Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  8. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  9. Republik der Dünnhäutigen
  10. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  11. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  12. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  13. Die Achillesferse des Teufels
  14. Thomas von Aquin über Migration
  15. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“

Aleppo: Oster-Appelle von Franziskanern und Don-Bosco-Schwestern

6. April 2019 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskanerpaters Ibrahim al-Sabagh: "Viele Kinder haben nichts anderes als Krieg erlebt"


Wien-Damaskus (kath.net/KAP) "Viele Kinder in Syrien haben nichts anderes als Krieg erlebt": Das betonte Pater Ibrahim al-Sabagh, Pfarrer der St. Franziskus-Gemeinde in Aleppo, in einem Interview für die Osterausgabe des Informationsdienstes der "Associazione pro Terra Sancta". Die Krise in Syrien sei noch nicht am Ende, so al-Sabagh in dem Interview, aus dem "Pro Oriente" am Mittwoch zitierte.
Auch wenn in Aleppo keine Geschoße mehr niedergehen, gehe die Emigrationsbewegung weiter. Hauptgrund dafür sei - "stärker als die schrecklichen Umstände, unter denen das Land lebt" - das Gefühl der Unsicherheit. Ganze Generationen, vor allem von jungen Männern, seien aus Syrien geflohen: "Auf einen Burschen kommen heute zwölf Mädchen."

Die Zahl der Eheschließungen sei drastisch gesunken. Aber auch wer heiraten möchte, könne es nicht tun, weil er unter der Armutsschwelle lebe, keine Wohnung habe und keinen Arbeitsplatz finde, so al-Sabagh.


Vor allem dürfe man nicht vergessen, dass es in Syrien vier Millionen Kinder unter zehn Jahren gebe. Allein in Aleppo gebe es 2.000 Kinder, die ohne Vater und Mutter verlassen zwischen den Ruinen lebten und von der Gemeinschaft links liegen gelassen werden, weil sie als "Kinder der Sünde" gelten.

Wörtlich sagte P. al-Sabagh: "Sie sprechen nicht, sie lachen nicht, sie spielen nicht, sie leiden an kindlicher Depression, sind in der Schule zerstreut, in sich verschlossen in einer immer von Gewalt und Terror verzerrten Realität." In einem Alltag, in dem auch die Beziehungen zwischen den Erwachsenen von Unsicherheit gekennzeichnet sind, würden diese Kinder leiden, Selbstmordtendenzen entwickeln und zur Gewalt neigen.
Benötigt würden deshalb auch Psychologen und Psychotherapeuten für Kinder und Erwachsene. Aber in dem kriegszerstörten Land gebe es viel zu wenige.

P. al-Sabagh berichtete über das Hilfswerk der Franziskaner in Aleppo und appellierte, dieses zu unterstützen. Es gehe um Verteilung von Nahrungsmittelpaketen, Medikamenten, Alltagsgütern, weiters Wiederaufbau von Wohnungen und Unterstützung des "Franciscan Care Centre", wo 250 traumatisierte Kinder psychologisch betreut werden, lernen und spielen können.

"Jugend Eine Welt": Hilfe für Bosco-Schwestern

Aus Österreich unterstützt u.a. "Jugend Eine Welt" die Don Bosco-Schwestern in Aleppo. Die Schwestern hatten in der nordsyrischen Metropole einen Kindergarten und eine Schule betrieben. 2015, als der Druck der islamistischen Milizen immer größer wurde, mussten sie die Gefahrenzone verlassen. Mit großer Sorge verfolgten sie aus der Entfernung die Geschehnisse rund um die heiß umkämpfte Stadt und beteten für die Menschen, die ausharren mussten.

Kaum hatten sich die Kämpfe gelegt und die Regierungstruppen wieder die Kontrolle erlangt, kehrten die Schwestern nach Aleppo zurück. "Sie konnten ihren Augen kaum trauen, als sie ihr altes Gebäude betraten. In einer Stadt, in der praktisch jedes Haus beschädigt war, stand der Kindergarten beinahe unberührt", so "Pro Oriente".
Aktuell müssten Fenster und Türen erneuert werden. Die Räume seien auszumalen und neu einzurichten. "Jugend Eine Welt" unterstützt die Schwestern nach Kräften, damit Kinder, "die nie etwas anderes als den Krieg gesehen haben, endlich auch Kind sein können", so Sr. Anna Maria Scarzello.

Viele hätten die Stadt verlassen, aber etliche Familien seien in ihren Häusern geblieben und lebten jetzt in tiefster Armut. "Sie müssen wieder von Null anfangen. Und die Kinder brauchen einen Betreuungsplatz und einen Ort, an dem sie sich geborgen und sicher fühlen".

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Syrien

  1. „Syrien darf nicht islamistisch werden“ – Missio-Nationaldirektor Wallner im Krisenland
  2. Syrien: Evangelikaler Pastor mit gesamter Familie ermordet
  3. Massaker in Syrien: Dramatischer Appell der Kirchenführer
  4. Vatikan fordert wichtige Rolle für Christen in Syrien
  5. Syriens neuer Machthaber äußert Hochachtung für Papst Franziskus
  6. Syrien: Neuer Machthaber macht Christen Zusicherungen
  7. Neuer Bischof von Aleppo ernannt - 2014 von Milizen entführt
  8. Syrien: „Eine knappe Minute war schlimmer als 12 Jahre Krieg“
  9. Syrien: Bedrängte Weihnachten in der Islamisten-Hochburg Idlib
  10. Syrien: Erster christlicher Gottesdienst in Idlib seit 10 Jahren






Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  6. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  7. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  8. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  9. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  10. Die Achillesferse des Teufels
  11. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  12. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  13. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  14. Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca wollte in Iznik mit Papst Leo reden
  15. Thomas von Aquin über Migration

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz