Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  7. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  8. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  9. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  10. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  14. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?

23. November 2018 in Kommentar, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Spricht jemand öffentlich gegen Abtreibung, muss er wissen, dass er mit Folgen zu rechnen hat, die nur lästig, oder aber weitreichend sein können - BeneDicta am Freitag von Gudrun Trausmuth


Wien (kath.net)
Bernhard Nathanson (1926-2011)

“Um das Thema Abtreibung weiß ich vielleicht besser als sonst irgendjemand auf der Welt Bescheid. Ich kenne jede Facette der Abtreibung. Ich war einer ihrer ‘Geburtshelfer’ (...). Ich habe mich sehr dafür eingesetzt, dass Abtreibung legal, erschwinglich und leicht zugänglich wird.“ Nathanson war einer Mitgründer der amerikanischen Lobbyorganisation „National Abortion Rights Action League“ und leitete in den 1970er Jahren eine der größten Abtreibungskliniken der USA. In seiner Autobiographie „Hand of God“ resümiert Nathanson: “Ich bin für 75.000 Abtreibungen verantwortlich”. Nathanson schildert, wie in den späten 60er Jahren ganz gezielt die Meinung der amerikanischen Bevölkerung in Bezug auf Liberalisierung der Abtreibungsgesetze konstruiert wurde.

“Als ich in den frühen 70er Jahren durch das Aufkommen des Ultraschalls mit dem Anblick des Embryos innerhalb des Mutterleibes konfrontiert wurde, verlor ich einfach meinen Glauben an die Abtreibung auf Wunsch. Diese Wandlung war auf ihre Weise eine saubere und ‘chirurgische’ Bekehrung.”

1984 produzierte Nathanson aus Ultraschallaufzeichnungen von Abtreibungen den Film “Der stumme Schrei”, https://www.youtube.com/watch?v=fZRI0pbsfSs , der die Abtreibung eines zwölf Wochen alten Fötus zeigt. Das erschütternde Dokument des Todeskampfes eines ungeborenen Kindes rettete unzähligen Anderen das Leben.
Über seinen Weg vom Abtreibungsarzt und Abtreibungslobbyisten zum Pro-Life-Aktivisten schreibt Bernhard Nathanson: “Ich ging durch eine zehnjährige Übergangszeit - etwa 1978-1988 - bis ich die Last meiner Sünden immer schwerer und eindringlicher empfand.” Durch das Beispiel von Pro-Life-Gruppen, die vor Abtreibungskliniken beteten, begann Nathanson schließlich, sich “mit dem Gedanken an Gott anzufreunden. (...) mit einem Male verwandelte sich meine Vergangenheit in einen schmutzigen Sumpf von Sünde und Verderbtheit; dieser Gedanke klagte mich an und überführte mich der ärgsten Verbrechen, die ich denen angetan hatte, die mich geliebt hatten und denen, die ich nicht einmal kannte; aber gleichzeitig - wie durch ein Wunder - hielt er mir einen schimmernden Funken Hoffnung entgegen - auf dem wachsenden Glauben, daß Jemand für meine Sünden und meine Verderbtheit vor zweitausend Jahren gestorben ist.” Am 8.Dezember 1996 wurde Bernhard Nathanson in die katholische Kirche aufgenommen.


Karin Struck (1947-2006)

Karin Struck war seit ihrem Roman „Klassenliebe“ in den 1970er Jahren eine der bekanntesten Schriftstellerinnen Deutschlands, ein literarischer Erfolg löste den anderen ab, sie veröffentlichte in den großen deutschen Verlagen, war gefeiert, verdiente viel Geld. „Spiegel“ und „Stern“ – „alle waren sie hinter mir her“, so Karin Struck in einem ihrer letzten Interviews (https://gloria.tv/video/Kbn1jwEeUhnh476bwrYu8a9yC), bereits schwer gezeichnet von der Krebserkrankung, der sie mit 58 Jahren erlag. Die Wende von der Bestsellerautorin zur persona non grata kam mit dem Sachbuch „Ich sehe mein Kind im Traum“ (Berlin 1992, Wien 1999), in dem sie in jener Offenheit und Radikalität über ihre Abtreibung schrieb, die ihr auch sonst eigen war. Und über das Leid und das verordnete Schweigen der Frauen, die Trauer, die Schuld, den Schmerz – und über das tote Kind. Ab diesem Zeitpunkt kam die totale Ausgrenzung: „Alles brach zusammen, finanziell und in jeder Hinsicht“, formulierte Struck. Den Tabubruch, ein offensives Sprechen über das Leid der Abtreibung, nahm die Öffentlichkeit nicht hin: Struck fand keine Verlage mehr, wurde medial auf ein fanatisches und aggressives Muttertier reduziert. „Ach, bist Du jetzt rechtsradikal geworden?“, sei sie gefragt worden, so Karin Struck: „Ich, die ich vier Kinder von vier verschiedenen Männern habe!!“ Karin Struck ist einen weiten Weg gegangen, der sie schließlich in die katholische Kirche geführt hat: „Der Hauptgrund, dass ich katholisch geworden bin, war, dass ich zunehmend spürte, die katholische Kirche ist die einzige Instanz, die das Leiden nicht wegerklärt“. Engagement gegen die Abtreibung sah sie sehr nüchtern und zugleich optimistisch: „(…) es kommt einfach darauf an, nicht nachzulassen. Ich glaube fest daran, dass es auf jeden Einzelnen ankommt. Es gibt unzählige Frauen, die nach der Abtreibung leiden und sich nicht den Mund aufmachen trauen.“

Du und Ich

Wir sind gegen Abtreibung, wissen aber auch, dass es sehr unangenehm sein kann, sich zu dieser Haltung zu bekennen. Seien wir ehrlich: deshalb vermeiden viele von uns gerne dezitierte Stellungnahmen und sind ganz froh, wenn wir nicht dazu gezwungen sind. Leider sind die Nathansons und Strucks spärlich gesät … Dennoch sind wir hoffentlich zumindest dann sensibel und klar pro-Life, wenn jemand in der eigenen Familie oder im Freundeskreis uns zu Rate zieht. Denn es geht bei jeder Schwangerschaft um einen Menschen, der in jedem Stadium seiner Entwicklung in Potenz bereits all das besitzt, was unser Menschsein als Geborene bestimmt.

Der veröffentlichten Meinung ist es jedenfalls gelungen, eine gewisse präventive Konditionierung durchzusetzen: spricht jemand öffentlich gegen Abtreibung, muss er wissen, dass er mit Folgen zu rechnen hat, die nur lästig, oder aber weitreichend sein können. Unsere Debattenkultur ist bei gewissen Themen erschreckend wenig ausgeprägt; genau wie ein möglicher emanzipatorischer Ansatz, der in Bezug auf dieses Thema schlicht nicht zur Welt kommen durfte…
Und dann diese Angst, die so sehr lähmt und hindert, das zu reden und zu tun, was notwendig ist: Haben wir es vergessen?: „Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?“ (Röm 8,31)

Es ist Zeit aufzustehen, die Schönheit des Planes Gottes mit dem Menschen zu zeigen, einmal ganz wörtlich „pro-Life“ zu sein, das Leben zu feiern und es dadurch als unantastbar, einzigartig, groß, gottgewollt zu proklamieren!

Eine Möglichkeit dafür gibt es – MORGEN, 24. November: „Marsch für’s Leben“, 12h Stephansdom, dann Marsch und Kundgebung in der Wiener Innenstadt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 gebsy 24. November 2018 

Was so logisch klingt,

kann in einer konkreten Situation unlogisch erscheinen.
Ohne Gebet wäre ein Widerstand undenkbar.


0
 
 Eliah 23. November 2018 
 

Das teuflichste

Wie saget doch einst der Eid des Hippokrates? "Auch werde ich keiner Frau ein Mittel zur Abtreibung einer Geburt zukommen lassen". Von der hl. Mutter Teresa stammes diese drei Sätze: "Abtreibung tötet zwei: das Kind und das Gewissen der Mutter; Das ist das Teuflischste, was eine menschliche Hand tun kann. Darum zahlen wir mit den schrecklichen Dingen, die in der Welt geschehen; Abtreibung ist Krieg gegen unschuldige, ungeborene Kinder".Auf zum Marsch für das Leben!


3
 
 Joy 23. November 2018 
 

Dann auf zum "Marsch für's Leben" !!


2
 
 lesa 23. November 2018 

Starker Text, danke!


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

BeneDicta

  1. Fasten mit Bilbo Beutlin
  2. 'Trotzdem noch ein unerträglicher Zeitgenosse? - Macht nichts, Hauptsache der Glaube passt'
  3. Fünf Handys und ein Hühnerstall
  4. Wie Gottes Herrlichkeit erstrahlt
  5. Fernandez vernichtet Narrativ des Synodalen Weges
  6. Wovor sollen wir uns fürchten?
  7. 'Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken!'
  8. Die letzte Schokolade und ewiger Trost
  9. Ein liebevoller Wink aus dem Himmel
  10. 'Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft...







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  8. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  9. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  10. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Der Teufel sitzt im Detail
  13. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz