Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  2. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  3. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  4. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  5. R.I.P. Paul Badde!
  6. Maria - Causa Salutis
  7. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  8. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  9. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  10. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  11. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  12. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  13. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  14. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  15. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof

Amazonien-Synode im Vatikan nennt Greta Thunberg als Vorbild

8. Oktober 2019 in Weltkirche, 50 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Synode beginnt mit Appell zu Veränderungen - Kardinal Hummes: Kirche müsse "Schrei der Armen und der Erde" hören und dürfe "keine Angst vor dem Neuen haben"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Bei der Amazonien-Synode im Vatikan ist die Klimaaktivistin Greta Thunberg als Beispiel für die Bedeutung der Jugend beim globalen Klimaschutz hervorgehoben worden. Die von Thunberg initiierten Schulstreiks stünden für die Vorreiterrolle der jungen Generation für eine ganzheitliche Ökologie, hieß es in der vom Vatikan am späten Montagabend verbreiteten Zusammenfassung des ersten Sitzungstages (7.10.). Die Kirche könne sich von den Jugendlichen zu einem "prophetischen" Auftreten anstacheln lassen.

Andere Wortmeldungen bezogen sich den Angaben zufolge auf eine mögliche Priesterweihe für Familienväter, um in Gegenden mit starkem Priestermangel Eucharistiefeiern gewährleisten zu können. Das Anliegen sei legitim, könne aber kein grundsätzliches Überdenken des Priesteramts und seiner Verbindung mit der Ehelosigkeit bedingen, hieß es. Stattdessen solle man unter jungen Indigenen für mehr Priesterberufungen werben.

Die Synode war am Sonntag mit einer Papstmesse eröffnet worden. Drei Wochen lang wollen bis 27. Oktober Bischöfe aus Südamerika gemeinsam mit Ordensleuten, Vertretern von Indigenen und Experten über Reformen des kirchlichen Lebens, aber auch über ökologische und soziale Folgen des Raubbaus in der ressourcenreichen Region beraten. Das Treffen steht unter dem Motto "Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie".


Hummes: "Keine Angst vor dem Neuen"

In seinem Eröffnungsvortrag am Montag nannte der Generalrelator der Synode, der brasilianische Kardinal Claudio Hummes, das Verhältnis der Kirche zu den Indigenen und den Schutz des Regenwalds als zentrale Themen der Beratungen. Die Kirche dürfe "keine Angst vor dem Neuen haben". Unter anderem verwies er auf Bitten von Indigenen um die Priesterweihe verheirateter Männer und um ein eigenes Amt für Frauen in der Gemeindeleitung.

Die Kirche dürfe nicht in Selbstbezüglichkeit steckenbleiben, sondern müsse den "Schrei der Armen und der Erde" hören. Das Synodentreffen finde vor dem Hintergrund einer "schweren und drängenden Klima- und Umweltkrise" von globalen Ausmaßen statt, so der brasilianische Kardinal. Ausdrücklich bekannte er sich zu einer "Option für die Armen" und sprach sich für eine Kirche mit "amazonischem Gesicht" und synodalen Zügen sowie für Interkulturalität aus.

Synodale können eigene Beiträge veröffentlichen

Bis Mittwoch tagt die Synode nun zunächst als Vollversammlung in der vatikanischen Synodenaula. Mit Blick auf die 258 Teilnehmer mit Rederecht darf ein Beitrag im Plenum vier Minuten nicht überschreiten. Papst Franziskus bat sich zudem aus, dass nach jeweils vier Wortmeldungen - den sogenannten "Interventionen" - vier Minuten Schweigen eingehalten werden.

Die Sitzungen sind nicht öffentlich. Der Vatikan veröffentlicht am Abend jeweils eine kurze Tages-Zusammenfassung der Beratungen. Diese enthält Angaben zu den angesprochenen Themen, allerdings keine Namen oder einzelnen Synodenteilnehmern zuordenbare Zitate. Die Synodalen können jedoch selbst entscheiden, ihre Plenumsbeiträge im Anschluss zu veröffentlichen.

Marx: Ausstieg aus fossilen Energieträgern

Bereits am ersten Tag sprach etwa der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, vor dem Synodenplenum. Er forderte dabei von den Industrieländern Führung beim ökologischen Wandel ein, wie aus dem von der Deutschen Bischofskonferenz im Wortlaut veröffentlichten Beitrag hervorgeht. Es brauche "einen schnellen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern", sagte Marx. Dieser Wandel könne "nur mit den richtigen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gelingen". Es gelte zu verhindern, dass "die ökologischen und sozialen Folgekosten wirtschaftlichen Handelns auf unbeteiligte Dritte abgewälzt werden können".

Für die Umweltzerstörung am Amazonas trügen die Industrieländer angesichts globaler Handelsverflechtungen eine Mitverantwortung, betonte der deutsche Kardinal. Auch hätten sie durch den Ausstoß von Treibhausgasen eine besondere Verantwortung für den Klimaschutz. Nötig seien neue, "nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster". Überdies stünden die reichen Länder in der Pflicht, die Länder des Südens bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

"Zur ganzheitlichen Ökologie und Ökonomie gehört es", so Marx, "Korruption, Ausbeutung und globaler Gleichgültigkeit ein Ende zu setzen und unser Handeln immer wieder daraufhin zu prüfen, welche Auswirkungen es auf die Natur und auf die Menschen in der Welt hat." Alles hänge mit allem zusammen.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bischofssynode

  1. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  2. Synodenrat gibt Auftrag für allgemeine Kirchenversammlung 2028
  3. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  4. Bischof Barron in ‚offenem Widerspruch’ zum Abschlussbericht der Synode über die Synodalität
  5. Erzbischof Fisher/Sydney: Nicht alles dem Heiligen Geist zuschreiben
  6. ‚Verwirrt und verwirrend’ – Kardinal Zen äußert Bedenken zur laufenden Bischofssynode
  7. Mexikanischer ‚Dubia’-Kardinal: Synode hat keine lehramtliche Autorität
  8. Kardinal Zen befürchtet Manipulation der Synode über die Synodalität
  9. Bischof Bonnemain: Sexualmoral ‚kann und muss ... vertieft und weiterentwickelt werden’
  10. Bischof Bonnemain lässt die 'Schweizer Katze' aus dem Sack






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Paul Badde!
  2. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  3. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  4. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  5. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  8. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  9. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  10. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  11. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  12. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  13. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  14. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  15. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz