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Es lebe die heilige Lebenswirklichkeit

7. Oktober 2019 in Kommentar, 16 Lesermeinungen
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Man staunt, dass im Jahre 2019 katholische Bischöfe wie der Bischof von Mainz sich die Augen reiben, weil Menschen mit der christlichen Botschaft nichts anfangen können. Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)
Es ist eines der Modeworte, welches gleichermaßen Bischöfe und kirchliche Möchtegernreformer zu gerne im Munde führen, die „Lebenswirklichkeit“. Zum einen wird dabei natürlich nie näher spezifiziert, welche Lebenswirklichkeit gemeint ist, zum anderen gebricht es an Hinweisen, wo denn die Ursachen für diese oder jene Lebenswirklichkeit liegen könnten. Das steht der These entgegen, die die Sozialforschung neben anderen säkularen Wissenschaften als unbedingte Ergänzung von Theologie und Seelsorge ansieht.

Während ansonsten die Pastoral nicht milieusensibel genug sein kann und man möglichst an jeder Milchkanne des Lebens eine Abholstation für den örtlichen Pastoralbus anlegen möchte, sind Aussagen zur Lebenswirklichkeit der Menschen mit der Sense gemacht. Im Allgemeinen fehlt dabei die Fragestellung, wie diese oder jene Lebenswirklichkeit denn entstehen konnte. Es fehlt auch die selbstkritische Fragestellung ob die weit verbreiteten Irrtümer der Zeit nicht vielleicht doch ihre Ursache in der Abschaffung der Katechese haben. So wie jegliche echte Selbstkritik der Verantwortlichen vorsichtshalber nicht stattfindet. Anpassung an die Moden der Welt ist ja so viel einfacher.


Eines hinsichtlich der Lebenswirklichkeit ist mehrfach bischöflich festgestellt worden und kommt mit dem Nimbus eines Dogmas daher: Die Lebenswirklichkeit der Menschen und die Lehre der Kirche weichen in vielen / in den allermeisten Punkten stark voneinander ab. Erst jüngst stellte, einer Meldung der kna zufolge, der Bischof von Mainz, Peter Kohlgraf, ein "Auseinanderbrechen der christlichen Botschaft und der Lebenswirklichkeit der Menschen" fest.

Man staunt in der Tat, dass im Jahre 2019 a.D. katholische Bischöfe sich die Augen reiben, weil Menschen mit der christlichen Botschaft nichts anfangen können. Wo haben diese Bischöfe sich die letzten 40 Jahre aufgehalten?
Bei ernsthafter Betrachtung der „Lebenswirklichkeiten“ kann man nicht umhin festzustellen, dass in den allermeisten gesellschaftlichen Milieus die Lebenswirklichkeit von der christlichen Botschaft, wie sie die Kirche lehren und verkündigen soll, völlig unberührt ist. Es gibt keine Berührungspunkte mehr. Es existiert keinerlei Vorstellung davon, wozu sowas wie „Kirche“ oder „Christentum“ überhaupt gut sein soll. Darüber hinaus stellt man bei ehrlicher Betrachtung fest, dass in der Lebenswirklichkeit keine oder höchst irrige Vorstellungen darüber herrschen, was denn die christliche Botschaft sei und was die Kirche lehrt. Das gilt sogar bis tief in kirchennahe Milieus. Wer also derartige Lebenswirklichkeiten, die nicht selten mit einer Lebensgestaltung in irregulären Verhältnissen einher geht, als eine Quelle der Offenbarung erschließen möchte, kommt spätestens hier in arge Erklärungsnot, was denn da offenbart werden soll.

Das Drama der Lebenswirklichkeiten zeigt sich genau darin. Die Lebenswirklichkeiten des Menschen nach dem Sündenfall sind zutiefst durchdrungen von der Sünde. Allein die Erlösungstat Jesu, der uns am Kreuz von unseren Sünden erlöst hat und der sein fortwährendes Erlösungshandeln in die Hände der Apostel gelegt hat, vermag den Menschen von der Last der Sünde zu befreien. Dazu hat uns der Herr die Sakramente als Zeichen dieses Heils geschenkt und die Kirche als Mutter und Lehrerin der ewigen Wahrheiten gestiftet. In den Händen der Apostel und ihrer Nachfolger liegt es, den Menschen über den Weg, die Wahrheit und das Leben aufzuklären, die Menschen darin zu unterweisen. Es ist die Verantwortung der Kirche, den Menschen den Weg zum Heil zu weisen.

Wenn also nicht nur die Lebenswirklichkeiten der Menschen von der Sünde durchdrungen sind, das waren sie übrigens zu allen Zeiten, sondern zudem auch noch der Irrtum über den Weg des Heils, den die Kirche schenkt, über alle Maßen groß ist, dann ist in und an der Kirche mehr als nur ein bisschen faul. Dann haben die Hirten versagt und die Herde ist Stich gelassen. Wenn Hirten dann allen Ernstes auf die Idee kommen, diese von der Sünde durchdrungenen Lebenswirklichkeiten der Menschen könnten die heilsbringenden Wahrheiten der Kirche ersetzen oder auch nur ergänzen, dann findet die Lebenswirklichkeit der Hirten offensichtlich in einem anderen Universum statt. An Stelle einer Offensive aus Evangelisation und Katechese, passt man sich der Welt an und flieht die Konfrontation. Nur eine fette, satte, beamtete und vom Mammon verseuchte Kirche kann solcherlei Ideen ausbrüten.
Der einzige Ort, der Lebenswirklichkeiten wirklich in Offenbarung zu überführen vermag, ist übrigens der Beichtstuhl.


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