Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Leo XIV. – Sein erstes großes Interview
  2. "Lieber Herr Bischof Oster, nur ein bisschen mehr Wohlwollen!"
  3. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?
  4. 'Der Rosenkranz ist die Waffe gegen das Böse der heutigen Welt'
  5. Nach massiven Druck: Ehrung eines Pro-Abtreibungs-Politikers durch Kardinal Cupich wurde abgesagt!
  6. US-Präsident Donald Trump veröffentlicht Botschaft zum Fest des Hl. Erzengel Michael
  7. Erntedank: „Der Kosmos besteht um des Menschen willen“
  8. Schluss mit Honeymoon!
  9. Verfassung geändert: Slowakei erkennt zwei Geschlechter an – männlich und weiblich
  10. Papst: Die einfachen Leute sind die Hoffnung der Kirche
  11. Kann uns eine möglicherweise erfundene Anekdote über Johannes Paul II. Wahres lehren?
  12. Botschaft Israel: „Ein Gotteshaus in Deutschland darf nicht für Blutlügen missbraucht werden“
  13. Papst Leo XIV. ernennt Nachfolger für wichtige Vatikanbehörde
  14. Großes Lob für Trump-Plan zur Beendigung der Gaza-Krise
  15. Katholische US-Bischöfe stellen sich gegen Transhype: Nur biologische Frauen in Schulsportteams!

'Kirche des epochalen Wandels' im Entstehen

8. Juli 2019 in Kommentar, 41 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Wer die Berichte über die Aussage von Kardinal Marx las, es habe niemand die Absicht eine deutsche Nationalkirche zu gründen, konnte ein Déjà-vu haben." - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net/pw)
Wer die Berichte über die Aussage von Reinhard Kardinal Marx las, es habe niemand die Absicht eine deutsche Nationalkirche zu gründen, konnte ein Déjà-vu haben. Das berühmte Ulbricht- Zitat, niemand habe die Absicht eine Mauer zu bauen, liegt greifbar in der Luft. Nur wenige Wochen darauf stand die Berliner Mauer. Man tut dem Kardinal sicher unrecht, nimmt man eine direkte Parallele an. Dies aber wird kontrastiert von der These des Kardinals, die Kirche stehe vor einem epochalen Wandel. Wohin die Reise geht, kann man sich durchaus fragen. Worin dieser Wandel bestehen soll und welche Folgen er haben soll, steht noch in den Sternen. Immerhin, wer den Wandel nicht kommen sehe, müsse auf dem geistigen Auge blind sein, so der Erzbischof von München.

Wer will schon mit Blindheit geschlagen sein? Es ist also sinnvoll, sich die Frage nach Art und Richtung des epochalen Wandels zu stellen. Man kann den eingeschlagenen Weg nämlich schon lange erkennen. Manche tun öffentlich so, als wäre das noch gar nicht klar. Das Gegenteil ist wahr. Wir haben das Präludium dieses Wandels längst erlebt. Die äußerst raffinierte Dekonstruktion der unauflöslichen Ehe durch Kommunion für zivil verheiratete Geschiedene war bereits ein Teil dieses epochalen Wandels. Die partielle Interkommunion folgte als nächster Puzzlestein im Mosaik der „Kirche des epochalen Wandels“. Der erzbischöfliche Lobpreis des Ungehorsams, welchen der Kardinal auf dem evangelischen Kirchentag aussprach, zeigt eine weitere Methode. Hier ist es die gegenseitige Einladung zu Eucharistie und Abendmahl an der Basis. Dieses „schon weiter sein“ zeigt die Rolle der Gemeinden als Vorreiter der Dekonstruktion. Das wird Fortschritt genannt. Auch dies ist eine weitere Spur, der man folgen kann.


Das Prinzip ist immer dasselbe. Es wird Unmöglichkeit einer Änderung in der Praxis der Kirche unter Verweis auf Lehre und Universalität behauptet. Man bleibt dabei butterweich. Dem Widerstand aus Verbands- und Funktionärskreisen treten die Bischöfe in der Regel nicht katechetisch und lehrend entgegen. Infolge dessen wächst er und breitet sich in den Gemeinden aus. Irgendwann geben einzelne oder alle Bischöfe nach, indem man die Barmherzigkeit in unzulässiger Weise für eine Änderung der Praxis bemüht. Plötzlich geht das, was eigentlich verboten ist und bleibt, ausnahmsweise und in Einzelfällen.

An diese „Einzelfälle“ glauben alle, die auch an den Weihnachtsmann und an den Osterhasen glauben.

Fakt ist, man hat eine neue Nebelkerze des epochalen Wandels gezündet, indem man die Lehre für nicht geändert erklärt. Man handelt aber gar nicht mehr danach. Als große, große Ausnahme erklärt man das in Einzelfällen für barmherzig und in Ordnung. Ist ein Punkt abgehakt, widmet man sich dem nächsten Projekt. Die Begleitmusik dazu spielen reichlich populistische Aussagen, z.B. die Förderung von Frauen in Führungspositionen der Kirche. Die „Kirche des epochalen Wandels“ ist eben auch ein Sprungbrett für die Karriere.

So lichtet sich Stück für Stück der Schleier, was denn diese „Kirche des epochalen Wandels“ sein wird: Eine „Kirche“, in der die Sakramentalität von Amt und Seelsorge keine Rolle mehr spielt. Eine „Kirche“, in der Männer und Frauen nach Gutdünken zu allem Denkbarem und Undenkbarem beauftragt werden und die Gemeinden sich selbst weitestgehend selber überlassen bleiben. Flankiert werden diese Pläne einzelner Bischöfe von einem nicht abreißenden Forderungsgetöse unterschiedlichster Laienorganisationen, die einfach nur endlich an die Fleischtöpfe kirchlicher Macht wollen. Das und nichts anderes ist der „epochale Wandel“. Es ist ein reiner Akt der Dekonstruktion. Vielleicht wird das, was am Ende steht, tatsächlich nicht deutsche Nationalkirche heißen. Vielleicht aber wäre „Kirche des epochalen Wandels“ ein toller Name dafür.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?
  2. Brötchentüten für die Demokratie
  3. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  4. Kirche und Geld: Es geht ans Eingemachte
  5. Lebensschutz ist und bleibt ein Kernthema für Christen
  6. Verschwörungstheorien im „Monitor“: „Gotteskrieger: AfD und radikale Christen“
  7. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  8. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  9. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  10. Vermutlich hat sich Gott geirrt






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. "Lieber Herr Bischof Oster, nur ein bisschen mehr Wohlwollen!"
  3. Papst Leo XIV. ernennt Nachfolger für wichtige Vatikanbehörde
  4. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?
  5. US-Präsident Donald Trump veröffentlicht Botschaft zum Fest des Hl. Erzengel Michael
  6. Erika Kirks Vergebungsbitte erschüttert das Herz eines Hollywood-Stars
  7. Schluss mit Honeymoon!
  8. Praterstraße Wien: Neue Kirche "Zentrum Johannes Paul II." eröffnet
  9. Botschaft Israel: „Ein Gotteshaus in Deutschland darf nicht für Blutlügen missbraucht werden“
  10. 'Der Rosenkranz ist die Waffe gegen das Böse der heutigen Welt'
  11. Toskanischer Priester wird zweiter Privatsekretär des Papstes
  12. Papst Leo XIV. – Sein erstes großes Interview
  13. Kann uns eine möglicherweise erfundene Anekdote über Johannes Paul II. Wahres lehren?
  14. Papst: Die einfachen Leute sind die Hoffnung der Kirche
  15. Nach massiven Druck: Ehrung eines Pro-Abtreibungs-Politikers durch Kardinal Cupich wurde abgesagt!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz