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McCarrick-Korrespondenz veröffentlicht – bestätigt Sanktionen!

29. Mai 2019 in Weltkirche, 18 Lesermeinungen
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Briefe und E-Mails des ehemaligen Kardinals bestätigen, dass der Vatikan bereits 2008 Sanktionen gegen McCarrick verhängt hat - Msgr. Anthony Figueiredo, früherer Sekretär McCarrick´s, veröffentlicht Dokumente


Rom (kath.net/jg)
Das Magazin Crux hat von einem ehemaligen Mitarbeiter von Theodore McCarrick Briefe und E-Mails des ehemaligen Kardinals erhalten. Diese belegen, dass der Vatikan 2008 Sanktionen gegen den früheren Erzbischof von Washington D.C. verhängt hat.

Crux erhielt die Unterlagen von Msgr. Anthony Figueiredo, einem Priester der Erzdiözese Newark. Figueiredo wurde 1994 von McCarrick geweiht und war von 1994 bis 1995 dessen persönlicher Sekretär. Später fungierte er 19 Jahre lang er als Mittelsmann und persönlicher Referent von McCarrick.

McCarrick erwähnt in seiner Korrespondenz unter anderem, dass Donald Kardinal Wuerl, sein Nachfolger als Erzbischof von Washington, von den vatikanischen Maßnahmen gewusst hat.

In einem Brief aus dem Jahr 2008 schreibt McCarrick, er habe die Sanktionen mit Kardinal Wuerl besprochen, dessen „Hilfe und Verständnis wie immer eine große Hilfe und brüderliche Unterstützung“ für ihn gewesen seien. In einem Brief an den Nuntius aus dem selben Jahr schreibt McCarrick, er habe die Sanktionen mit Wuerl besprochen.

Wuerl streite bis heute ab, von Missbrauchsvorwürfen gegen Kardinal McCarrick gewusst zu haben, bevor diese 2018 öffentlich bekannt gemacht worden seien. Im Januar 2019 räumte er ein, dass er 2004 von einem Vorwurf gegen McCarrick erfahren habe.


Auf Anfrage von Crux antwortete ein Sprecher Wuerls, der Kardinal habe nichts von Sanktionen oder Restriktionen gegen McCarrick wegen Missbrauchs oder unangemessenen Verhaltens gewusst. Die veröffentlichten Dokumente würden auch nicht explizit beweisen, dass Wuerl darüber bescheid gewusst habe, gab der Sprecher bekannt.

Aus den Schriftstücken sind keine Details über die Sanktionen ersichtlich. Sie zeigen aber, dass McCarrick ohne ausdrückliche Genehmigung des Vatikans nicht verreisen durfte und alle seine Aufgaben im Vatikan und in der US-Bischofskonferenz zurücklegen musste.

In einem Brief vom August 2008 an den damaligen Nuntius in den USA, Erzbischof Pietro Sambi schrieb McCarrick, er sei bereit, „den Willen des Heiligen Vaters im Hinblick auf mich zu akzeptieren“. Im selben Schreiben geht er auf die Bestimmung ein, bereits vereinbarte Auftritte abzusagen und entweder in ein Kloster oder ein Hospiz zu übersiedeln. Diese Maßnahmen würden den Eindruck erwecken, er werde von Rom an den Rand gedrängt. Die daraus entstehende öffentliche Aufmerksamkeit sei doch genau das, was Kardinal Re (Präfekt der Bischofskonferenz, Anm.) vermeiden wolle, schrieb McCarrick.

Die Korrespondenz des ehemaligen Kardinals zeige, dass er trotz der Restriktionen seine Reisetätigkeit schrittweise wieder aufgenommen hat. Bereits 2009 war er wieder in Rom, ebenso 2010. 2012 bereiste er Doha, Irland, Beirut, Jordanien, Ägypten, Thailand, Myanmar, Kambodscha, Hongkong, das Heilige Land und Belarus.

Sowohl unter Benedikt XVI. als auch unter Franziskus habe McCarrick wichtige diplomatische Aufgaben wahrgenommen. Dazu zählten auch Gespräche mit dem kommunistischen Regime Chinas, die 2018 zu dem umstrittenen Abkommen über die Anerkennung der Bischöfe führten, schreibt Crux.

McCarrick streitet in seiner Korrespondenz jede sexuelle Verfehlung ab. Er habe nie sexuelle Beziehungen gehabt. Gleichzeitig räumt er einen Mangel an Urteilsvermögen ein, der ihn dazu veranlasst habe, sein Bett mit Seminaristen zu teilen. Als die Probleme mit sexuellem Missbrauch an die Öffentlichkeit kamen, habe er erkannt, wie „unklug und dumm“ dies sei und habe damit aufgehört.

Aus den Schriftstücken gehe hervor, dass hochrangige Vertreter der kirchlichen Hierarchie, darunter der Staatssekretär, der Präfekt der Bischofskongregation und der Nuntius in den USA von den Sanktionen gegen McCarrick gewusst haben müssen. Was immer diese auch getan haben mögen, der ehemalige Kardinal habe sich in seinen Aktivitäten dadurch nicht behindern lassen, schreibt Crux.

- Link zum Artikel in Crux: McCarrick correspondence confirms restrictions, speaks to Wuerl and China

- Link zum originalen Figueiredo-Report: 'Follow the Path of Truth Wherever it May Lead'

Der inzwischen laisierte Priester und Ex-Kardinal Theodore McCarrick


CBS News - Did church ignore restrictions on ex-U.S. cardinal? Msgr. Anthony Figueiredo, former secretary to defrocked Cardinal Theodore McCarrick


Kard. McCarricks Lobrede auf Papst Franziskus (Okt. 2013) - Franziskus wird Papstamt verändern - Informative Details zu Bergoglios Papstwahl (engl.)


Kardinal Kevin Farrell, Ex-Mitarbeiter von McCarrick: ´Ich hatte keine Ahnung. Niemand hat mir je etwas gesagt´ (Aug. 2018, engl.)



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