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Dichter um 1200: „Wie man die Christenheit betrog“

25. August 2019 in Chronik, 3 Lesermeinungen
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„Die Kirche kam in große Not“ – Dichter Walther von der Vogelweide (+um 1230) beschreibt die Situation der Kirche seiner Zeit beklemmend aktuell. Übersetzung des Gedichtes „Ich sach mit mînen ougen“ aus dem Mittelhochdeutschen von Winfried Abel


Heiligenkreuz-Würzburg (kath.net)
Ich sah mit meinen Augen,
was Menschen heute taugen,
was sie nur Böses reden
und redend sich befehden.
Von Rom hört' ich, wie man dort log
und auch die Christenheit betrog.
Daraus erwuchs ein großer Streit,
wie nie zuvor, zu keiner Zeit:
Da stritten zwei Parteien,
der Klerus und die Laien.
Die Kirche kam in große Not,
die Seelen vieler lagen tot.
Die Hirten stritten sehr,
die Laien wurden mehr.
Die Priester doch besannen sich
und wurden wieder innerlich.
Da störte man die Gottesdienste.
Ich hörte durch des Nebels Dünste,
wie sich ein Mönch beklagte
und im Gebet verzagte:
"O weh, der Papst ist selbst entzweit!
Herr, hilf Deiner Christenheit!"


Ich sach mit mînen ougen ...

Ich sach mit mînen ougen
mann unde wîbe tougen,
daz ich gehôrte und gesach
swaz iemen tet, swas iemen sprach.
ze Rôme hôrte ich liegen
und zwêne künege triegen.
dâ von huop sich der meiste strît
der ê was oder iemer sît,
dô sich begunden zweien
die pfaffen unde leien.
daz was ein nôt vor alle nôt:
lîp und sêle lac dâ tôt.
die pfaffen strîten sêre:
doch wart der leien mêre.
diu swert diu leiten si dernider,
und griffen zuo der stôle wider:
si bienen die si wolten,
und niht den si solten.
dô stôrte man diu goteshûs.
ich hôrte verre in einer klûs
vil michel ungebaere:
dâ weinte ein klôsenaere,
er klagete gote sîniu leit,
'owê der bâbest ist ze junc:
hilf, hêrre, dîner kristenheit!'

Pfr. Winfried Abel ist der Spiritual am Priesterseminar Leopoldinum im Heiligenkreuz. Er ist emeritierter Pfarrer des Bistums Fulda und engagiert sich im Forum Deutscher Katholiken.

Heiligenkreuz: Spiritual Winfried Abel - Was muss man tun, um das ewige Leben zu erlangen? Montagspredigt am 10.10.2017



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Lesermeinungen

 Einsiedlerin 29. August 2019 
 

@landpfarrer

Danke werter @landpfarrer für diese Korrekturen. Das bedeutet denn doch etwas anderes! Ich steh auf Übersetzungen! DANKE!


1
 
 girsberg74 26. August 2019 
 

Ein Glücksgriff dennoch

Übertragungen können nach Form und Inhalt schwierig sein; die Zielsetzung kommt noch hinzu, Zugeständnisse nicht ausgeschlossen.

Ungeachtet der Anmerkungen von @landpfarrer zur korrekten Übertragung, schließe ich mich dem Dank von @landpfarrer voll an.

Ich hatte / habe Freude an diesem Beitrag von Pfr. Wilfried Abel.


6
 
 landpfarrer 26. August 2019 
 

Vielen Dank für das Gedicht des grossen Minnesängers. es zeigt, dass es schon immer Krisen gegeben hat vor Allem wenn die Geistlichen weltliche Macht beanspruchten.
Die Übersetzung von Pfr.Abel ist aber an manchen Punkten verfälschend und er versucht sich hier in einer Aktualisierung auf eine Krise der Kirche wie er sie sieht. Beispiele: Der Eremit klagt im Original, dass der Papst zu jung sei, Abel macht daraus einen "in sich zerrissenen Papst". Bei Walther von der Vogelweide heisst es, dass der Klerus die Schwerter ablegte und die Stola wieder anlegte dann aber fährt das Original fort : "Sie bannten, die sie wollten und nicht die sie sollten" was man als eine Kritik am Missbrauch von Kirchenstrafen zu politischen Zwecken sehen kann. Abel aber schreibt: "Der Klerus wurde wieder innerlich".
Beim von Pfr. Abel vorgelegten Text handelt es sich um eine aktualisierende Bearbeitung des Textes des Minnesängers und nicht um eine Übersetzung.


10
 

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