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| Sei nicht feige, lebe deine Berufung!2. Oktober 2019 in Jugend, 3 Lesermeinungen Im Dienst Gottes wirst du zu dem Menschen, der du tief in deinem Innersten schon immer sein wolltest - Die Jugendkolumne von kath.net - Von Magdalena Preineder Wien (kath.net) Vor ein paar Wochen las ich die Autobiographie der hl. Therese von Lisieux und etwas in mir begann zu arbeiten. Es war als wäre meiner Seele ein Schleier genommen worden, der bislang ihre Sicht beeinträchtigt hatte. Es war als durfte ich mit Christus ins Wasser des Jordan steigen, um erneuert zu werden. In mir fand sich etwas eigenartig Neues - eigenartig, weil es als Christ eigentlich selbstverständlich sein sollte, neu, weil es in eine Reinheit gekleidet wurde, die es bisher nicht kannte: Ein Sehnen mein ganzes Leben ein Dienen für Gott sein zu lassen. Therese von Lisieux brachte sich Gott in einem Gebet an die barmherzige Lebe einst als ungeteilte Feuergabe dar. Ich begann täglich dieses Weihegebet zu beten und merkte, wie Gott mich aufrichtete, um in seinem Licht zu gehen. Meine größte Sehnsucht war es immer Licht zu sein. Wenn ich Menschen sah, die von Gott so erfüllt waren, dass es sich in ihrer Ausstrahlung widerspiegelte, schlich sich oft der Neid in mein Herz. So wollte ich auch sein! Aber so war ich nicht. Auf meinem Gesicht schien viel mehr ein Ausdruck die Norm zu sein, bei dem man sich fragte, welche Laus mir denn über die Leber gelaufen sei. Ein Nebel von Zurückgezogenheit gegenüber meinen Mitmenschen umhüllte mich und meine Komfortzone zu verlassen, erschien mir als unnötig. Meine Realität und meine größte Sehnsucht divergierten dermaßen, dass es schon irgendwie ein Paradoxon war. Oft fragte ich mich, wie diese und jene Person so ein Charisma haben konnte und ich nicht. Hast du schon erkannt, was deutlich falsch lief in meinem Denken? Ich eiferte anderen Menschen nach und wollte Licht sein, weil i c h eben so sein wollte. Ich wollte keinen kleinen Weg beschreiten, ich wollte den großen, ich wollte alles. Weißt du, um ehrlich zu sein, habe ich immer daran gezweifelt, dass Gott mich für sein Reich gebrauchen kann, doch er hat mich eines besseren belehrt. In den vergangenen Wochen ist mein Leben ein Zeugnis dafür geworden, dass Gott sich derer bedient, die seiner nicht würdig sind. Auf mein Sehnen folgte Gebet. Aus meinem Gebet erwuchs ein Sehnen. Auf beides folgten Taten. Mit einem ganz neuen, klaren Blick konnte ich auf einmal jene Talente wahrnehmen, die Gott mir geschenkt hatte. Als das geschah, begann ich auch zu begreifen, dass ich nicht vollkommen nutzlos für Gott bin. Seitdem ich Gott mein Leben nach dem Beispiel der kleinen Therese als Opfergabe darbringe und meine Talente aktiv nutze, um ihn zu verherrlichen, erfüllt Gott mein tiefes Verlangen danach, Licht zu sein. Regelmäßig erreichen mich Nachrichten darüber, wie meine Texte das Leben anderer Menschen berühren, bereichern, ihnen Hoffnung spenden, Mut machen und sie wieder zu Gott führen. Was ich gelernt habe: Im Dienst Gottes wirst du zu dem Menschen, der du tief in deinem Innersten schon immer sein wolltest. Im Weinberg Gottes musst du dich nicht abschuften, um irgendein Ideal zu leben, dem du nacheiferst, sondern du wirst ganz natürlich gewandelt, geformt. Wenn du mutig genug bist, um in den Weinberg einzutreten, nimmt dich Gott in die Sanftheit seiner Hände und beginnt selbst zu arbeiten - nämlich an dir. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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