Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  2. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  3. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  4. Verhöhnung von Jesus und der Muttergottes - Schweigen von Schönborn, Grünwidl & Co.
  5. Auch ohne Weiheamt für Frauen ist der Diakonat das Zukunftsthema für die Kirche
  6. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  7. Frankreich: Comeback der Beichte?
  8. Forscher warnen vor früher Smartphone-Nutzung von Kindern
  9. Papst Leo: „Wer sagt, dass ich nicht gebetet habe? ... Vielleicht bete ich sogar jetzt“
  10. „Catholic priest. Ask me anything”
  11. Die Morgenröte ohne Schatten
  12. Rome Reports: „Der Countdown für den Einzug von Papst Leo in den Apostolischen Palast läuft“
  13. US-Erzbischof gibt Anweisung, politische Botschaft an Weihnachtskrippe sofort zu entfernen
  14. Kardinal Woelki in Kurienbehörde für Heiligsprechungen berufen
  15. Drei Kardinäle feiern 25 Jahre Erzbischöfliches Missionarisches Priesterseminar Redemptoris Mater

Bischof Küng: Gewissensfreiheit der Ärzte dank Palliativmedizin

25. Oktober 2019 in Prolife, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Lob für österreichisches Gesetz bei Wiener "Lukasmesse" der Mediziner, zugleich jedoch auch Aufrufe zu Wachsamkeit im Bereich Euthanasie und Abtreibung


Wien (kath.net/KAP) Dankbar für eine Gesetzeslage, die christlichen Ärzten ein ethisch verantwortbares Ausüben ihres Berufes ermöglicht, hat sich der frühere St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng geäußert. Beihilfe zum Suizid bzw. zur Sterbehilfe im Sinne von Euthanasie sei in Österreich, anders als etwa in den Niederlanden, Belgien und der Schweiz, weiterhin verboten, "weil bis jetzt die Mehrheit der politischen Kräfte für die Förderung und Weiterentwicklung der Palliativmedizin votiert hat", sagte Küng. Angesichts aktueller Entwicklungen gelte es dennoch, wachsam zu bleiben, so der Bischof, der selbst vor der Priesterlaufbahn Arzt war.

Die Gewissensfreiheit des Arztes werde in Österreich bisher auch dort geachtet, wo es um "Problemfelder" wie etwa die künstliche Befruchtung oder die pränatale Diagnostik geht, befand Bischof Küng. Er äußerte sich im Rahmen der Wiener "Lukasmesse", die jährlich rund um das Fest des Evangelisten und Ärzte-Patrons Lukas (18. Oktober) veranstaltet wird, diesmal in der Klosterkirche des Wiener Elisabethinen. Rund 120 Gläubige, darunter viele aktive und pensionierte Ärzte sowie Spitals- und Pflegemitarbeiter, nahmen an dem Gottesdienst teil.


"Herausfordernde Situationen" ergäben sich im Berufsalltag der medizinischen Berufe dennoch genügend, und ein Sicherheits-Gefühl sei fehl am Platz. Der Bischof verwies hier auf Musterprozesse, die Interessensgruppen wie etwa die Schweizer "Dignitas" in Österreich derzeit anstreben, um das Euthanasie-Verbot zu kippen. Weltweit und auf EU-Ebene seien zudem Einschränkungen wie etwa ein Recht auf Abtreibung eingefordert. Küng: "Solche Eingriffe in die Freiheit des Gewissens können übermorgen auch andere Bereiche betreffen. Wir dürfen hier nicht schläfrig sein."

Solidarität der Ärzte

Um das ärztliche Ethos hochzuhalten, könne es bei derartigen Entwicklungen nötig werden, "einzeln und gemeinsam aufzustehen", betonte Küng. Ärzte müssten sich wehren, wenn sie nach dem Studium eines heilenden Berufes "bei etwas mittun sollen, was das Gegenteil bewirkt" und zu solchen Handlungen genötigt werden. "Mit allen Kräften" gelte es auch zu verhindern, "dass jemand bestraft wird, weil er oder sie aus Gewissensgründen zu bestimmten Handlungen nicht bereit ist oder eine Therapie durchführt, die jemand aus eigenem Willen und legitimer Weise erbittet".

Als Gefahren für den Arztberuf bezeichnete Küng zudem die weiter fortschreitende Technologisierung: So gewaltig sich die Medizin in den vergangenen 50 Jahren auch technisch, wissenschaftlich und therapeutisch entwickelt und damit zu Wohlstand und Frieden beigetragen habe, drohten mehrere negative Begleiterscheinungen: Der menschliche Kontakt werde vernachlässigt, eine "Machermentalität" schleiche sich ein und die Ökonomisierung nehme weiter zu. "Tiefere Dimensionen des Lebens" drohten durch die große Mobilität und neuen Kommunikationsmöglichkeiten weitgehend übersehen zu werden.

Ärzte auch Seelsorger

Gerade im Arztberuf mit seinen hohen ethischen Ansprüchen sei es wichtig, "für die eigene Seele, aber auch für die Qualität der Arbeit, Ruhe zu finden in Gott", hob Bischof Küng hervor. Für Ärzte gehöre es zur Standespflicht zu helfen, oft werde aber übersehen, "dass es neben den physischen und psychischen Nöten andere Bedürfnisse gibt, bei denen es im Grunde genommen noch um mehr geht". Irgendwann komme die Situation, "bei der man als Arzt sagen muss: Da ist medizinisch nichts mehr zu machen. Aber einfach sonst nichts sagen?"

Christliche Ärzte könnten auch am Lebensende viel Gutes tun, betonte Küng. Er habe früher einen praktischen Arzt gekannt, "von dem man sagte: Bei ihm stirbt kein Patient ohne Sakramente". Der betreffende Mediziner sei "weder aufdringlich noch frömmlerisch" gewesen, habe aber angesichts des nahenden Todes seiner Patienten und erlebter Hilflosigkeit der Angehörigen im Zusammenhang mit dem Religiösen das Mögliche tun und in Respekt vor der Freiheit des anderen Beistand leisten wollen. "Oft beschränkte er sich darauf, ihnen zu sagen: Wollt ihr nicht einen Seelsorger rufen? Niemand war ihm böse, wenn er diese Frage stellte", berichtete der Bischof.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Bischof Küng (c) Diözese St. Pölten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Sterbehilfe

  1. Kirche: Nein der Slowenen zu Suizidbeihilfe klares Signal an Staat
  2. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  3. Erzbischof Fisher: „Die Diagnose der Kultur des Todes von Johannes Paul II. war prophetisch“
  4. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien
  5. Kanada: Erzbistum Montreal klagt gegen Bundesstaat Québec wegen Einschränkung der Gewissensfreiheit
  6. Evangelischer Landesbischof Ralf Meister behauptet: "Der Mensch hat ein Recht auf Selbsttötung"
  7. Logische Konsequenzen der Freigabe der Abtreibung
  8. Vatikan bestätigt: Kliniken des belgischen Ordens sind nicht mehr katholisch!
  9. Österreichische Bischofskonferenz: Für umfassenden Lebensschutz!
  10. CDL fordert dringend ein "legislatives Schutzkonzept" bei Sterbehilfe






Top-15

meist-gelesen

  1. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  2. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  3. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  4. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  5. Papst Leo: „Wer sagt, dass ich nicht gebetet habe? ... Vielleicht bete ich sogar jetzt“
  6. Mailands Erzbischof: Kollaps der Gesellschaft droht
  7. Verhöhnung von Jesus und der Muttergottes - Schweigen von Schönborn, Grünwidl & Co.
  8. Beweise mir das Gegenteil!
  9. Auch ohne Weiheamt für Frauen ist der Diakonat das Zukunftsthema für die Kirche
  10. Drei Kardinäle feiern 25 Jahre Erzbischöfliches Missionarisches Priesterseminar Redemptoris Mater
  11. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2025
  12. Maria Miterlöserin
  13. Kardinal Woelki in Kurienbehörde für Heiligsprechungen berufen
  14. Rome Reports: „Der Countdown für den Einzug von Papst Leo in den Apostolischen Palast läuft“
  15. Wie „Der Herr der Ringe“ das liturgische Jahr widerspiegelt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz