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Jeden Tag neu gewähltes Leben - statt schleichender Tod

8. November 2019 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
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So vieles Wichtige will unsere Aufmerksamkeit im Außen halten, auch an Aufregungen innerhalb der Kirche. Eine Reise auf der Suche nach Christus durch die stille Gegenwart im Gebet. BeneDicta am Freitag von Linda Noé


Linz (kath.net/ln)
„Segne mich und erweitere mein Gebiet! Steh mir bei uns halte Unglück und Schmerz von mir fern.“ dieses kurze Gebet des Jabez aus 1 Chron 4,10 habe ich mir vor Monaten schon aufgeschrieben und an unsere Kühlschranktüre, über die Stundenpläne und kleinen Zeichnungen der Kinder, gehängt. Wir beten es zuhause auch oft in der Familie. (Meinen Fünfjährigen diese Worte voller Vertrauen und Überzeugung beten zu hören, nebenbei bemerkt, berührt mich immer wieder. Gottes Vaterherz muss einfach auch davon bewegt werden!) „Erweitere mein Gebiet“, das ist tatsächlich auch einer meiner persönlichen Herzensschreie im Gebet. Gottes Plan mit meinem Leben zu erfüllen, mich von Ihm senden zu lassen. Ich versuche dabei meinen Fokus darauf zu richten, dass nicht Not und Mangel, die mir in und außerhalb der Kirche begegnen, meine treibende Kraft sind, sondern der Ruf Jesu und der Blick auf Ihn. Um nicht entmutigt zu werden oder hart, oder bitter. Nicht leicht. Die Not lärmt lautstark, Jesu Stimme ist unaufdringlich.

„Erweitere mein Gebiet. Deine Stimme möchte ich besser hören lernen“- das habe ich mir also gedacht, als ich mich im Karmel für einen Kurs „Einführung über das Gebet in Stille mit dem Namen Jesus“ angemeldet habe, bei dem ich gestern zum ersten Mal dabei gewesen bin. Gebet ist ein unglaublich spannendes und großes Thema, ähnlich wie „Liebe“. Es gibt immer Wachstum darin und Veränderung. Es ist- wenn man dran bleibt- unmöglich zu stagnieren, denn es ist immer neu gewähltes Leben- statt schleichender Tod. Jesus hat die Kraft für Seine Sendung aus Seiner Zeit mit dem Vater bekommen. Er hat im Trubel und in den Menschenmassen gebetet, Zeichen und Wunder sind geschehen, Tumulte entstanden, Menschen befreit worden. Aber immer wieder hat er sich zurückgezogen, um allein mit dem Vater zu sein, in Stille, auf einem Berg. Selbst ER hat das gebraucht. Und uns beispielhaft vorgelebt.


Ehrlich gesagt, ich habe als Mutter ja mittlerweile die Stille wirklich von Herzen schätzen gelernt, die mir vor 20 Jahren noch viel zu langweilig gewesen war, aber bin vom Typ her trotzdem grundsätzlich eher ein Fan von Schnelligkeit, Musik, Action und Wundern. Geduld und Prozesse aushalten, Türen leise zumachen, Hindernisse nicht mit dem Vorschlaghammer einschlagen- diese Dinge liegen nicht besonders in meiner Natur. Das Gebet aber ist doch über-natürlich und Gott immer größer als mein Herz. So war die stille eucharistische Anbetung einer der Dreh- und Angelpunkte meiner ersten Begegnung mit Jesus vor vielen Jahren, und ich habe heute wieder Sehnsucht danach, im ganz einfachen, manchmal stillen Gebet zu wachsen, auch nach dem Beispiel, das Jesus durch sein Leben gegeben hat. Vor drei Jahren schon ist das bestimmt vielen von Ihnen bekannte Buch von Johannes Hartl mit dem Titel „Einfach Gebet“ herausgekommen, das ich hiermit empfehle. Ich muss allerdings gestehen: ich selbst hab´s aufgrund der praktischen Übungen in jedem Kapitel nie weit damit gebracht. Ungeduld. Keine Frucht des Heiligen Geistes. Meine Idee lautet also: in Gemeinschaft komme ich vielleicht weiter.

„Inneres Beten ist Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher wissen, dass er uns liebt“ ist ein Zitat aus dem Mund von Teresa von Ávila. Dieses "Verweilen" üben wir also nun in der Gruppe und fachkundig angeleitet im Karmelzentrum. „Diese Zeit möchte ich absichtslos Jesus schenken“ heißt es zu Beginn, und das erinnert mich wieder an Johannes Hartl mit seinem Gebetshaus in Augsburg und das dortige „Verschwenden der Zeit vor Gott, weil Er es wert ist.“ Einfach deshalb. „Bleibt hier und wacht mit mir“ sagt Jesu zu seinen engsten Vertrauten in Matthäus 26,38. Wie bemerkenswert, dass Jesus danach verlangt, er, der Retter der Welt. Normalerweise habe ich beim Lesen dieser Stelle wohl meistens ein Unverständnis in mir dafür mitschwingend, wie die Jünger nur so ignorant sein können und nach dieser mehrmaligen Aufforderung und Bitte Jesu trotzdem einschlafen. In dieser Situation- unmöglich diese Jünger, oder? Dieses „Wachen und Beten“ gestaltet sich aber, wie ich auch gestern wieder erfahren musste, eben tatsächlich als keine der leichtesten Übungen. Verweilen. Bleiben. In Wachsamkeit anwesend bleiben. Erst recht und gerade im Schmerz und der Ermüdung. Gott ist da. Bin ich aber auch selbst zuhause? Ich bin doch ganz schlicht dort anwesend, wo ich mit meinen Gedanken bin. Diese Wahrheit durfte ich in den letzten Jahren so oft erfahren. Wo denkst Du Dich hin? Mein Herz offenbart wo es sich verankert hält, wenn ich beobachte, wo meine Gedanken hinwandern, wenn ich gerade „Leerlauf“ habe.

Jesus, ich möchte immer tiefer (er)leben, was du in Joh 14,23 sagst: „Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.“ Wohnen ist ein wunderbares Wort, denn es bedeutet etwas Bleibendes, ein Zuhause. Wenn Jesus, wenn der Vater bei mir wohnt, der Heilige Geist in meinem Herzen ausgegossen ist, dann ist es existenziell, dass ich selbst zuhause bin, um Ihm zu begegnen.

Durch Schmerz, Aufregung, Ungeduld, tausend Gedanken und alle Dinge, die mich gerade so beschäftigen wollen hindurch, betend und wachend, immer wieder, unaufgeregt durch alles was da innerlich auftauchen möchte, zu (Seiner) Gegenwart zurückfinden.

Mein Mann wird jetzt, wenn er das alles bisher gelesen hat, wahrscheinlich fragen: Was genau willst du eigentlich mit allem sagen? Und ich höre einen Freund, der antwortet: sie will wohl auf eine gedankliche Reise mitnehmen.

Ja, das stimmt, und das, wie Sie merken, ganz einfach frei von der Leber weg, weil ich am Liebsten persönlich mit den kath.net- Lesern austauschen würde. So vieles Wichtige will unsere Aufmerksamkeit im Außen halten, auch an Aufregungen innerhalb der Kirche. Niemals würde ich das Gebet und die Gnade gegen das Werk ausspielen wollen, aber ich halte heute das innere Gebet gegen die Aufregung, die Geschwindigkeit, den Lärm der tausend Angriffe. In dieser Zeit, in der die Tage kürzer werden, nehme ich mir fest vor, mit Maria zu Jesu Füßen zu sitzen. Lk 10, 41-42: Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. (!)

Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.


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