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Medjugorje - Ein prophetisches Zeichen für die Welt

12. Dezember 2018 in Buchtipp, 5 Lesermeinungen
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Leseprobe 1 aus einem neuen Interview-Buch mit Pater Tomislav Pervan.


Linz (kath.net)
In einem neuen Buch antwortet Pater Tomislav Pervan, ehemaliger Pfarrer in Medjugorje, in kompetenter und überzeugender Weise auf neue Fragen zweier kroatischer Journalisten zu den Marienerscheinungen.

Nach der Ankunft des apostolischen Visitators Erzbischof Hoser, im Sommer dieses Jahres, führte Christoph Hurnaus ein weiteres Gespräch mit dem Autor über die Zukunft des Erscheinungsortes.

"Die Gespräche mit Pater Tomislav sind vermutlich die besten Interviews, die es zum Mysterium von Medjugorje je gegeben hat. Hochinformativ und aufrecht, sachlich und zugleich beherzt. Man versteht nach der Lektüre, was an diesem so außergewöhnlichen spirituellen Ort geschieht. Und warum er für so viele Menschen so anziehend und darüber hinaus ein Zeichen für Kirche und Welt ist."
Peter Seewald

Erzbischof Henryk Hoser, der durch ein päpstliches Dekret zum Apostolischen Visitator für Medjugorje ernannt wurde, stellte in seiner Predigt bei der Einführungsmesse am 22. Juli fest, dass die Pilger nach Medjugorje kommen um Christus zu treffen, und dass dieser Ort ein zutiefst christozentrischer ist. Ist das nicht das schönste Kompliment, das man einer Wallfahrtsstätte machen kann, von der behauptet wird, dass hier die Gottesmutter erscheint?

Ja, das ist so. Treffsicher hat er das erkannt und festgestellt – schon bei seinem ersten Besuch in Medjugorje im Frühjahr letzten Jahres. Von Anfang an haben wir versucht, die Pilger von der Neugierde abzuwenden und sie in die Kirche zu leiten. Nicht alle können Seher sein, nur Auserwählte, und die Menschen sind von Natur aus neugierig und wollen Zeichen sehen. In der Vergangenheit wie auch heute. Viele blicken zum Beispiel in die Abendsonne.

Daher hat P. Zovko schon Anfang Juli 1981 die Abendmesse eingeführt, nachdem er sich mit den Sehern beraten hat. Der Rosenkranz kam dazu, dann, nach der Hl. Messe immer das Heilungsgebet. Um die Kirche herum, auf der Wiese und Ebene, haben die Priester Beichten gehört. Ich war dauernd mit dabei, obwohl ich damals in Humac und mit jungen Franziskanern, den Novizen, beauftragt war. Von Humac aus pilgerten wir wenigstens einmal pro Woche zu Fuß zum Erscheinungsberg und waren anschließend im Altarraum bei der Hl. Messe dabei.

Immerhin sind es 16 Kilometer, bei sengender Hitze, im Ordenskleid und ohne Wasser! Das war ein Opfer, eine Leistung, die sich den Novizen eingeprägt hat.
Nach der Messe folgte jeweils das Heilungsgebet. Die Pilger wollten, dass nach der Messe auch persönlich für sie gebetet wird, mit Handauflegung, wie es auch Jesus praktizierte. Es waren für mich biblische Zeichen und Zeiten, so viel Hoffnung und Glaube. Von überall kamen die Pilger, trotz Drohungen, Schikanen von Seiten der Miliz und der Partei. An den vielen Beichten habe ich erkannt, dass das Reich des Satans zusammenbricht.


Die Menschen waren des staatlichen Atheismus satt. Fatima ging in Erfüllung, vor allem mit dem polnischen Papst. Das Heilungsgebet ist eine fast logische Fortsetzung des Heiligen Messopfers. Vor der Kommunion beten wir alle mit dem römischen Hauptmann: „Herr, ich bin nicht würdig… Sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ Es geht um die Heilung der Seele, des Menschen. Nach der Kommunion betet der Priester, dieses zeitliche Geschenk sei uns ein „remedium sempiternum“. „Remedium“ ist das lateinische Wort für „Arznei“: Arznei der Unsterblichkeit. Der Heilige Ignatius von Antiochien nannte die Eucharistie „to pharmakon tes athanasias“ – „die Arznei der Unsterblichkeit“.

Während der Messe gibt es kaum Zeitraum, wo man das Wirken, die Effekte der Kommunion, dieses Sakraments spüren oder in sich wirken lassen kann. Daher dieses Heilungsgebet, wo man eben das Sakrament verinnerlichen und in sich wirken lassen kann, wo man sich von Neuem bewusst wird, was wir da empfangen haben und dass die Eucharistie eine Arznei für Geist, Seele und auch den Körper ist. Beim Heilungsgebet geht es um die Wirkkraft des Sakraments. Jedem Sakrament wohnt eine heilende Kraft inne. Nach der Beichte lege ich in der Regel jedem Pönitenten die Hand auf und bete um die Heilung, denn die Sünden hinterlassen in jedem Herzen Wunden, die geheilt werden müssen. Die Sünden sind durch die Lossprechung vergeben, die Folgen aber, die Narben und Wunden bleiben.

Auf die Lossprechung der Sünden folgt die Heilung des Menschen. Das ist der innere Sinn, denn Jesus hat immer den ganzen Menschen geheilt. Das ist der Sinn des Heilungsgebetes nach der Hl. Messe in Medjugorje. Es ist keine Erfindung der Patres, sondern die Nachwirkung des Sakraments in unserem Herzen. So auch die Anbetung des Allerheiligsten.

Maria ist immer im Dienste ihres Sohnes. In Medjugorje geht es nicht um „Mariolatrie“, einen überholten Marienkult, sondern um das Wesentliche unseres Glaubens, denn Maria gehört zum Glaubensbestand der Kirche. Sie hat ihren Platz in Christologie (Muttergottes), Soteriologie (Unbefleckte), Kirchenlehre (Das Urbild der Kirche), Eschatologie (in den Himmel aufgenommen) wie auch in Frömmigkeit und Mystik („Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter“ – Magnificat, oder „Gebenedeit bist du unter den Frauen“ – Elisabeth). Maria ist kein Anbetungsobjekt, zu ihr flehen wir, um ihre Fürsprache beten wir, ihre Mittlerschaft wird verehrt, nicht angebetet, wie manchmal unterstellt wird.

Der Erzbischof sprach auch über die Religiosität des Volkes und stellte fest, dass in ihrem Mittelpunkt die Hl. Messe und die Anbetung des allerheiligsten Sakraments sowie die fast durchgängige Möglichkeit, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen, steht. Die Franziskaner wirken hier seit der ersten Stunde, Sie selber fast ein halbes Menschenleben. Sie sprachen kürzlich davon, dass Papst Franziskus durch die Entsendung des Apostolischen Administrators Medjugorje auf der „Weltkarte der katholischen Kirche“ eingezeichnet hat. Wären all die geistlichen Früchte von Medjugorje möglich gewesen, wenn nicht die Franziskaner das Phänomen vom ersten Tag an begleitet hätten?

Es ist schwer, darüber ein gerechtes Urteil abzugeben. Ich habe immer wiederholt, dass die Mutter Gottes dort kommt, wo man sie empfängt oder willkommen heißt. So viele Male, wie ich gehört und gelesen habe, hat Maria versucht, in Deutschland „Fuß zu fassen“. Und zwar immer durch die Kinder, die Kleinen, die einfachen Gläubigen. Jedes Mal wurde sie abgewiesen, auf diese oder jene Art und Weise wurde ihre Gegenwart abgelehnt. Das ist wirklich schade. Die Erscheinungen können echte oder angebliche, falsche gewesen sein. Man muss prüfen, genau und sachlich. Ich bin mir nicht sicher, dass das jedes Mal der Fall war.

