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Gott ist der Kleinste!

26. Dezember 2018 in Weltkirche, 7 Lesermeinungen
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Diese unfassbare Demut des Größten ist auf die kostbarste Weise als Signatur eingeschrieben in jene Welt, die wir lieben - Gedanken zum Weihnachtsfest 2018 - Von Erzbischof Georg Gänswein


Rom (kath.net)
Das Jahr 2018 wird vielleicht einmal als "annus horribilis" in die Geschichte eingehen, als das Jahr, in dem es in China mit der Generation eines "Designer-Babys" erstmals gelungen ist, entscheidend in die Schöpfungsordnung Gottes einzugreifen. Dennoch wird am Heiligabend auch jeder Atheist seine Mails automatisch mit der Jahreszahl 2018 versehen, womit die Jahre seit jenem Tag abgezählt werden, an dem in Bethlehem der Schöpfer des Himmels und der Erde als ein Säugling das Licht der Welt erblickte. Die Geburt Christi ist der Referenzpunkt unserer Geschichte schlechthin.

Es ist ein unfassbares Wunder, was Gott sich da angetan hat, und es ist dennoch – zusammen mit der Ankündigung dieser Geburt durch den Erzengel Gabriel an Maria – der Kern unseres Evangeliums. Der König des Weltalls hat sich auf unsere Natur eingelassen. Ein größerer Liebesakt ist nicht vorstellbar.

Deshalb wird dies leider auch von vielen und in vielen anderen Religionen als provokante Zumutung begriffen bis heute. Weltweit sind Christenverfolgungen ohne diese Herausforderung an den Verstand nicht zu begreifen. Dennoch hat keine Geburt die Welt je so verändert wie die des heiligen Säuglings aus Bethlehem. Und keine hat sie schöner und menschlicher gemacht als dieses Wunder in der Jungfrau Maria, in deren Leib der Erlöser der Welt heranreifte. Alle Schönheit Roms und Freiburgs verdankt sich diesem Liebesakt und auch der ganze Kosmos der abendländischen Kultur, Kunst und Musik.


Das lässt sich nicht begreifen, das lässt sich nur bestaunen, am besten mit großen Kinderaugen. Und dazu lädt Weihnachten ein wie kein Fest sonst auf dieser Welt. Für mich persönlich ist es auch die Erinnerung an jene Tage, als wir erstmals unter dem kerzengeschmückten Baum vor der Krippe standen mit klopfenden Herzen und jenem Urvertrauen auf den Vater und die Mutter, die uns all dies geschenkt hatten – als Auftakt jener Geschenke, die sie sonst noch für uns bereitet hatten.

Und so müssen wir uns Weihnachten insgesamt vorstellen: als Auftakt Gottes zu einer Welt und einem Leben voller Geschenke, die wir uns nicht hätten erträumen können. Hier haben wir zum ersten Mal erfahren, was es heißt, dass wir nach seinem Ebenbild geschaffen sind, was die Bibel in ihrem Schöpfungsbericht ausgedrückt hatte. Hier sahen wir diese Ebenbildlichkeit in aller Radikalität vor uns: in einem hilflosen Neugeborenen!

Wer sehen will, was Europa schön und groß und liebenswert gemacht hat und was das "C" ihrer letzten christlichen Parteien bedeutet, muss deshalb in diese Krippe schauen. Wer begreifen will, warum sich Millionen Menschen aufmachen und in ihrer Not nach Europa flüchten und nicht etwa nach China, muss auf dieses Kind blicken, dem wir die wichtigste Grundierung unserer westlichen Welt verdanken, die so anders gestaltet wurde mit ihren Sozialsystemen, ihrem Freiheitswillen und der unantastbaren Menschenwürde in ihren Verfassungen.

"Allahu akbar!" heißt dagegen der Gebetsaufruf der islamischen Welt. Das heißt auf Deutsch: "Gott ist der Größte!" Da würden wir gern mit einstimmen. Aus dem Mund von Terroristen aber ist er inzwischen zum Schreckensruf unserer Städte geworden – wie eben wieder vor dem Straßburger Münster. Das Wimmern des Christkinds in der Krippe aber flüstert uns das Gegenteil ins Ohr: "Gott ist der Kleinste!" Er selbst hat es so gewollt. Diese unfassbare Demut des Größten ist auf die kostbarste Weise als Signatur eingeschrieben in jene Welt, die wir lieben und die gegen oft übermächtig scheinende Gegner mit unserem Zeugnis verteidigt werden will. Frohe, friedvolle und gnadenreiche Weihnachten.


Weihnachten 2018: von Georg Gänswein

Der Artikel erschien ursprünglich in der Badische Zeitung


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Lesermeinungen

 lesa 27. Dezember 2018 

Der Glaube gibt Kraft

@Stefan Fleischer: Danke für Ihren wiederholten nicht unbegründeten Hinweis. Mit einem subjektiven, ideologisch manipulierten, verflachten, ausgehöhlten "Glaubensgerede" werden wir dem Auftrag zu Glaubenszeugnis und Glaubensweitergabe nicht gerecht und werden dem, was kommt, nicht standhalten können.


2
 
 Stefan Fleischer 27. Dezember 2018 

@ lesa

"Das Ereignis in Bethlehem muss im Licht des österlichen Mysteriums betrachtet werden"
Genau das ist es. Oder andersherum, es ist so, wie man die Worte von Papst Franziskus bei seiner ersten Predigt an die Kardinäle auch interpretieren könnte: "Wenn wir die Krippe ohne das Kreuz sehen, wenn wir die Geburt des Herrn ohne sein Kreuz verkünden, sind wir keine Jünger des Herrn.


2
 
 lesa 27. Dezember 2018 

Weihnachten und Ostern 1

@Stefan Fleischer: "Kern" wurde hier gewiss so verstanden, wie Benedikt XVI. es in einer Weihnachtspredigt dargelegt hat: "Das Ereignis in Bethlehem muss im Licht des österlichen Mysteriums betrachtet werden. Das Eine sowie das Andere sind Teil des einzigen Erlösungswerk Christi. Die Menschwerdung und die Geburt Jesu fordern uns bereits dazu auf, unseren Blick auf seinen Tod und seine Auferstehung zu richten: Weihnachten und Ostern sind beides Feiern der Erlösung. Ostern feiert die Erlösung als Sieg über Sünde und Tod: es stellt den Schlusspunkt dar, wenn die Herrlichkeit des Gottmenschen wie das Sonnenlicht erstrahlt; Weihnachten feiert die Erlösung als Eintritt Gottes in die Geschichte, indem er Mensch wird und den Menschen wieder zu Gott führt: Es stellt sozusagen den Ausgangspunkt dar, wenn man das Licht der Morgenröte erblickt. Aber ebenso wie die Morgenröte dem Sonnenlicht des Tages vorausgeht, so verkündet Weihnachten bereits das Kreuz und die Herrlichkeit der Auferstehung."


2
 
 lesa 27. Dezember 2018 

Weihnachten und Ostern 2

@Stefan Fleischer: "Die Kirchenväter lasen die Geburt Christi im im Licht des ganzen Erlösungswerkes, das im Ostergeheimnis gipfelt. Die Menschwerdung des Gottessohnes wird nicht nur als Anfang und Bedingung der Erlösung, sondern als die Anwesenheit selbst des Mysteriums unserer Erlösung angesehen: Gott wird Mensch, er wird wie wir als Kind geboren, er nimmt unser Fleisch an, um den Tod und die Sünde zu besiegen.
Der hl. Basilius sprach zu den Gläubigen: „Gott hat Fleisch angenommen, um den in ihm verborgenen Tod zu überwinden. So wie Gegenmittel eines Gifts nach der Einnahme die giftige Wirkung beseitigen, so wie das Dunkel in einem Haus mit den Strahlen der Sonne verblasst, so wird der Tod, der die Natur des Menschen beherrschte, durch die Gegenwart Gottes zerstört. Und wie das Eis fest und hart im Wasser bleibt, so lange Nacht und Dunkelheit herrschen, doch sogleich schmilzt, wenn die Wärme der Sonne es trifft, so wird der Tod …. „vom Sieg verschlungen“ (1 Kor 15,54)


1
 
 Stefan Fleischer 26. Dezember 2018 

Der Kern unseres Evangeliums

Viele schöne Gedanken sind in diesem Text. Mit einem habe ich etwas Mühe. In der Verkündigung meiner Jugend wäre Weihnachten wohl kaum als Kern des Evangeliums genannt worden. Als Hauptfest der Christenheit galt Ostern, die Auferstehung Christi, unseres Retters, die Bekräftigung unserer Erlösung aus Sünde und Schuld durch Leiden und Tod unseres Herrn am Kreuz. Diese Erlösung war dann auch der eigentliche Sinn seiner Geburt und damit des Weihnachtsfestes (welches übrigens die ersten Christen noch gar nicht feierten – wenn ich mich richtig erinnere). Dieses Jahr ist mir zum ersten Mal so richtig aufgefallen, wie wenig heute in der Weihnachtsverkündigung von Erlösung die Rede ist. Ich führe das auf den immer ausgeprägteren Paradigmenwechsel von gottzentriert zu menschzentriert zurück, auf Grund dessen der moderne Christ immer mehr glaubt, im Grunde genommen gar nicht erlösungsbedürftig zu sein.


4
 
  26. Dezember 2018 
 

Kleine Ergänzung

Und niemals würde ich in diesen Ruf "Allah ..." einstimmen wollen!


3
 
  26. Dezember 2018 
 

Stimmt fast

Die Äußerungen des Herrn Erzbischofs sind sehr klar, nur bedeutet der Ruf "Allah ..." eben nicht "Gott ist groß", sondern "Allah ist der Größte!". Ein völlig anderes Gottesbild als dasjenige, das wir gerade an Weihnachten feiern.


5
 

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