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Irak: Chaldäer-Patriarch Sako hofft auf Mosuls "Wiedergeburt"

26. Jänner 2019 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Kardinal spricht Gläubigen in verwüsteter Erzdiözese bei Amtseinführung des neuen Erzbischofs Michael Mut zu


Badgad (kath.net/KAP) In der irakischen Metropole Mosul (Mossul) ist am Freitag der neue chaldäisch-katholische Erzbischof Michael Najeeb Moussa in sein Amt eingeführt worden. Der Bagdader Kardinal-Patriarch Louis Raphael Sako wünschte sich in seiner Predigt bei dem Festgottesdienst die "Wiedergeburt" der Stadt, die zwischen 2014 und 2017 unter der Herrschaft der IS-Terrormiliz stand. Den neuen Erzbischof, der bereits vor einer Woche in Bagdad zum Bischof geweiht worden war, legte Sako "in die Hände der örtlichen christlichen und muslimischen Gemeinschaft", wie der römische Pressedienst "Fides" berichtete.

Die erhoffte Rückkehr der Christen, die in den Jahren Belagerung die Stadt verlassen hatten, geht kaum voran. Zuletzt dokumentierte das Nachrichtenportal "ankawa.com" die Zerstörung eines von Christen bewohnten Stadtviertels, das einem Trümmerhaufen gleicht, und in eine Mülldeponie umgewandelt wurde.


Er sei sich "der Schwierigkeiten der verwüsteten Diözese Mosul" bewusst, sagte Kardinal Sako bei der Amtseinführung des neuen Bischofs. Gleichzeitig sprach er den Christen Mut zu: "Ihr werdet in der Lage sein, die Freude an der Befreiung in vollem Umfang zu erfahren und die Hoffnung auf Rückkehr und den Aufbau eines gegenseitigem Vertrauens und der Koexistenz zwischen den verschiedenen Teilen der Gesellschaft schüren".

Mosul sei "einzigartig wegen seiner multikulturellen und vielfältigen Gesellschaft", fügte der chaldäische Patriarch hinzu. Christen hätten auf kultureller und beruflicher Ebene wesentlich zur Geschichte der Stadt beigetragen, erinnerte Sako. "Gott möge Mosul mit einer Wiedergeburt segnen", so der Kardinal in seiner Predigt.

Er wolle den Menschen in Mosul und auf der ganzen Welt eine Botschaft "der Koexistenz, der Liebe und des Friedens" überbringen, um das Zusammenleben der Religionsgemeinschaften in Mosul zu verbessern und die von der IS-Miliz verbreitete "Ideologie" zu beenden, sagte der neue Erzbischof Michael im Vorfeld des Gottesdienstes der Nachrichtenagentur AFP.

Der 63-jährige Dominikanerpater wurde weltbekannt als der Retter der antiken Manuskripte des mesopotamischen Raums, die für die ganze Christenheit und auch für andere Religionen von größter Bedeutung sind. Als die IS-Terroristen im Sommer 2014 Mosul überfielen und Armee und Polizei ihr Heil in der Flucht suchten, sorgte Najeeb in Erbil nicht nur für die Flüchtlinge aus der Stadt am Tigris, sondern auch für die Evakuierung der kostbaren Handschriften nach Karakosch sowie später nach Erbil.

Der chaldäische erzbischöfliche Sitz von Mosul war seit 2015 vakant, nachdem der damalige Erzbischof Emil Shimoun Nona zum Oberhaupt der chaldäischen Katholiken in Australien - wo es eine große Diasporagemeinde gibt - ernannt worden war. Nona war in Mosul Nachfolger des Märtyrer-Bischofs Paulos Faraj Rahho, der von Islamisten im Jahr 2008 ermordet wurde.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
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