So wurde ein Kairos verpasst. In Deutschland vielleicht aus Respekt zu den Protestanten. Der Glaube ist nicht nur Kopf, sondern auch Herz. Und Maria steht für das Herz in unserem Glauben. Mehr als 80% der Wallfahrtsorte in der Katholischen Kirche sind Marienheiligtümer. Das spricht für sich. Und das soll man immer bedenken. Maria ist der Bezugspunkt der Volksfrömmigkeit, die nicht beiseitegeschoben werden darf.
Nehmen wir ein Beispiel aus dem Leben. Man befindet sich vor einem Hochhaus und unten am Eingangstor sieht man viele Türschilder samt Namen. Man wird dort läuten, wo man jemand kennt, wo die Bekannten wohnen. Da wird man auf die Glocke drücken. Man wird nicht wahllos auf die Glocken drücken und im Hochhaus Alarm schlagen. So ist es auch mit Maria. Sie klopft dort bescheiden und fast schüchtern an, wo man sie empfangen wird. Hier in Medjugorje hat sie fruchtbaren Boden gefunden. Ein gläubiges und tieffrommes Volk, leidgeprüft, jahrhundertelang unterdrückt, ohne Freiheit, wie Israeliten in Ägypten, aber immer dem Glauben treu geblieben und immer mit einem Blick zum Himmel: Komm doch, du Heiland der Welt, blicke auf uns herab. Der Glaube im Volk wurde von den Franziskanern aufrechterhalten, die hier seit Ende des dreizehnten Jahrhunderts tätig sind. Während des Ottomanischen Reiches waren sie die einzigen Seelsorger unter den Katholiken.

Sie haben den Glauben im Volk bewahrt. Vielleicht sind die Marienerscheinungen auch ein Dank und ein Geschenk des Himmels diesem Volk und den Söhnen des hl. Franziskus.
Wir müssen auch die Tatsache bedenken, ob Gott in der Welt wirken kann oder nicht. Ob er in der Welt eingreifen kann oder nicht. Viele glauben überhaupt nicht, dass Gott wirklich in der Welt wirken kann. Ein Deismus breitet sich aus. Der heutige Mensch denkt, er kann auch ohne Gott auskommen und so richtet er sich im Leben ein. Angeblich braucht er keinen Gott, aber nur solange es im Leben gut geht. Vor allem in reichen, westlichen Ländern ist dies der Fall.

Medjugorje ist an der Scheidestelle zwischen Ost und West. Das konnte man auch beim diesjährigen Jugendfestival spüren. So viele Busse aus den baltischen Staaten, aus Polen und der Slowakei, ganz wenige aber aus dem deutschen Sprachraum waren dabei. Das ist ein sprechendes Zeichen. Im Durchschnitt gibt es hier das Jahr hindurch mehr Pilger aus Südkorea als aus Deutschland.
Aus eigener Erfahrung kann ich bezeugen, dass Gott in eines Menschen Leben durch den Hl. Geist eingreifen kann. Solche Erfahrungen sind hilfreich, Phänomene wie Marienerscheinungen zu akzeptieren, zu bejahen. Ein purer Rationalismus, auch in der Theologie, schließt solche Phänomene aus. Ich bin der Meinung, aufgrund solcher persönlichen Erfahrungen haben die Franziskaner die Erscheinungen akzeptiert und sich diesem Dienst an den Pilgern und Gläubigen geweiht. Der Boden war bei den Franziskanern durch solche charismatischen Erfahrungen vorbereitet. Das ist meine Erfahrung und Überzeugung.

kath.net Buchtipp
Medjugorje – Ein prophetisches Zeichen für die Welt
Tomislav Pervan
87 Seiten
Medienverlag Christoph Hurnaus 2018
ISBN: 978-3-902354-16-7
Preis: Euro 7,00

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