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Paraclitus – Anwalt und Verteidiger, die erste Gabe Gottes

20. Mai 2019 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Benedikt XVI. – Licht des Glaubens: so entsteht zwischen Gott, dem Vater, und den Jüngern dank der Mittlerschaft des Sohnes und des Heiligen Geistes eine gegenseitige innere Beziehung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Der Paraklet, der Beistand: „Der erste Beistand nämlich ist der menschgewordene Sohn, der gekommen ist, um den Menschen vor dem Ankläger schlechthin, dem Satan, zu verteidigen. In dem Moment, in dem Christus nach Vollendung seiner Sendung zum Vater heimkehrt, sendet dieser den Geist, als Verteidiger und Tröster, damit er für immer bei den Gläubigen bleibe und in ihnen wohne“.

Evangelium vom Montag der fünften Osterwoche (C):

„Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Judas – nicht der Iskariot – fragte ihn: Herr, wie kommt es, dass du dich nur uns offenbaren willst und nicht der Welt? Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Joh 14,21-26)


Aus der Predigt Benedikts XVI. zur heiligen Messe in der Petersbasilika mit Priesterweihen, 27. April 2008

Diese geheimnisvolle trinitarische »Bewegung«, die den Heiligen Geist und den Sohn dazu führt, in den Jüngern Wohnstatt zu nehmen, finden wir auch im Abschnitt aus dem Evangelium. Hier ist es Jesus selbst, der verspricht, daß er den Vater darum bitten wird, den Seinen den als »einen anderen Beistand«, einen anderen »Parakleten« bezeichneten Geist zu senden (Joh 14,16). Es handelt sich dabei um ein griechisches Wort, das dem lateinischen »ad-vocatus«, Anwalt und Verteidiger, entspricht.

Der erste Beistand nämlich ist der menschgewordene Sohn, der gekommen ist, um den Menschen vor dem Ankläger schlechthin, dem Satan, zu verteidigen. In dem Moment, in dem Christus nach Vollendung seiner Sendung zum Vater heimkehrt, sendet dieser den Geist, als Verteidiger und Tröster, damit er für immer bei den Gläubigen bleibe und in ihnen wohne. So entsteht zwischen Gott, dem Vater, und den Jüngern dank der Mittlerschaft des Sohnes und des Heiligen Geistes eine gegenseitige innere Beziehung: »Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch«, sagt Jesus (Joh 14,20). Das alles hängt jedoch an einer Bedingung, die Christus zu Beginn stellt: »Wenn ihr mich liebt« (Joh 14,15), und die er am Ende wiederholt: »Wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren« (Joh 14,21). Ohne die Liebe zu Jesus, die sich in der Achtung seiner Gebote vollzieht, schließt sich der Mensch aus der trinitarischen Bewegung aus und beginnt, sich in sich selbst zu verschließen; er verliert die Fähigkeit, Gott zu empfangen und ihn mitzuteilen.


(...)

Noch eine Anmerkung zur zweiten Lesung: Sie ist dem ersten Petrusbrief entnommen, an dessen Grab wir uns befinden und dessen Fürsprache ich euch besonders anvertrauen will. Seine Worte mache ich mir zu eigen und vertraue sie euch voll Zuneigung an: »Haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt« (1 Petr 3,15).

Haltet in euren Herzen Christus, den Herrn, heilig: pflegt also eine persönliche Liebesbeziehung mit ihm, der ersten und größten Liebe, die einzigartig und allumfassend ist, in der alle anderen Beziehungen zu leben, zu reinigen, zu erhellen und zu heiligen sind.

Die »Hoffnung, die euch erfüllt«, ist an diese »Anbetung« gebunden, an diese Liebe Christi, der, wie wir gesagt haben, durch den Geist in uns wohnt. Unsere Hoffnung, eure Hoffnung ist Gott, in Jesus und im Heiligen Geist. Hoffnung, die ab heute in euch zu einer »priesterlichen Hoffnung« wird, einer Hoffnung auf Jesus, den Guten Hirten, der in euch wohnt und eure Sehnsüchte nach seinem göttlichen Herzen gestaltet: Hoffnung auf Leben und Vergebung für die Menschen, die eurem seelsorgerlichen Wirken anvertraut werden; Hoffnung auf Heiligkeit und apostolische Fruchtbarkeit für euch und die ganze Kirche; Hoffnung auf Öffnung für den Glauben und die Begegnung mit Gott für alle, die euch in ihrer Suche nach Wahrheit aufsuchen werden; Hoffnung auf Frieden und Trost für alle, die leiden und vom Leben verwundet sind.

Benedikt XVI., nachsynodales Apostolisches Schreiben „Sacramentum caritatis“, Nr. 12 und 13: „Der Heilige Geist und die Eucharistie“:

Jesus und der Heilige Geist

12. Mit seinem Wort und mit Brot und Wein hat der Herr selbst uns die wesentlichen Elemente des neuen Kultes geschenkt. Die Kirche, seine Braut, ist berufen, das eucharistische Mahl Tag für Tag zu seinem Gedächtnis zu feiern. Sie schreibt auf diese Weise das erlösende Opfer ihres Bräutigams in die Geschichte der Menschen ein und läßt es in allen Kulturen sakramental gegenwärtig werden. Dieses große Geheimnis wird in den liturgischen Formen gefeiert, die die Kirche, vom Heiligen Geist geführt, in Zeit und Raum entwickelt. In diesem Zusammenhang ist es nötig, daß wir in uns das Bewußtsein der entscheidenden Rolle wachrufen, die der Heilige Geist für die Entwicklung der liturgischen Form und für das Vertiefen der göttlichen Geheimnisse spielt.

Der Paraklet, die erste Gabe an die Gläubigen, der schon in der Schöpfung am Werk war (vgl. Gen 1,2), ist vollends gegenwärtig im gesamten Leben des fleischgewordenen Wortes: Jesus Christus wurde ja durch das Wirken des Heiligen Geistes von der Jungfrau Maria empfangen (vgl. Mt 1,18; Lk 1,35); zu Beginn seiner öffentlichen Sendung sieht er ihn am Jordanufer in Form einer Taube auf sich herabkommen (vgl. Mt 3,16 und Par.); in ebendiesem Geist handelt, redet und frohlockt er (vgl. Lk 10,21); und in ihm kann er sich selbst als Opfer darbringen (vgl. Hebr 9,14). In den sogenannten, von Johannes aufgezeichneten „Abschiedsreden“ stellt Jesus eine deutliche Beziehung her zwischen der Hingabe seines Lebens im Pascha-Mysterium und der Gabe des Geistes an die Seinen (vgl. Joh 16,7).

Als Auferstandener, der die Zeichen der Passion an seinem Leib trägt, kann er mit seinem Hauch den Geist ausströmen (vgl. Joh 20,22) und so die Seinen an der eigenen Sendung beteiligen (vgl. Joh 20,21). Der Geist wird dann die Jünger alles lehren und sie an alles erinnern, was Christus ihnen gesagt hat (vgl. Joh 14,26), denn als Geist der Wahrheit (vgl. Joh 15,26) kommt es ihm zu, die Jünger in die ganze Wahrheit zu führen (vgl. Joh 16,13). In der Apostelgeschichte wird berichtet, daß der Geist am Pfingsttag auf die mit Maria im Gebet versammelten Apostel herabkommt (vgl. 2,1-4) und sie zu der Aufgabe anfeuert, allen Völkern die Frohe Botschaft zu verkünden. Deswegen geschieht es kraft des Geistes, daß Christus selbst in seiner Kirche von ihrer Lebensmitte, der Eucharistie, aus gegenwärtig und wirkend bleibt.

Heiliger Geist und Eucharistiefeier

13. Vor diesem Hintergrund wird die entscheidende Rolle des Heiligen Geistes in der Eucharistiefeier und speziell in bezug auf die Transsubstantiation verständlich. Ein entsprechendes Bewußtsein ist bei den Kirchenvätern deutlich nachweisbar. Der hl. Cyrill von Jerusalem erinnert in seinen Katechesen daran, daß wir „den barmherzigen Gott anrufen, seinen Heiligen Geist auf die vor uns liegenden Opfergaben herabzusenden, damit er das Brot in den Leib Christi und den Wein in das Blut Christi verwandle. Was der Heilige Geist berührt, ist geheiligt und völlig verwandelt.“ Auch der hl. Johannes Chrysostomus weist darauf hin, daß der Priester den Heiligen Geist anruft, wenn er das Opfer feiert: Wie Elias, der Diener Gottes, so ruft er den Heiligen Geist herbei – sagt er –, damit „wenn die Gnade auf das Opfer herabkommt, die Seelen aller durch sie entzündet werden.“ Von größter Wichtigkeit für das geistliche Leben der Gläubigen ist eine klarere Kenntnis des Reichtums der Anaphora: Neben den von Christus beim Letzten Abendmahl gesprochenen Worten enthält sie die Epiklese als Bitte an den Vater, die Gabe des Geistes herabzusenden, damit Brot und Wein zum Leib und zum Blut Jesu Christi werden und „die ganze Gemeinde immer mehr Leib Christi werde“. Der Geist, der vom Zelebranten auf die auf den Altar gelegten Gaben von Brot und Wein herabgerufen wird, ist derselbe, der die Gläubigen in „einem Leib“ vereint und sie zu einem geistigen Opfer macht, das dem Vater wohlgefällt.

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