Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Maria - Causa Salutis
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  10. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  11. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  12. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  13. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan
  14. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  15. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"

Gott ist der Kleinste!

26. Dezember 2018 in Weltkirche, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Diese unfassbare Demut des Größten ist auf die kostbarste Weise als Signatur eingeschrieben in jene Welt, die wir lieben - Gedanken zum Weihnachtsfest 2018 - Von Erzbischof Georg Gänswein


Rom (kath.net)
Das Jahr 2018 wird vielleicht einmal als "annus horribilis" in die Geschichte eingehen, als das Jahr, in dem es in China mit der Generation eines "Designer-Babys" erstmals gelungen ist, entscheidend in die Schöpfungsordnung Gottes einzugreifen. Dennoch wird am Heiligabend auch jeder Atheist seine Mails automatisch mit der Jahreszahl 2018 versehen, womit die Jahre seit jenem Tag abgezählt werden, an dem in Bethlehem der Schöpfer des Himmels und der Erde als ein Säugling das Licht der Welt erblickte. Die Geburt Christi ist der Referenzpunkt unserer Geschichte schlechthin.

Es ist ein unfassbares Wunder, was Gott sich da angetan hat, und es ist dennoch – zusammen mit der Ankündigung dieser Geburt durch den Erzengel Gabriel an Maria – der Kern unseres Evangeliums. Der König des Weltalls hat sich auf unsere Natur eingelassen. Ein größerer Liebesakt ist nicht vorstellbar.

Deshalb wird dies leider auch von vielen und in vielen anderen Religionen als provokante Zumutung begriffen bis heute. Weltweit sind Christenverfolgungen ohne diese Herausforderung an den Verstand nicht zu begreifen. Dennoch hat keine Geburt die Welt je so verändert wie die des heiligen Säuglings aus Bethlehem. Und keine hat sie schöner und menschlicher gemacht als dieses Wunder in der Jungfrau Maria, in deren Leib der Erlöser der Welt heranreifte. Alle Schönheit Roms und Freiburgs verdankt sich diesem Liebesakt und auch der ganze Kosmos der abendländischen Kultur, Kunst und Musik.


Das lässt sich nicht begreifen, das lässt sich nur bestaunen, am besten mit großen Kinderaugen. Und dazu lädt Weihnachten ein wie kein Fest sonst auf dieser Welt. Für mich persönlich ist es auch die Erinnerung an jene Tage, als wir erstmals unter dem kerzengeschmückten Baum vor der Krippe standen mit klopfenden Herzen und jenem Urvertrauen auf den Vater und die Mutter, die uns all dies geschenkt hatten – als Auftakt jener Geschenke, die sie sonst noch für uns bereitet hatten.

Und so müssen wir uns Weihnachten insgesamt vorstellen: als Auftakt Gottes zu einer Welt und einem Leben voller Geschenke, die wir uns nicht hätten erträumen können. Hier haben wir zum ersten Mal erfahren, was es heißt, dass wir nach seinem Ebenbild geschaffen sind, was die Bibel in ihrem Schöpfungsbericht ausgedrückt hatte. Hier sahen wir diese Ebenbildlichkeit in aller Radikalität vor uns: in einem hilflosen Neugeborenen!

Wer sehen will, was Europa schön und groß und liebenswert gemacht hat und was das "C" ihrer letzten christlichen Parteien bedeutet, muss deshalb in diese Krippe schauen. Wer begreifen will, warum sich Millionen Menschen aufmachen und in ihrer Not nach Europa flüchten und nicht etwa nach China, muss auf dieses Kind blicken, dem wir die wichtigste Grundierung unserer westlichen Welt verdanken, die so anders gestaltet wurde mit ihren Sozialsystemen, ihrem Freiheitswillen und der unantastbaren Menschenwürde in ihren Verfassungen.

"Allahu akbar!" heißt dagegen der Gebetsaufruf der islamischen Welt. Das heißt auf Deutsch: "Gott ist der Größte!" Da würden wir gern mit einstimmen. Aus dem Mund von Terroristen aber ist er inzwischen zum Schreckensruf unserer Städte geworden – wie eben wieder vor dem Straßburger Münster. Das Wimmern des Christkinds in der Krippe aber flüstert uns das Gegenteil ins Ohr: "Gott ist der Kleinste!" Er selbst hat es so gewollt. Diese unfassbare Demut des Größten ist auf die kostbarste Weise als Signatur eingeschrieben in jene Welt, die wir lieben und die gegen oft übermächtig scheinende Gegner mit unserem Zeugnis verteidigt werden will. Frohe, friedvolle und gnadenreiche Weihnachten.


Weihnachten 2018: von Georg Gänswein

Der Artikel erschien ursprünglich in der Badische Zeitung


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Weihnachten

  1. Gottesgeburt in der Seele
  2. Noel
  3. Erstmals in der Geschichte: Weihnachtskrippe vor dem US-Kapitol
  4. ‚Stille Nacht’ am Times Square in New York
  5. Weg von Schall und Rauch hin zum eigentlichen Wesen eines Festes
  6. Bischof von Odessa: "Echter Friede" als Weihnachtswunsch
  7. Angst vertreiben — das ist Weihnachten!
  8. Ukrainisches Stahlwerk als Krippe im Vatikan
  9. Papst erinnert an Wert des Weihnachtsfestes
  10. Stille Nacht, Heilige Nacht






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  5. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  6. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  7. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  8. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  9. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  10. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  11. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  12. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  13. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  14. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  15. Maria - Causa Salutis

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz