Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  6. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  9. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  10. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  11. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  12. Fällt die CDU erneut um?
  13. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  14. Vatikan veröffentlicht Fahrplan für Weltsynode bis 2028
  15. Deutsche Bischöfe stoppen kirchenfinanziertes Queerpapier

„Der offene Brief an Kardinal Marx atmet Zeitgeist“

12. Februar 2019 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Nicht Strukturen sind für den Missbrauch ursächlich, sondern Geisteshaltungen, ein Verdunsten des Glaubens, der Verlust rechter Gottesfurcht zugunsten einer überbordenden Verlieblichung des Gottesbildes.“ Gastbeitrag von Bernhard Mihm


Paderborn-Bonn (kath.net) Der „Offene Brief“, den einige „engagiert“ genannte und unterschiedlich „namhafte“ Katholiken an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz geschickt haben, um ihn zur Konferenz der Vorsitzenden der nationalen Bischofskonferenz in Rom öffentlichkeitswirksam zu konditionieren, atmet Zeitgeist und hat mit dem die Kirche belebenden Heiligen Geist nichts zu tun.

Denn dieser Text lässt vor allem außer Acht, was terminlich gut dazu passend Bischof Rudolf Vorderholzer am 27. Januar verdienstvoll in Erinnerung gebracht hat: Kirche ist keine Erfindung der Menschen sondern ein Projekt Gottes.

Man mag das dort mit den Briefschreibern relativieren, wo es um die Ausprägung von Leitungsstrukturen geht. Freilich reicht es für eine angemessene Kritik nicht aus zu monieren, die Ordnung der Kirche sei „vormodern“. Modern, unmodern, vormodern: das ist eine Nomenklatur, das sind Denkmodelle, die nicht nur mit der göttlichen Stiftung der Kirche nicht vereinbar sind, sondern auch von der 2000 Jahre währenden Geschichte der Kirche nicht gedeckt sind. „Stat crux dum volvitur orbis“, das Kreuz steht, während die Welt sich dreht, diese geschichtstheologische Einsicht lassen die Briefschreiber leider vermissen.


Gänzlich unhaltbar sind die Forderung dieser Leute, das Weiheamt für Frauen zu öffnen und einen „Neustart“ mit der Sexualmoral zu machen, vor allem mit einer von den Verfassern „verständig“ und „gerechten“ genannten Neubewertung der Homosexualität. Ansatzpunkt für all das ist für die Briefschreiber das Ärgernis des Kindesmissbrauchs durch Kleriker. Kardinal Brandmüller ist zunächst zuzustimmen, dass Kindesmissbrauch kein spezifisches Problem der katholischen Kirche, des dort eingeforderten Klerikerzölibates und der katholischen Sexualmoral ist. Diese schlimmen Fehlleistungen finden sich in allen sozialen Zusammenhängen, auch in der evangelischen Kirche mit deren durchweg verheirateten Religionsdienern und deren mehrheitlich sehr liberalen Sexualethik, natürlich auch außerhalb des kirchlichen Bereiches, in Sportorganisationen, Ausbildungsstätten, in der Arbeitswelt.

Was eine wohl im Sinne der Briefschreiber liberalere Bewertung der Homosexualität in der kirchlichen Ethik gegen Missbrauch von Kindern helfen soll, ist gänzlich unerschließbar. Nach aller Erfahrung der letzten Jahre gingen vielmehr das Verschweigen bewährter moralischer Forderungen das Verschweigen der ewigen Folgen nicht vergebener schwerer Schuld von Teufel und Hölle Hand in Hand mit der Explosion klerikalen Fehlverhaltens auf dem Feld des 6. Gebotes. Nicht Strukturen sind da ursächlich, sondern Geisteshaltungen, ein Verdunsten des Glaubens, der Verlust rechter Gottesfurcht zugunsten einer überbordenden Verlieblichung des Gottesbildes.

Was die Öffnung der Weiheämter für Frauen angeht, reicht es aus, gegen die Intentionen der Briefschreiben auf die verbindlichen Äußerungen von Papst Johannes Paul II. hinzuweisen. Danach sieht sich die Kirche von ihrem göttlichen Stifter nicht befugt, das Weiheamt auf Frauen auszudehnen. Wenn die Zweite Person des Dreifaltigen Gottes in der Person Jesu von Nazareth Mensch geworden ist, dass sehr konkret und nicht nur irgendwie und nicht fassbar. Jesus von Nazareth war ein Mann. Und wer ihn vor allem bei der unblutigen Erneuerung Seines Kreuzesopfers als „Ikone“ repräsentieren soll, muss demzufolge ein Mann sein. Das ist als Wille Gottes hin- und anzunehmen.

Wer damit hadert, soll die Mühe auf sich nehmen, sich Gott zu unterwerfen. Und ein Blick auf Maria wird dabei helfen. Sie war keine Apostolin, ist aber dennoch wie niemand sonst über alle erhoben: Als Königin der Apostel.

Das ewige Heil hängt nicht am Empfang einer Weihe. Im Gegenteil: Der Geweihte trägt nur mehr erhöhte Verantwortung vor Gott. Dessen sollte sich auch jeder Priester bewusst sein, der den Umsturz in der Kirche betreibt.

Bernhard Mihm ist Kuratoriumsmitglied des „Forums deutscher Katholiken“. Der langjährige Kommunalpolitiker war vor seinem Umzug nach Paderborn u.a. Fraktionsvorsitzender der CDU und Stadtverordnetenvorsteher im Frankfurter Stadtparlament gewesen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  4. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  5. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  6. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  7. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Für eine Kirche ohne Privilegien
  10. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  3. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  9. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  10. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  11. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  12. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  13. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  14. Fällt die CDU erneut um?
  15. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz