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Einfach nur

4. Jänner 2019 in Spirituelles, 9 Lesermeinungen
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Das einfach nur zu sitzen zu den Füßen Jesu ist der Schlüssel zu neuer Kraft, neuem Glauben, neuer Weisheit und neuer Ruhe. BeneDicta am Freitag von Inka Hammond


Linz (kath.net)
Am Anfang eines neuen Jahres fühle ich mich immer etwas überwältigt. Von der Schönheit eines Neuanfangs, von der unglaublichen Anzahl der Möglichkeiten, die vor mir liegen, von der Gefahr, sie nicht zu nutzen, selbstgefällig zu werden, das Ziel zu verfehlen.
Ein neues Jahr liegt vor mir wie eine unberührte Schneedecke. Rein und klar. Oder wie ein kunstvoll angerichteter Teller voller erlesener Speisen. Ich weiß, sobald ich einen Fuß auf den Schnee setze, sobald ich anfange, das Essen zu genießen, verliert die Unberührtheit ihren Zauber und ich finde mich mitten im Erleben, mitten im Vorangehen – mitten im Leben.

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte von einer sicheren Distanz aus das Leben beobachten. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte zusehen, wie sich mein Leben entfaltet, ohne mich den Gefahren auszusetzen, verletzt zu werden, zu stolpern, Fehler zu machen. Und so rein und klar sich das neue Jahr gerade präsentiert, so leer die Seiten jetzt noch sein mögen – ich weiß, dass ich nicht immer gerade schreiben werde, dass Tintenkleckse den Rand verschmieren, dass Worte fehlen werden.

Das Leben ist nicht geradlinig und vorhersehbar. Der Weg ist oft nicht ausgebaut, nicht geteert, nicht mit Wegweisern gesäumt. Oft fühle ich mich so, als müsste ich mich durch einen Dschungel kämpfen, mir den Weg erst bahnen, umgeben von Widrigkeiten. Das macht mir oft Angst, oft habe ich den Gedanken, dass ich nicht das habe, was es braucht, um das Leben zu meistern. Versagensängste, Minderwertigkeitskomplexe, Einsamkeit. All dem werde ich auch begegnen in diesem neuen Jahr.
Die Euphorie der Silvesternacht, der Countdown ins neues Jahr, das Klirren der Sektgläser beim freudigen Anstoßen, das knallende, farbensprühende Feuerwerk; all die lauten Eindrücke verebben nun ganz langsam. Wir kommen an im kalten, grauen Januar. Die Müdigkeit pulsiert hinter der Stirn, der Körper ist noch ganz benommen von all dem Überfluss der vergangenen Festtage und der Alltag steht wartend vor der Tür. Der Kalender füllt sich mit Terminen, die Erwartungen von Chef, Ehepartner, Familie, Freunden hängen sich an uns wie die Gewichte, die man sich beim Sport zum zusätzlichen Fitnessergebnis an Handgelenk und Fußgelenk wickelt. Wir gehen immer mehr gebückt, wir bewegen uns immer mehr gehetzt, wir denken immer mehr fremdgesteuert. Und die schöne, reine, klare Schneedecke wird immer mehr zum Matschhaufen. Der kunstvoll angerichtete Teller - ein Sammelsurium von Essensresten.


Wie können wir es schaffen, dass der Zauber dieses Neuanfangs, den wir am Beginn eines neuen Jahres fühlen, auch noch spürbar ist, wenn das Jahr bereits 3 oder 4 Monate alt ist? Wenn uns das Leben mit all seinen harten Anforderungen eingeholt hat? Wenn all die guten Vorsätze doch nicht gehalten haben, weil wir mit unserer eigenen Schwäche konfrontiert wurden?

Ich glaube, wir müssen die Schönheit der Stille wieder neu entdecken. Wir müssen uns Freiheit von dem Internetbombardement erobern. Wir müssen wieder lernen, was es heißt, einfach nur zu sein. Einfach nur zu sitzen. Das ‚einfach nur‘ muss wieder Einzug in unser Leben halten. Prioritäten müssen neu gesetzt werden und mir persönlich ist da Maria von Bethanien das größte Vorbild. Sie hat es geschafft, inmitten von Anforderungen und Geschäftigkeit, sich gegen die Erwartungen anderer zu stellen, sich nicht um die Blicke zu scheren, die sie verurteilten und belächelten und sich einfach nur zu den Füßen Jesu zu setzen.

Das einfach nur zu sitzen zu den Füßen Jesu ist der Schlüssel zu neuer Kraft, neuem Glauben, neuer Weisheit und neuer Ruhe. Die dröhnende, laute, schrille Welt verliert ihren Sog, wenn wir uns bewusst dazu entscheiden, unsere Sinne auf den Einen zu lenken, der unser Frieden ist. Die Angst weicht, innere Unruhe schweigt. Wenn wir nur lernen, uns zu den Füßen Jesu zu positionieren, werden wir ausgerüstet für das Leben. Wir erfahren wieder, was Genuss bedeutet. Die Welt um uns herum beginnt zu leuchten. Unsere Sinne werden geschärft für die kleinen Wunder am Wegesrand. Wir nehmen unser Gegenüber wieder wahr und wir fangen an, uns wieder wahrzunehmen. Wir spüren, wie der Atem durch unseren Körper fließt, wie sich die Brust hebt und senkt, wie unsere Muskeln unseren Körper aufrecht halten und uns Schritt für Schritt unseren Weg gehen lassen. Wir empfinden unsere Emotionen wieder ungefiltert, ungedämpft. Tränen können wieder geweint werden, weil unser kaltes, bitteres Herz aufbricht und Schmerz benannt und gedeutet werden kann. Wir lernen auf uns acht zu geben und unseren Körper gut zu behandeln.

Und nicht zuletzt werden zu den Füßen Jesu unsere geistlichen Sinne geschärft. Wir kommen in Berührung mit dem Heiligen Geist, der uns hinführt zu Jesus und zum Vater. Seine Stimme wird der Kompass für unseren Alltag, seine sanften Berührungen leiten uns, inspirieren uns, verändern uns. Wir bekommen ein Gespür für Gut und Böse, den geistlichen Kampf. Eine Positionierung zu den Füßen Jesu ist gleichzeitig eine Kampfansage an den, der uns das Leben rauben will.

Das neue Jahr liegt vor uns. Unberührt, wie eine Schneedecke, kunstvoll angerichtet wie ein Teller erlesener Speisen. Wir dürfen uns auf das Leben einlassen, das vor uns liegt. Wir brauchen keine Angst zu haben, vor Versagen, vor Krankheit, vor Einsamkeit oder Tod. Das neue Jahr ist vor allem eine Einladung zu innigen Begegnungen mit unserem Erlöser, zu seinen Füßen zu sitzen, seine Stimme zu hören. Das Jahr wird ein gutes Jahr werden, wenn wir unseren Platz dort bei ihm finden.


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Lesermeinungen

 fenchel 5. Jänner 2019 
 

das geschriebene Wort birg Mißverständnisse, sag ich doch...

+Lesa,+Diadochus.
Meine Nachfrage war und ist keine Wertung des Textes von Inka Hammond. Natürlich gehe ich auch davon aus, dass er grundährlich ist, ist doch klar. Mein Erfahrungshorizont ist eben ein anderer, ich habe keinen Chef (selbständig und das stets und ständig) und doa, wo ich lebe sind häufig graue Tage. Ich liebe graue Tage und Nieselregen; und werde bei Sonnenschein immer eher schnell müde .-))). Bestes 2019 und ne gute Zeit meine Lieben. Fenchel


1
 
 Diadochus 5. Jänner 2019 
 

@fenchel

Den Kommentar von Frau Hammond finde ich grundehrlich. Ihre Gefühle bringt sie dabei in einer poetischen Form zum Ausdruck. @fenchel, ist es denn nicht so, dass einen oft die Müdigkeit im Leben überkommt, die einen wie schwere Gewichte nach unten ziehen? Die Gewichte sind vielfältig. Das ist doch völlig normal. Das Schöne am Christentum ist, dass wir ein Gegengewicht haben. Wir dürfen wie Maria von Bethanien zu Füßen Jesus sein und zur Ruhe kommen. Das kann bei der Geschäftigkeit an Weihnachten schon zu kurz kommen. Bleiben wir zu den Füßen Jesu. Es ist der bessere Teil. Schön, @fenchel, wenn Ihre Welt eine völlig andere ist, und Sie sich selbstzufrieden zurücklehnen können.


2
 
 lesa 5. Jänner 2019 

Wirklichkeitsnah und einfach nur empfehlenswert

@fenchel: Frau Hammond hat nirgends geschrieben, dass die Erfahrung der Müdigkeit etc. "ihre Welt" ist. Das ist eine Unterstellung, vielleicht eine Projektion Ihrerseits. Sie hat lediglich ganz echt und realistisch eine Erfahrung zur Sprache gebracht, wie sie wohl jeder machen kann. Die Art, wie sie damit umgeht: das Evangelium, Jesus im Alltag miteinbeziehen und dabei froh werden und Kraft finden. Einfach nur jedem zu empfehlen.


2
 
 fenchel 5. Jänner 2019 
 

Ach. ?

Liebe Inka Hammond...
Sie schreiben:
"Die Müdigkeit pulsiert hinter der Stirn, der Körper ist noch ganz benommen von all dem Überfluss der vergangenen Festtage und der Alltag steht wartend vor der Tür. Der Kalender füllt sich mit Terminen, die Erwartungen von Chef, Ehepartner, Familie, Freunden hängen sich an uns wie die Gewichte...." sind das tatsächlich ihre persönlichen Erfahrungen? Von wem schreiben Sie eigentlich?
Nur so viel - meine Welt ist eine völlig andere...
Beste Grüße und ein friedliches ZweiNull 19


0
 
 Joy 4. Jänner 2019 
 

Ja, lesa,

das stimmt völlig - "unverstaubt" trifft es!


5
 
 lesa 4. Jänner 2019 

Geistlich jung

@joy: Danke für den Hinweis. Jung im geistlichen Sinn sind sie auf jeden Fall: ganz unverstaubt.


3
 
 Joy 4. Jänner 2019 
 

Stimme lesa zu, nur:

das hier ist nicht die Jugendkolumne, soviel ich sehe, sondern BeneDicta, oder?
Da schreiben ja wohl eher Frauen, die Familienmütter und berufstätig sind?


4
 
 Mariat 4. Jänner 2019 

Das Bild dieses Tellers, sollten wir vor Augen haben ...

denn was wie Früchte aussieht, sind mitunter Gaben, die der Himmel uns schenken möchte. Wir sollen sie annehmen, gebrauchen. Uns fest vornehmen, dass wir uns täglich( am besten Morgens) zu den Füßen Jesus setzen und hören, was Er mit uns an diesem Tag bewirken möchte.
Liebe Inka, sie haben erkannt worauf es ankommt. Leben Sie auch in diesem Neuen Jahr, vereint mit unserem Herrn und Erlöser, der an Ihnen viel Freude hat, der Sie liebt.
Gottes reichen Segen
Mariat


7
 
 lesa 4. Jänner 2019 

Danke für die Erfrischung

Die Beiträge der Jugendkolumnen hier sind EINFACH eine Freude. Allen ist zu wünschen, sich weiterhin "so gut zu positionieren". Und danke für die Erfrischung!


8
 

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