Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  6. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  7. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  8. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Gedanken zum Reformationstag – Zwischen Reform, Reformation und Verantwortung
  11. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  12. Proaktiv für das Leben
  13. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  14. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  15. „Erinnerungsschmuck für IVF-Embryonen“ – „Spezialisten für Schmuck mit Embryoneneinschluss“

Rücktritte gefordert – Der Fürst der Welt verlangt Opfer

3. Juni 2019 in Kommentar, 12 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Weg der Kirche ist eben nicht der Weg der Welt, die uns weismachen will, mit Rücktritten sei alles erledigt - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)
Zu erwarten war es längst. Jetzt ist es nicht nur die Frage einer Journalistin, jetzt ist es die Forderung eines Wissenschaftlers. Bischöfe und Generalvikare sollen gefälligst die Verantwortung übernehmen und von ihren Ämtern zurücktreten, wenn sie in Vertuschung von Missbrauchsfällen verstrickt waren oder sind und persönliche Verantwortung tragen. Das ist die Weise der Welt, mit Schuld und Verstrickung umzugehen.

Die Krise des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger in der Kirche ist noch lange nicht vorbei, wie Harald Dreßing, Leiter der MHG- Studie zu Recht feststellt. Es passiert immer noch und man darf Zweifel daran haben, wie groß der Wille zur unbedingten Aufklärung einschlägiger Straftaten in den Ordinariaten wirklich ist. Die Situation ist verfahren. Das ist gerade das innere Wesen der Sünde.

Der Mensch kann sich selber nicht aus der Sünde befreien. Das kann nicht durch Aufgeben von Ämtern passieren, das kann nicht durch Strafverfolgung passieren, das kann nicht durch Studien passieren.
Es geht kein Weg an einer radikalen Umkehr vorbei. Schuld ist niemals ein Kollektivum, Schuld ist immer persönlich. Einzelne Menschen laden Schuld auf sich, nicht Gruppen und nicht Institutionen. Wo die eigene Schuld nicht wahrhaftig eingestanden wird, wo nicht erkennbar Umkehr erfolgt und wo nicht wahrhaftig Buße getan wird, da ist das Ende der Krise noch ganz lange nicht in Sicht. Laden viele in gemeinsamer Verstrickung Schuld auf sich, so schafft die Schuld Strukturen der Sünde, aus denen es kaum noch ein Entrinnen gibt.


Das alles mag nicht den Wert einer wissenschaftlichen Untersuchung mindern. Wahrheit und Klarheit gehören zur Erkenntnis bestehender Strukturen unbedingt dazu. Wer Teile der Wahrheit ausblendet, macht sich zum Kumpan der Lüge. Da ist beispielsweise der Einfluss, den der sittliche Verfall schon vor 1968 - und noch mal sehr viel stärker danach, wie Papst Benedikt XVI. dies in seiner Analyse zu Recht betont, auf die Kirche und die Entwicklung der Moraltheologie genommen hat. Da ist der dramatisch überwiegende Teil an gleichgeschlechtlichem sexuellem Missbrauch, der nicht geleugnet werden kann. Es kommen viele Aspekte zusammen, die noch lange nicht alle angemessen gewürdigt wurden. Es gibt noch vieles zu klären.

Eines aber ist ein Faktum, an dem es kein Vorbeireden gibt: Jeder einzelne Fall ist ein Einzelfall von persönlicher Schuld. Umkehr, Vergebung und Buße bedarf jeder dieser Menschen. Für jede Verstrickung in Vertuschung, Unterdrückung der Opfer durch Drohungen und andere Maßnahmen, sowie Verhinderung von Aufklärung und Strafverfolgung gilt das ebenso, wie für die Täter. Mag jeder sein Gewissen erforschen und sich die nötigen Fragen stellen. Ganz gleich, ob man dem weltlichen Richter entgeht oder nicht. Dem ewigen Richter entgeht keiner. Auch diese Wahrheit gilt es immer neu zu bedenken.

Jeder Bischof, jeder Priester und jeder Mitarbeiter in der Verwaltung ist gehalten, sich selber zu fragen, welche Konsequenzen sein Verhalten haben muss. Sollte ein Bischof oder ein Generalvikar zu der Gewissensentscheidung gelangen, dass es der Kirche dient, sein Amt aufzugeben, so mag er dies als Bischof dem Papst und als Priester seinem Bischof anbieten. Wer im Amt belassen wird, übe dies in Demut bis zum Ende aus. Der Weg der Kirche ist eben nicht der Weg der Welt, die uns weismachen will, mit Rücktritten sei alles erledigt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  2. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  3. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  4. Und sie glauben doch
  5. Abtreibung – und was dann?
  6. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?
  7. Brötchentüten für die Demokratie
  8. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  9. Kirche und Geld: Es geht ans Eingemachte
  10. Lebensschutz ist und bleibt ein Kernthema für Christen






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  5. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  8. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  9. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  10. „Ich erinnere mich nicht“
  11. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  12. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  13. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  14. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  15. Die Heiligkeit der Kirche. Wenn das Credo Schuberts schweigt und die Heiligen von heute antworten

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz