Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  2. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  3. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  7. Nach Verhaftung wegen transkritischer Beiträge - Debatte um Meinungsfreiheit in Großbritannien
  8. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  9. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  12. Brötchentüten für die Demokratie
  13. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  14. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung
  15. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche

Asia Bibi fordert Gerechtigkeit für Opfer von Blasphemiegesetzen

4. September 2019 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nach langem Warten in der Todeszelle befreite pakistanische Christin im Interview mit dem "Telegraph": Viele Verurteilungen ohne Beweise und Untersuchungen - "Ich bitte die ganze Welt um Aufmerksamkeit"


London (kath.net/KAP) Ein Ende der Blasphemie-Gesetze in islamischen Ländern sowie weltweite Aufmerksamkeit für die Opfer dieser Bestimmungen hat die pakistanische Christin Asia Bibi gefordert. "Es gibt viele andere Fälle, bei denen die Beschuldigten jahrelang im Gefängnis verbringen. Auch hier sollten die Gerichte zu ihren Gunsten entscheiden. Die Welt muss auf sie hören", erklärte die 54-jährige Katholikin in einem vom britischen "Sunday Telegraph" veröffentlichten Interview. Es ist nach Angaben der Zeitung das erste Interview der pakistanischen Christin, deren Schicksal in den vergangenen Jahren die Weltöffentlichkeit bewegt hat. Nach langem Aufenthalt in der Todeszelle in ihrer Heimat und der geglückten Ausreise nach Kanada wolle sie sich künftig mit ihrer Familie in Europa ein neues Leben aufbauen, sagte sie dem "Telegraph".

Asia Bibi war im Oktober 2018 vom Obersten Gericht Pakistans vom Vorwurf der Blasphemie freigesprochen worden, nachdem sie 2010 dafür zu Tode verurteilt worden war und seither im Gefängnis um eine Revision des Urteils kämpfte. Muslimische Arbeitskolleginnen hatten ihr vorgeworfen, sie habe den Propheten Mohammed beleidigt - verärgert darüber, dass die Christin aus demselben Wassercontainer wie sie getrunken hatte.


Das US-Außenministerium schätzt, dass derzeit 77 Menschen - die meisten von ihnen Muslime - wegen Blasphemie-Vorwürfen in pakistanischen Gefängnissen inhaftiert sind. Menschenrechtler und Anwälte gehen davon aus, dass die Fälle auf falschen Anklagen beruhen, bei denen es meist um persönliche Rache der Kläger oder um ein Ausschalten von Gegnern geht. Eine Verurteilung kann zur Todesstrafe führen, wenngleich Pakistan bislang niemanden explizit aufgrund von Blasphemie exekutiert hat. Die Prozesse ziehen sich jedoch über Jahre, da die Richter Angst vor den Bedrohungen durch Extremisten haben. Mehrmals wurden Verurteilte Opfer einer Lynchjustiz.

"Ich bitte die ganze Welt um Aufmerksamkeit für dieses Problem. Man muss es wahrnehmen, wie man Menschen Gotteslästerung in die Schuhe schiebt - ohne jegliche Untersuchungen und ohne Beweise", so Bibis Appell. Das Blasphemie-Gesetz müsse dringend überprüft und geeignete Mechanismen gefunden werden, um das Gesetz anzuwenden. "Niemand sollte als dieses Verbrechens schuldig befunden werden, wenn keine Beweise vorliegen", betonte die Christin.

Für sie selbst und für ihre Familie habe der Missstand enormes Leid bedeutet, berichtete Bibi der britischen Zeitung. Oft habe sie bei ihrem langen Aufenthalt in der Todeszelle allen Mut verloren und sei verzweifelt. "Ich fragte mich oft, ob ich jemals aus dem Gefängnis kommen werde oder nicht, was als nächstes passieren würde oder ob ich dort mein ganzes Leben verbringen würde." Bei den Gefängnis-Besuchen ihrer Töchter habe sie vor diesen nie geweint, stets jedoch nach diesen Begegnungen, "erfüllt mit Schmerz und Gram". Besonders der Gedanke an die Kinder und deren Schicksal habe sie bekümmert.

Asia Bibis Freispruch hatte zu heftigen Protesten von Islamisten geführt. Sie war von den Behörden aus Sicherheitsgründen zunächst an einem geheimen Ort untergebracht worden. Wegen der Gefährdungslage habe sie sich auch nicht mehr von ihrem Vater und ihrer Heimatstadt verabschieden können, als dann die Ausreise aus Pakistan nach monatelangem Warten möglich war, berichtete die Christin. "Es brach mein Herz, ohne Abschied von meiner Familie gehen zu müssen. Pakistan ist mein Land und meine Heimat, die ich liebe", betonte die Pakistani. Sie war im Mai unter großer Geheimhaltung ins Exil nach Kanada ausgereist, wo bereits ihre fünf Kinder lebten.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Christenverfolgung

  1. Anhaltende Angriffe auf Christen in Nigeria
  2. Christen werden in 160 Ländern der Welt schikaniert
  3. Tragisches Schicksal der verfolgten Christen
  4. Pakistan: Mehr Blasphemievorwürfe gegen Christen
  5. Indien: Junge Ordensfrau nach Konversionsvorwürfen in Haft
  6. Vatikan-Vertreter bei der UNO: Jeder siebte Christ wird verfolgt
  7. Nicaraguas Diktator Ortega verbietet öffentliche Kreuzwegprozessionen
  8. Indien: Kritik an Behörden wegen anhaltender Gewalt gegen Christen
  9. "Wenn die Demokraten die Macht haben, schauen sie bei der Ermordung der Christen in Nigeria weg"
  10. Iran: Für eine Verhaftung reicht es ein Christ zu sein






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  7. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  8. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  9. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  10. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  11. US-Präsident ehrt am 8. September erneut die Muttergottes
  12. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  13. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  14. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  15. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz