Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  4. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  5. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  9. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  15. Taylor sei mit Euch

Kirchenjurist: Kirchliche Strafrechtsreform vor dem Abschluss

26. Februar 2019 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kirchenrechtler Graulich: Impulse aus dem Kinderschutzgipfel werden noch eingearbeitet - Unterstützung für Errichtung kirchlicher Verwaltungsgerichte


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die Reform des kirchlichen Strafrechts könnte noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Arbeiten daran seien weit fortgeschritten, man habe noch auf Impulse aus dem Krisengipfel zu Missbrauch gewartet, der vergangene Woche im Vatikan stattfand, sagte der Untersekretär im Päpstlichen Rat für Gesetzestexte, der deutsche Kirchenrechtler Markus Graulich, am Montag im Interview mit "Kathpress". Die Reform bestehe vor allem darin, dass Strafen überhaupt klarer gefasst würden, so Graulich. Bei der Kirchenrechtsreform Anfang der 1980er Jahre hätten Strafen in der Kirche insgesamt als unzeitgemäß gegolten.

Als einzelne Impulse aus dem Gipfel könnten jetzt etwa die Erhöhung von Altersgrenzen bei Internetpornografie oder allgemeiner beim Mindestalter für die Ehe von Mädchen einfließen. Zudem gebe es die Idee, den Kreis möglicher Täter um Nichtkleriker wie Lehrer oder Pastoralreferenten zu erweitern. Auch der Straftatbestand von Machtmissbrauch gegenüber volljährigen Abhängigen sollte nach Ansicht von Graulich expliziter gefasst werden. Dieser Vorwurf spielte bei der Entlassung des früheren US-Kardinals Theodore McCarrick aus dem Klerikerstand eine Rolle.


Den Vorschlag, dass Metropolitan-Erzbischöfe den Umgang der Bischöfe ihrer Kirchenregion etwa mit Missbrauch kontrollieren, sieht der Kirchenjurist skeptisch. Es habe einmal einen Vorschlag rechtlicher Aufsicht durch die Metropoliten gegeben, gegen den die Bischöfe aber "Sturm gelaufen" seien. Bei der weltweiten Konferenz zu Missbrauch und Kinderschutz hatte Kardinal Blase Cupich aus Chicago eine entsprechende Aufsicht ins Spiel gebracht. Machbar sei dies aber, die ursprüngliche Struktur der Metropolien sehe so etwas vor.

Als "möglich und auch wünschenswert" bezeichnete der Ordensmann der Salesianer Don Boscos hingegen die Einführung kirchlicher Verwaltungsgerichte. "Es wäre kein Problem, sie einzuführen. In Deutschland etwa haben wir die kirchlichen Arbeitsgerichte, die funktionieren gut", so Graulich. Ursprünglich seien solche Verwaltungsgerichte auch vorgesehen gewesen, im Zuge der Kirchenrechtsreform zwischen 1980 und 1983 aber weggefallen. Derzeit gibt es nur das oberste Verwaltungsgericht der Apostolischen Signatur. Dieses könnte nach Graulichs Einschätzung dann deutlich entlastet werden.

Beim viertägigen Anti-Missbrauchsgipfel in der vergangenen Woche hatte der Münchner Kardinal Reinhard Marx die Einführung einer kirchlichen Verwaltungsgerichtsbarkeit gefordert. Damit könne kirchliches Verwaltungshandeln nicht nur im Umgang mit Missbrauch besser kontrolliert werden. Insgesamt würden Laien besser gegen kirchliche Willkür geschützt.

Den am Wochenende ebenfalls geäußerten Vorschlag, das sogenannte Päpstliche Geheimnis im Zusammenhang mit Verfahren bei Missbrauch zu streichen, sieht Graulich hingegen skeptisch. Das müsse man sich genauer anschauen. "Als Beschuldigter, als Opfer kenne ich die Leute, die aussagen, die befragt werden", so Graulich. Zudem schütze das Päpstliche Geheimnis "auch das Opfer, indem man die Sache nicht an die große Glocke hängt".

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 winthir 26. Februar 2019 

Ob diese Bestimmung dann auch geändert wird?

CIC can. 489, § 2.

"Jährlich sind die Akten der Strafsachen in Sittlichkeitsverfahren, deren Angeklagte verstorben sind oder die seit einem Jahrzehnt durch Verurteilung abgeschlossen sind, zu vernichten; ein kurzer Tatbestandsbericht mit dem Wortlaut des Endurteils ist aufzubewahren."

Interessant finde ich, dass diese Bestimmung speziell für Strafsachen in Sittlichkeitsverfahren gilt.

Auf diese Weise sind dann konkrete Sachverhalte nicht mehr nachvollziehbar.

Am mangelnden Archivplatz kann diese Vernichtungsanordnung wohl nicht liegen.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  4. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  5. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  6. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  7. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Für eine Kirche ohne Privilegien
  10. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  6. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  7. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  8. Taylor sei mit Euch
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  13. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  14. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  15. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz