Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Türkei: Behörden weisen deutschen Christen aus

28. September 2019 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Familie lebte seit über 20 Jahren in der Türkei / Sorge um zurückgelassene Tochter


Kelkheim (kath.net/Open Doors) Ohne Vorwarnung teilte die türkische Regierung letzten Monat Hans-Jürgen Louven mit, dass sein routinemäßiger Antrag auf Verlängerung seines Aufenthaltsvisums abgelehnt wurde. Eine Begründung wurde nicht angegeben. Der 58-jährige Deutsche ist Christ und lebt mit seiner Familie seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Türkei, wo er in der Tourismusbranche tätig war. Er ist damit mindestens der 24. Ausländer christlichen Glaubens, der während der letzten acht Monate das Land verlassen musste.

Hans Jürgen Louven ist schockiert über seine plötzliche Ausweisung (Quelle: World Watch Monitor)

Bei lokalen Behörden ausdrücklich willkommen

Das behördliche Formular aus dem Migrationsbüro des türkischen Innenministeriums enthält 15 mögliche Ablehnungsgründe, angekreuzt war jedoch lediglich der Punkt „Sonstige Gründe“ – ohne weitere Details zu nennen. Die Ablehnung traf Louven völlig unvorbereitet. Seine Frau Renate hält sich gegenwärtig bei ihrer kranken Mutter in Österreich auf, Tochter Hannah absolviert gerade ihr letztes Jahr an der Sitki Kocman Universität von Mugla und lebt noch zu Hause. Ihre Situation macht Louven sehr zu schaffen, wie er im Gespräch mit dem Informationsdienst World Watch Monitor äußerte: „Wie können die Behörden verlangen, dass ich meine Tochter einfach allein zurücklasse? Welcher türkische Vater würde so etwas tun?“


Im Jahr 1999 gründete Louven in Kooperation mit deutschen und türkischen Geschäftspartnern die Reisegesellschaft „Agape Tourismus“ – nicht ohne sich vorher von den örtlichen Behörden versichern zu lassen, dass es kein Problem sei, wenn er sich als Christ auf die Förderung von „Kultur- und Glaubensreisen“ in der überwiegend muslimischen Türkei konzentrieren würde. An seiner Bürowand hängen eingerahmte Schreiben vom Provinzgouverneur wie auch vom Bürgermeister der Stadt Mugla. Darin drücken sie ihre anhaltende Zustimmung und ihr Wohlwollen für die kultur-religiösen Tourismusaktivitäten der Louvens aus.

Der inzwischen hinzugezogene Rechtsanwalt Cuneyt Erkmen Ozbayir bezeichnet den Abschiebebescheid des Innenministeriums als „schwer nachvollziehbar“ und erklärt im Blick auf seinen Mandanten: „Für die Ablehnung der Verlängerung seines Aufenthaltsvisums fehlt die erforderliche, konkrete Rechtsgrundlage.“ Ein bekannter einheimischer Geschäftsmann und Freund der Familie zeigte sich gegenüber World Watch Monitor überzeugt, dass die Entscheidung in erster Linie politisch-religiöse Hintergründe hat.

Zahlreiche ausländische Gemeindemitarbeiter ausgewiesen

Als Louven am 12. September die Türkei verließ, teilten ihm Beamte am Flughafen mit, er dürfe künftig wieder in die Türkei einreisen. Allerdings schrieben sie den Vermerk „N 82“ auf sein Ticket.

In den letzten acht Monaten erhielten mindestens 23 weitere ausländische Christen mit gültigem türkischem Aufenthaltsvisum an verschiedenen Flughäfen beim Verlassen oder Wiedereintritt in die Türkei den gleichen N-82-Code – darunter zwei weitere Deutsche. Keiner von ihnen durfte anschließend in die Türkei zu seiner Familie zurückkehren. Dies zwang die Ehefrauen und Kinder der Männer, ihre finanziellen Angelegenheiten zu regeln und ebenfalls auszureisen, bevor ihre eigenen Visa abliefen. Die meisten Betroffenen waren seit vielen Jahren als ehrenamtliche Gemeindeleiter von protestantischen Kirchen in der Türkei tätig.

Türkische Einwanderungsbeamte sowie Vertreter in türkischen Botschaften und Konsulaten im Heimatland der Ausgewiesenen haben es abgelehnt, die Bedeutung des N-82-Codes des Innenministeriums zu erklären. Der einzige angeführte Grund war die Aussage, dass sie eine Bedrohung für die öffentliche Ordnung und/oder die nationale Sicherheit des Landes darstellten.

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors rangiert die Türkei aktuell an 26. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Christenverfolgung

  1. Anhaltende Angriffe auf Christen in Nigeria
  2. Christen werden in 160 Ländern der Welt schikaniert
  3. Tragisches Schicksal der verfolgten Christen
  4. Pakistan: Mehr Blasphemievorwürfe gegen Christen
  5. Indien: Junge Ordensfrau nach Konversionsvorwürfen in Haft
  6. Vatikan-Vertreter bei der UNO: Jeder siebte Christ wird verfolgt
  7. Nicaraguas Diktator Ortega verbietet öffentliche Kreuzwegprozessionen
  8. Indien: Kritik an Behörden wegen anhaltender Gewalt gegen Christen
  9. "Wenn die Demokraten die Macht haben, schauen sie bei der Ermordung der Christen in Nigeria weg"
  10. Iran: Für eine Verhaftung reicht es ein Christ zu sein






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  5. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  6. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  10. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz