Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  8. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  9. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  10. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  11. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  12. Proaktiv für das Leben
  13. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  14. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  15. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“

Missbrauch-Beweise zurück gehalten? Dossier belastet Kardinal Cupich

4. Juli 2019 in Weltkirche, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein Dossier aus der Erzdiözese Chicago dokumentiert schwere Missbrauchsvorwürfe gegen den verstorbenen Kardinal Bernardin, den ehemaligen Erzbischof.


Chicago (kath.net/jg)
Eine Reihe von Dokumenten enthüllt, dass Joseph Kardinal Bernardin (1928-1996), ein ehemaliger Erzbischof von Chicago, eine Minderjährige im Rahmen eines satanistischen Rituals sexuell missbraucht hat. Dabei soll es auch zur Profanierung einer Eucharistie gekommen sein. Kardinal Blase Cupich (Foto), der derzeitige Erzbischof von Chicago, soll an der Vertuschung des Falles beteiligt sein. Die Behörden sollen mittlerweile gegen Cupich ermitteln, berichtet der Vatikanexperte Marco Tosatti.

Die Internetseite Church Militant hat aus einer unbekannten Quelle innerhalb der Erzdiözese Chicago ein Dossier mit Briefen und anderen Dokumenten erhalten, die unter anderen schwere Anschuldigungen gegen den verstorbenen Kardinal Bernardin enthalten.

Michael Voris, Gründer und Herausgeber von Church Militant, hat angegeben, das Dossier von Personen innerhalb der Erzdiözese erhalten zu haben, die von dem dort herrschenden Klima der Vertuschung und Mittäterschaft genug hätten.

Laut den Dokumenten hat Bernardin sowohl Minderjährige als auch erwachsene Männer missbraucht. Die meisten dokumentierten Fälle betreffen die Jahre 1993 bis 1995. Der erste Missbrauchsvorwurf bezieht sich aber auf einen Fall aus dem Jahr 1957, fünf Jahre nach der Priesterweihe von Bernardin. Dieser war damals Priester der Pfarre St. Mary in Greenville, die zur Diözese Charleston (South Carolina) gehört. Bernardin soll ein minderjähriges Mädchen missbraucht haben.


Der Missbrauch sei Teil eines satanistischen Rituals gewesen, an dem auch John J. Russell (1897-1993), der Bischof von Charleston, teilgenommen haben soll. Dabei sei es auch zur Schändung einer konsekrierten Hostie gekommen, lautet der in den Dokumenten erhobene Vorwurf.

1993 hat sich das Opfer telefonisch und schriftlich bei der Erzdiözese Chicago gemeldet, deren Erzbischof Bernardin seit 1982 war. Den Dokumenten zufolge seien die Erzdiözese Chicago, Agostino Cacciavillan, der damalige Pro-Nuntius in den USA und das Vatikanische Staatsekretariat von dem Fall informiert worden. Offenbar hat es keine Untersuchung gegeben, nicht einmal um festzustellen, ob die Vorwürfe glaubhaft seien.

In einem langen Brief an Kardinal Bernardin führte das Opfer die Vorwürfe an und forderte den Erzbischof auf, öffentlich Buße zu tun. Die Frau schrieb auch zweimal an Papst Johannes Paul II. Sie erhielt eine Antwort von Msgr. Leonardo Sandri, Assessor des Staatssekretariats, mit Datum vom 4. September 1993. Darin wurde lediglich der Empfang ihres Briefes bestätigt. Es ist nicht bekannt, ob Johannes Paul II. von den Vorwürfen informiert worden ist.

Als sie keine befriedigenden Antworten erhielt, schrieb die Frau zweimal an die Bischofskongregation. 1995 reiste sie sogar persönlich nach Rom. Es sei wahrscheinlich, dass die Vorwürfe als nicht glaubwürdig eingestuft wurden, schreibt Marco Tosatti. Allerdings gab es nicht einmal eine Untersuchung, um die Fakten festzustellen. Eine Untersuchung dieser Art hätte von Rom ausgehen oder zumindest bestätigt werden müssen, da es sich bei dem Beschuldigten um einen Erzbischof und Kardinal handelte.

Die Dokumente wurden nicht an Generalstaatsanwältin Lisa Madigan übergeben, obwohl Kardinal Cupich volle Kooperation mit den laufenden Untersuchungen des Bundesstaates Illinois versprochen hatte. Im Dezember 2018 hatte Madigan den fehlenden Aufklärungswillen der Diözesen kritisiert.

Kardinal Cupich sei nun in einem Dilemma, schreibt Tosatti. Entweder übergibt er die Dokumente, von denen Church Militant Kopien hat, oder er muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Beweismittel zurückgehalten oder sogar vernichtet zu haben.

Eine Anfrage von Church Militant zu dem Dossier ist bis jetzt unbeantwortet geblieben, berichtet Tosatti.


Englische Übersetzung des Artikels von Marco Tosatti auf 1Peter5 mit Links zu Church Militant:

Explosive Dossier: Cardinal Cupich Under Investigation for Withholding Bernardin Documents


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauch

  1. Causa Rupnik: Papst bittet um Geduld für laufenden Vatikan-Prozess
  2. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  3. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“
  4. Vatikan ernennt Richterinnen und Richter im Fall Rupnik
  5. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  6. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  7. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  8. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  9. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  10. Ex-Kardinal McCarrick in Wisconsin wegen sexueller Gewalt vor Gericht






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  5. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  9. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  10. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  11. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  12. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau
  13. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  14. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  15. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz