presentieren, wieder einmal versuchen wie Gott zu sein in den man Gott zum irgendeiner menschliche Vorstellung macht, zu sich selbst holt, erniedrigt und relativiert.
Erste Gebot oder zehnte, für die, gibt es so was nicht.
Gegenüber solche Sünden darf ein Katholik kein bisschen Toleranz haben, ansonsten lastet die Sünde auch auf ihm.


17
 
 CALIFAX 21. November 2019 

"...ob Papst Franziskus diesen Forderungen nachkommt"?

Aber sicher doch! Wenn auch nicht offen, dann eben wieder permissiv.

Warum?

Die personellen und thematischen Besetzungen der vergangenen Synoden waren exakt choreografiert auf diese zerstörerischen Ergebnisse hin.

Warum sonst wohl wurden Kasper als Relator für den WvG-Gipfel und Hummes/Kräutler für die Pachamama-Synode ausgesucht? Sie waren als Vorreiter der jeweiligen Agenda bekannt und von JPII in Zaum gehalten worden.


22
 
 Fischlein 21. November 2019 
 

Es ist unglaublich,

wie verdünnt das religiöse Wissen bei manchen Würdenträgern sein muss.
Dabei ist diese meine Beobachtung noch nicht die schlimmste.


18
 

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