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Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?

23. November 2018 in Kommentar, 4 Lesermeinungen
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Spricht jemand öffentlich gegen Abtreibung, muss er wissen, dass er mit Folgen zu rechnen hat, die nur lästig, oder aber weitreichend sein können - BeneDicta am Freitag von Gudrun Trausmuth


Wien (kath.net)
Bernhard Nathanson (1926-2011)

“Um das Thema Abtreibung weiß ich vielleicht besser als sonst irgendjemand auf der Welt Bescheid. Ich kenne jede Facette der Abtreibung. Ich war einer ihrer ‘Geburtshelfer’ (...). Ich habe mich sehr dafür eingesetzt, dass Abtreibung legal, erschwinglich und leicht zugänglich wird.“ Nathanson war einer Mitgründer der amerikanischen Lobbyorganisation „National Abortion Rights Action League“ und leitete in den 1970er Jahren eine der größten Abtreibungskliniken der USA. In seiner Autobiographie „Hand of God“ resümiert Nathanson: “Ich bin für 75.000 Abtreibungen verantwortlich”. Nathanson schildert, wie in den späten 60er Jahren ganz gezielt die Meinung der amerikanischen Bevölkerung in Bezug auf Liberalisierung der Abtreibungsgesetze konstruiert wurde.

“Als ich in den frühen 70er Jahren durch das Aufkommen des Ultraschalls mit dem Anblick des Embryos innerhalb des Mutterleibes konfrontiert wurde, verlor ich einfach meinen Glauben an die Abtreibung auf Wunsch. Diese Wandlung war auf ihre Weise eine saubere und ‘chirurgische’ Bekehrung.”

1984 produzierte Nathanson aus Ultraschallaufzeichnungen von Abtreibungen den Film “Der stumme Schrei”, https://www.youtube.com/watch?v=fZRI0pbsfSs , der die Abtreibung eines zwölf Wochen alten Fötus zeigt. Das erschütternde Dokument des Todeskampfes eines ungeborenen Kindes rettete unzähligen Anderen das Leben.
Über seinen Weg vom Abtreibungsarzt und Abtreibungslobbyisten zum Pro-Life-Aktivisten schreibt Bernhard Nathanson: “Ich ging durch eine zehnjährige Übergangszeit - etwa 1978-1988 - bis ich die Last meiner Sünden immer schwerer und eindringlicher empfand.” Durch das Beispiel von Pro-Life-Gruppen, die vor Abtreibungskliniken beteten, begann Nathanson schließlich, sich “mit dem Gedanken an Gott anzufreunden. (...) mit einem Male verwandelte sich meine Vergangenheit in einen schmutzigen Sumpf von Sünde und Verderbtheit; dieser Gedanke klagte mich an und überführte mich der ärgsten Verbrechen, die ich denen angetan hatte, die mich geliebt hatten und denen, die ich nicht einmal kannte; aber gleichzeitig - wie durch ein Wunder - hielt er mir einen schimmernden Funken Hoffnung entgegen - auf dem wachsenden Glauben, daß Jemand für meine Sünden und meine Verderbtheit vor zweitausend Jahren gestorben ist.” Am 8.Dezember 1996 wurde Bernhard Nathanson in die katholische Kirche aufgenommen.


Karin Struck (1947-2006)

Karin Struck war seit ihrem Roman „Klassenliebe“ in den 1970er Jahren eine der bekanntesten Schriftstellerinnen Deutschlands, ein literarischer Erfolg löste den anderen ab, sie veröffentlichte in den großen deutschen Verlagen, war gefeiert, verdiente viel Geld. „Spiegel“ und „Stern“ – „alle waren sie hinter mir her“, so Karin Struck in einem ihrer letzten Interviews (https://gloria.tv/video/Kbn1jwEeUhnh476bwrYu8a9yC), bereits schwer gezeichnet von der Krebserkrankung, der sie mit 58 Jahren erlag. Die Wende von der Bestsellerautorin zur persona non grata kam mit dem Sachbuch „Ich sehe mein Kind im Traum“ (Berlin 1992, Wien 1999), in dem sie in jener Offenheit und Radikalität über ihre Abtreibung schrieb, die ihr auch sonst eigen war. Und über das Leid und das verordnete Schweigen der Frauen, die Trauer, die Schuld, den Schmerz – und über das tote Kind. Ab diesem Zeitpunkt kam die totale Ausgrenzung: „Alles brach zusammen, finanziell und in jeder Hinsicht“, formulierte Struck. Den Tabubruch, ein offensives Sprechen über das Leid der Abtreibung, nahm die Öffentlichkeit nicht hin: Struck fand keine Verlage mehr, wurde medial auf ein fanatisches und aggressives Muttertier reduziert. „Ach, bist Du jetzt rechtsradikal geworden?“, sei sie gefragt worden, so Karin Struck: „Ich, die ich vier Kinder von vier verschiedenen Männern habe!!“ Karin Struck ist einen weiten Weg gegangen, der sie schließlich in die katholische Kirche geführt hat: „Der Hauptgrund, dass ich katholisch geworden bin, war, dass ich zunehmend spürte, die katholische Kirche ist die einzige Instanz, die das Leiden nicht wegerklärt“. Engagement gegen die Abtreibung sah sie sehr nüchtern und zugleich optimistisch: „(…) es kommt einfach darauf an, nicht nachzulassen. Ich glaube fest daran, dass es auf jeden Einzelnen ankommt. Es gibt unzählige Frauen, die nach der Abtreibung leiden und sich nicht den Mund aufmachen trauen.“

Du und Ich

Wir sind gegen Abtreibung, wissen aber auch, dass es sehr unangenehm sein kann, sich zu dieser Haltung zu bekennen. Seien wir ehrlich: deshalb vermeiden viele von uns gerne dezitierte Stellungnahmen und sind ganz froh, wenn wir nicht dazu gezwungen sind. Leider sind die Nathansons und Strucks spärlich gesät … Dennoch sind wir hoffentlich zumindest dann sensibel und klar pro-Life, wenn jemand in der eigenen Familie oder im Freundeskreis uns zu Rate zieht. Denn es geht bei jeder Schwangerschaft um einen Menschen, der in jedem Stadium seiner Entwicklung in Potenz bereits all das besitzt, was unser Menschsein als Geborene bestimmt.

Der veröffentlichten Meinung ist es jedenfalls gelungen, eine gewisse präventive Konditionierung durchzusetzen: spricht jemand öffentlich gegen Abtreibung, muss er wissen, dass er mit Folgen zu rechnen hat, die nur lästig, oder aber weitreichend sein können. Unsere Debattenkultur ist bei gewissen Themen erschreckend wenig ausgeprägt; genau wie ein möglicher emanzipatorischer Ansatz, der in Bezug auf dieses Thema schlicht nicht zur Welt kommen durfte…
Und dann diese Angst, die so sehr lähmt und hindert, das zu reden und zu tun, was notwendig ist: Haben wir es vergessen?: „Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?“ (Röm 8,31)

Es ist Zeit aufzustehen, die Schönheit des Planes Gottes mit dem Menschen zu zeigen, einmal ganz wörtlich „pro-Life“ zu sein, das Leben zu feiern und es dadurch als unantastbar, einzigartig, groß, gottgewollt zu proklamieren!

Eine Möglichkeit dafür gibt es – MORGEN, 24. November: „Marsch für’s Leben“, 12h Stephansdom, dann Marsch und Kundgebung in der Wiener Innenstadt.


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