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Erinnerung – Hoffnung – Nähe

16. Juni 2019 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Franziskus in Camerino: die Dreifaltigkeit – das herrliche Geheimnis der Nähe Gottes. Aufruf, trotz aller Erdbebenschäden und Langsamkeiten beim Wiederaufbau nicht zu verzagen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Am heutigen Dreifaltigkeitssonntag besuchte Papst Franziskus die Erdbebengebiete des Erzbistums Camerino-Sanseverino in den Marken. Bei der Landung des Hubschraubers auf dem Sportplatz der Universität Camerino, in der Ortschaft Calvie wurde Franziskus von Erzbischof Francesco Massara sowie von Herrn Luca Ceriscioli, Präsident der Region Marken; Frau Iolanda Rolli, Präfekt von Macerata; Herrn Antonio Pettinari, Präsident der Provinz Macerata; Herrn Gianluca Pasqui, Bürgermeister von Camerino und von Herrn Professor Claudio Pettinari, Rektor der Universität Camerino, empfangen. Im Anschluss daran besuchte Franziskus die Notunterkünfte und begegnete den Familien, die dort wohnen, in der Ortschaft Cortine. Nach dem Besuch der der Kathedrale und einer Begegnung mit den Bürgermeistern der Ortschaften der Diözese feierte Franziskus auf der Piazza Cayour die heilige Messe.

„Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst“, lauten die Worte des Antwortpsalms: „Diese Worte kamen mir in den Sinn, als ich an euch dachte“, so der Papst in seiner Predigt. Angesichts dessen, was die Menschen erfahren und erlitten hätten, stelle sich vor einstürzenden Häusern und Gebäuden, die in Schutt und Asche lägen, die Frage: „Was ist der Mensch überhaupt? Was ist er, wenn das, was er errichtet, in einem Moment zusammenbrechen kann? Was ist er, wenn seine Hoffnung in Staub enden kann? Was ist der Mensch?“.


Die Antwort scheine aus der Fortsetzung des Satzes zu kommen: „dass du seiner gedenkst“. Niemand sei in den Augen Gottes verachtenswert, jeder habe einen unendlichen Wert für ihn.

„Erinnerung“ sei ein Schlüsselwort für das Leben. „Bitten wir um die Gnade“, so Franziskus, „dass wir uns jeden Tag daran erinnern, dass wir nicht von Gott vergessen werden, dass wir seine geliebten Kinder sind, einzigartig und unersetzlich. Wenn wir uns daran erinnern, gibt es uns die Kraft, nicht vor den Rückschlägen des Lebens aufzugeben. Wir erinnern uns, wie viel wir wert sind, dies angesichts der Versuchung, traurig zu sein und weiterhin das Schlimmste auszugraben, das scheinbar niemals enden wird“.

Schlechte Erinnerungen kämen auf, auch wenn wir nicht an sie denken. Doch sie zahlten schlecht: sie hinterließen nur Melancholie und Nostalgie. Es sei jedoch schwer, sich von schlechten Erinnerungen zu befreien.

Um das Herz von der Vergangenheit zu befreien, die zurückkehrt, von den negativen Erinnerungen, die gefangen hielten, von dem Bedauern, das lähme, brauche es jemanden, der uns helfe, die Lasten zu tragen, die wir in uns hätten. Gott entlaste uns nicht, wie wir es möchten. Der Herr gebe uns den Heiligen Geist und damit die Hoffnung – zweites Schlüsselwort. Wir brauchten ihn, weil er der Tröster sei. Er verwandle unsere Sklavenerinnerung in freie Erinnerung, „die Wunden der Vergangenheit in Erinnerungen des Heils“.

Wenn wir beunruhigt oder verwundet seien, würden wir dazu gebracht, uns um unsere Traurigkeit und unsere Ängste herum ein „Nest“ zu bauen. Der Geist hingegen befreie uns von unseren Nestern, er lasse uns fliegen, er offenbare uns das wunderbare Schicksal, für das wir geboren worden seien: „Der Geist nährt uns mit lebendiger Hoffnung. Laden wir ihn ein! Bitten wir ihn, zu uns zu kommen, und er wird sich nähern!“.

Nach Erinnerung und Hoffnung sei Nähe das dritte Wort. Die Dreifaltigkeit, so der Papst an deren Festtag, sei kein „theologisches Rätsel“, sondern das herrliche Geheimnis der Nähe Gottes. Die Dreifaltigkeit sage uns, dass wir dort oben im Himmel keinen einsamen Gott hätten, fern und gleichgültig: „nein, er ist der Vater, der uns seinen Sohn gegeben hat, der Mensch geworden ist wie wir und der, um uns noch näher zu sein, um uns zu helfen, die Lasten des Lebens zu tragen, uns seinen eigenen Geist sendet“.

Er, der Geist sei, komme in unseren Geist und tröste uns so von Innen heraus, er bringe die Zärtlichkeit Gottes in uns. Mit Gott blieben die Lasten des Lebens nicht auf unseren Schultern: der Geist, den wir jedes Mal benennten, wenn wir das Kreuzzeichen machten, komme, um uns Kraft zu geben, uns zu ermutigen, die Lasten zu tragen. Tatsächlich sei er ein „Spezialist der Wiederbelebung, der Auferweckung und des Wiederaufbaus“.

Es brauche mehr Kraft, um zu reparieren als zu bauen, um neu anzufangen als einfach zu beginnen, um sich zu versöhnen als einmütig zu sein. Das sei die Kraft, die Gott uns gebe. Wer sich daher Gott nähere, werde nicht niedergeschlagen sein, „er geht weiter: er fängt wieder an, er versucht es noch einmal, er baut wieder auf“.

Fast drei Jahre seien vergangen, rief Franziskus in Erinnerung, und es bestehe die Gefahr, dass nach dem ersten emotionalen und medialen Engagement die Aufmerksamkeit nachlasse und die Versprechungen in den Hintergrund träten und vergessen würden und die Frustration derer zunehme, die sähen, wie sich das Territorium zunehmend entvölkere. Der Herr dränge stattdessen dazu, „sich zu erinnern, zu reparieren, wieder aufzubauen und es gemeinsam zu tun, ohne jemals die Leidenden zu vergessen“.


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