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Erzbischof Viganò beschuldigt Papst der Lüge

29. Mai 2019 in Weltkirche, 22 Lesermeinungen
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In Interviews hatte Franziskus behauptet, dass er nichts von Ex-Kardinal McCarrick´s Vergehen gewusst habe – Früherer Nuntius Viganò übt jetzt schwere Kritik an Franziskus


Vatikan (kath.net)
Nachdem Papst Franziskus in jüngsten Interviews Stellungnahme zu den Vorwürfen des früheren Nuntius Erzbischof Carlo Maria Viganò (Foto) vom vergangenen Sommer genommen hatte und behauptete, dass er nichts von den Vergehen des Ex-Kardinals Theodore McCarrick gewusst habe, hat sich der ehemalige US-Nuntius gegenüber "LifeSiteNews" wieder zu Wort gemeldet und den Papst explizit der Lüge bezichtigt. "Was der Papst über das Nicht-Wissen sagte, ist eine Lüge. Er gibt vor, sich nicht daran zu erinnern, was ich ihm über McCarrick gesagt habe." Im u.a. vom spanischsprachigen "Vatikan News" veröffentlichten Interview mit der mexikanischen Journalistin und Valentina Alazraki hatte Franziskus das Thema angesprochen. Alazraki, die seinerzeit einen freundschaftlichen Kontakt mit Papst Johannes Paul II. gehabt hatte, hat Franziskus gefragt, warum er bei dem Thema geschwiegen habe und meinte in dem Interview "Die Zeit ist gekommen, um die Fragen zu beantworten, die wir damals im Flugzeug gestellt haben.“ (A.d. Red. Beim Rückflug von Irland). "Ja", antwortete Franziskus jetzt dazu und erklärte: "Diejenigen, die römisches Recht studiert haben, wissen, dass auch Schweigen ein Weg des Sprechens ist." Er erklärte dann, dass er das Viganò-Testament nicht zur Gänze gelesen habe. "Ich sah einen Teil, dann wusste ich bereits, was es war und ich traf eine Entscheidung: Ich vertraute der Ehrlichkeit der Journalisten, ich sagte ihnen: 'Schaut, hier habt ihr alles. Studiert dies und zieht eure Schlüsse."


Dann erwähnte Franziskus in dem Gespräch den Erbschaftsstreit zwischen den beiden Viganò-Brüdern vor einigen Monaten, bei dem der ehemalige Nuntius einen seiner Brüder 1,8 Millionen Euro Ausgleichszahlung zahlten musste. Was medial aber unerwähnt blieb, ist, dass die anderen vier Brüder des US-Nuntius damals auf seiner Seite standen und ihn ausdrücklich in Schutz nahmen. Viganò selber wurde 2010 von der Familie als Erbverwalter eingesetzt. Warum Franziskus dies jetzt erwähnt hatte, hat auch Alazraki etwas verwundert. "Sie sprechen über seine Familie?", fragte sie. "Natürlich", meinte Franziskus und erklärte "Ich habe mich ruhig verhalten, warum sollte ich es schlimmer machen. Lass die Journalisten dies rausfinden. Und ihr habt dies rausgefunden. Und das Resultat war gut, es war besser, als wenn ich mich selbst erklären müssen oder mich selbst verteidigen müsste."

Erzbischof Viganò weist den Versuch, die Glaubwürdigkeit von ihm durch den Verweis auf die Familienstreitigkeit zu unterwandern zurück. Dies habe keine Relevanz im Bezug auf Kardinal McCarrick. "Was Papst Franziskus bezüglich des Gerichtsurteils von Mailand und meiner Familie sagte, hat mit den Vorwürfen überhaupt nichts zu tun. Dies wurde vollständig geklärt. Hier ging es nur um eine Erbaufteilung unter Brüdern. Ich habe diese Gerichtsklärung akzeptiert, damit es Frieden gibt. Weder mein Bruder noch ich haben dagegen Einspruch erhoben. Diese Geschichte ist daher beendet und hat nichts mit McCarrick zu tun.“

Viganò erinnert dann daran, dass der Papst vergangenen Sommer versprochen habe, Dokumente zur Verfügung zu stellen. Dies habe er bis jetzt nicht gemacht. "Erklärt mir bitte, wie Journalisten die Wahrheit kennenlerne sollen, wenn man ihnen keine Unterlagen dazu gibt. Wieviel Zeit ist inzwischen vergangenen, seitdem der Vatikan versprochen hat, eine Untersuchung einzuleiten? Dies ist alles ein Widerspruch. Er widerspricht sich komplett."


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