Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  8. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  9. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  10. Republik der Dünnhäutigen
  11. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  12. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  13. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  14. Die Achillesferse des Teufels
  15. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“

Rücktritte gefordert – Der Fürst der Welt verlangt Opfer

3. Juni 2019 in Kommentar, 12 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Weg der Kirche ist eben nicht der Weg der Welt, die uns weismachen will, mit Rücktritten sei alles erledigt - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)
Zu erwarten war es längst. Jetzt ist es nicht nur die Frage einer Journalistin, jetzt ist es die Forderung eines Wissenschaftlers. Bischöfe und Generalvikare sollen gefälligst die Verantwortung übernehmen und von ihren Ämtern zurücktreten, wenn sie in Vertuschung von Missbrauchsfällen verstrickt waren oder sind und persönliche Verantwortung tragen. Das ist die Weise der Welt, mit Schuld und Verstrickung umzugehen.

Die Krise des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger in der Kirche ist noch lange nicht vorbei, wie Harald Dreßing, Leiter der MHG- Studie zu Recht feststellt. Es passiert immer noch und man darf Zweifel daran haben, wie groß der Wille zur unbedingten Aufklärung einschlägiger Straftaten in den Ordinariaten wirklich ist. Die Situation ist verfahren. Das ist gerade das innere Wesen der Sünde.

Der Mensch kann sich selber nicht aus der Sünde befreien. Das kann nicht durch Aufgeben von Ämtern passieren, das kann nicht durch Strafverfolgung passieren, das kann nicht durch Studien passieren.
Es geht kein Weg an einer radikalen Umkehr vorbei. Schuld ist niemals ein Kollektivum, Schuld ist immer persönlich. Einzelne Menschen laden Schuld auf sich, nicht Gruppen und nicht Institutionen. Wo die eigene Schuld nicht wahrhaftig eingestanden wird, wo nicht erkennbar Umkehr erfolgt und wo nicht wahrhaftig Buße getan wird, da ist das Ende der Krise noch ganz lange nicht in Sicht. Laden viele in gemeinsamer Verstrickung Schuld auf sich, so schafft die Schuld Strukturen der Sünde, aus denen es kaum noch ein Entrinnen gibt.


Das alles mag nicht den Wert einer wissenschaftlichen Untersuchung mindern. Wahrheit und Klarheit gehören zur Erkenntnis bestehender Strukturen unbedingt dazu. Wer Teile der Wahrheit ausblendet, macht sich zum Kumpan der Lüge. Da ist beispielsweise der Einfluss, den der sittliche Verfall schon vor 1968 - und noch mal sehr viel stärker danach, wie Papst Benedikt XVI. dies in seiner Analyse zu Recht betont, auf die Kirche und die Entwicklung der Moraltheologie genommen hat. Da ist der dramatisch überwiegende Teil an gleichgeschlechtlichem sexuellem Missbrauch, der nicht geleugnet werden kann. Es kommen viele Aspekte zusammen, die noch lange nicht alle angemessen gewürdigt wurden. Es gibt noch vieles zu klären.

Eines aber ist ein Faktum, an dem es kein Vorbeireden gibt: Jeder einzelne Fall ist ein Einzelfall von persönlicher Schuld. Umkehr, Vergebung und Buße bedarf jeder dieser Menschen. Für jede Verstrickung in Vertuschung, Unterdrückung der Opfer durch Drohungen und andere Maßnahmen, sowie Verhinderung von Aufklärung und Strafverfolgung gilt das ebenso, wie für die Täter. Mag jeder sein Gewissen erforschen und sich die nötigen Fragen stellen. Ganz gleich, ob man dem weltlichen Richter entgeht oder nicht. Dem ewigen Richter entgeht keiner. Auch diese Wahrheit gilt es immer neu zu bedenken.

Jeder Bischof, jeder Priester und jeder Mitarbeiter in der Verwaltung ist gehalten, sich selber zu fragen, welche Konsequenzen sein Verhalten haben muss. Sollte ein Bischof oder ein Generalvikar zu der Gewissensentscheidung gelangen, dass es der Kirche dient, sein Amt aufzugeben, so mag er dies als Bischof dem Papst und als Priester seinem Bischof anbieten. Wer im Amt belassen wird, übe dies in Demut bis zum Ende aus. Der Weg der Kirche ist eben nicht der Weg der Welt, die uns weismachen will, mit Rücktritten sei alles erledigt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  2. Das Ende der Säkularisierung hat begonnen
  3. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  4. Rotes Licht für verfolgte Christen
  5. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  6. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  7. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  8. Und sie glauben doch
  9. Abtreibung – und was dann?
  10. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?






Top-15

meist-gelesen

  1. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  2. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  3. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  4. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  5. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  8. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  9. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  10. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  11. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  12. Die Achillesferse des Teufels
  13. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  14. Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca wollte in Iznik mit Papst Leo reden
  15. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz