Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  2. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  3. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  4. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  5. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  6. "Die Macht der Dummheit"
  7. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  8. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  9. ‚Trump hat eine realistische Chance als großer Held aus der Geschichte herauszugehen‘
  10. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  11. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  12. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  13. Papst Leo XIV. empfängt am 23. Oktober den britischen König Charles III.
  14. Bischof von Gurk: Pfarren geistlich vertiefen, aber nicht strukturell zerstören!
  15. Wird der Menschensohn den Glauben finden? Der Glaube, der bleibt. Die neuen Heiligen der Hoffnung

Missbrauch-Beweise zurück gehalten? Dossier belastet Kardinal Cupich

4. Juli 2019 in Weltkirche, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein Dossier aus der Erzdiözese Chicago dokumentiert schwere Missbrauchsvorwürfe gegen den verstorbenen Kardinal Bernardin, den ehemaligen Erzbischof.


Chicago (kath.net/jg)
Eine Reihe von Dokumenten enthüllt, dass Joseph Kardinal Bernardin (1928-1996), ein ehemaliger Erzbischof von Chicago, eine Minderjährige im Rahmen eines satanistischen Rituals sexuell missbraucht hat. Dabei soll es auch zur Profanierung einer Eucharistie gekommen sein. Kardinal Blase Cupich (Foto), der derzeitige Erzbischof von Chicago, soll an der Vertuschung des Falles beteiligt sein. Die Behörden sollen mittlerweile gegen Cupich ermitteln, berichtet der Vatikanexperte Marco Tosatti.

Die Internetseite Church Militant hat aus einer unbekannten Quelle innerhalb der Erzdiözese Chicago ein Dossier mit Briefen und anderen Dokumenten erhalten, die unter anderen schwere Anschuldigungen gegen den verstorbenen Kardinal Bernardin enthalten.

Michael Voris, Gründer und Herausgeber von Church Militant, hat angegeben, das Dossier von Personen innerhalb der Erzdiözese erhalten zu haben, die von dem dort herrschenden Klima der Vertuschung und Mittäterschaft genug hätten.

Laut den Dokumenten hat Bernardin sowohl Minderjährige als auch erwachsene Männer missbraucht. Die meisten dokumentierten Fälle betreffen die Jahre 1993 bis 1995. Der erste Missbrauchsvorwurf bezieht sich aber auf einen Fall aus dem Jahr 1957, fünf Jahre nach der Priesterweihe von Bernardin. Dieser war damals Priester der Pfarre St. Mary in Greenville, die zur Diözese Charleston (South Carolina) gehört. Bernardin soll ein minderjähriges Mädchen missbraucht haben.


Der Missbrauch sei Teil eines satanistischen Rituals gewesen, an dem auch John J. Russell (1897-1993), der Bischof von Charleston, teilgenommen haben soll. Dabei sei es auch zur Schändung einer konsekrierten Hostie gekommen, lautet der in den Dokumenten erhobene Vorwurf.

1993 hat sich das Opfer telefonisch und schriftlich bei der Erzdiözese Chicago gemeldet, deren Erzbischof Bernardin seit 1982 war. Den Dokumenten zufolge seien die Erzdiözese Chicago, Agostino Cacciavillan, der damalige Pro-Nuntius in den USA und das Vatikanische Staatsekretariat von dem Fall informiert worden. Offenbar hat es keine Untersuchung gegeben, nicht einmal um festzustellen, ob die Vorwürfe glaubhaft seien.

In einem langen Brief an Kardinal Bernardin führte das Opfer die Vorwürfe an und forderte den Erzbischof auf, öffentlich Buße zu tun. Die Frau schrieb auch zweimal an Papst Johannes Paul II. Sie erhielt eine Antwort von Msgr. Leonardo Sandri, Assessor des Staatssekretariats, mit Datum vom 4. September 1993. Darin wurde lediglich der Empfang ihres Briefes bestätigt. Es ist nicht bekannt, ob Johannes Paul II. von den Vorwürfen informiert worden ist.

Als sie keine befriedigenden Antworten erhielt, schrieb die Frau zweimal an die Bischofskongregation. 1995 reiste sie sogar persönlich nach Rom. Es sei wahrscheinlich, dass die Vorwürfe als nicht glaubwürdig eingestuft wurden, schreibt Marco Tosatti. Allerdings gab es nicht einmal eine Untersuchung, um die Fakten festzustellen. Eine Untersuchung dieser Art hätte von Rom ausgehen oder zumindest bestätigt werden müssen, da es sich bei dem Beschuldigten um einen Erzbischof und Kardinal handelte.

Die Dokumente wurden nicht an Generalstaatsanwältin Lisa Madigan übergeben, obwohl Kardinal Cupich volle Kooperation mit den laufenden Untersuchungen des Bundesstaates Illinois versprochen hatte. Im Dezember 2018 hatte Madigan den fehlenden Aufklärungswillen der Diözesen kritisiert.

Kardinal Cupich sei nun in einem Dilemma, schreibt Tosatti. Entweder übergibt er die Dokumente, von denen Church Militant Kopien hat, oder er muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Beweismittel zurückgehalten oder sogar vernichtet zu haben.

Eine Anfrage von Church Militant zu dem Dossier ist bis jetzt unbeantwortet geblieben, berichtet Tosatti.


Englische Übersetzung des Artikels von Marco Tosatti auf 1Peter5 mit Links zu Church Militant:

Explosive Dossier: Cardinal Cupich Under Investigation for Withholding Bernardin Documents


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauch

  1. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“
  2. Vatikan ernennt Richterinnen und Richter im Fall Rupnik
  3. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  4. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  5. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  6. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  7. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  8. Ex-Kardinal McCarrick in Wisconsin wegen sexueller Gewalt vor Gericht
  9. Fokolar-Bewegung veröffentlicht ersten Rechenschaftsbericht zu Missbrauch
  10. Führte die liberale Sexualpädagogik der 1960er Jahre zu Missbrauch?






Top-15

meist-gelesen

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. "Die Macht der Dummheit"
  3. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  4. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  5. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  6. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  7. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  8. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  9. Island-Reise - Sommer 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  10. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  11. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  12. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“
  13. Bea, versteck ihn nicht, das sind die schönsten Perlen der Welt!
  14. Leo XIV. segnete „Deutschland dankt Maria“-Madonna auf dem Petersplatz
  15. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz