Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  2. Bischof sein in Opferperspektive
  3. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  4. Verhöhnung von Jesus und der Muttergottes - Schweigen von Schönborn, Grünwidl & Co.
  5. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  6. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  7. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  8. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  9. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  10. Papst Leo: „Wer sagt, dass ich nicht gebetet habe? ... Vielleicht bete ich sogar jetzt“
  11. Meinungsfreiheit in Gefahr
  12. Frankreich: Comeback der Beichte?
  13. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  14. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende
  15. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2025

Vom Taunus in die ganze Welt

28. Oktober 2018 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Vor 70 Jahren: Pater Werenfried van Straaten kommt zum ersten Mal nach Königstein – heute Zentrale von „Kirche in Not“


Königstein (kath.net/KIN) Im Herbst 1948 kam der Gründer des weltweiten päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“, Pater Werenfried van Straaten (1913-2003), zum ersten Mal nach Königstein im Taunus, das er in der ganzen Welt bekannt machen sollte.

Knapp ein Jahr zuvor, an Weihnachten 1947, hatte er von seiner belgischen Prämonstratenser-Abtei Tongerlo aus eine große Hilfsaktion für die deutschen Heimatvertriebenen ins Leben gerufen. Zuvor war er in Köln erstmals der Not dieser Menschen begegnet, die ihn so traf, dass er mit seiner aktiven Hilfe begann.

Er erhielt bald seinen Spitznamen „Speckpater“, weil er die flämischen Bauern, die wenig Bargeld für Geldspenden hatten, ein zusätzliches Schwein für die Vertriebenen füttern ließ, dessen Speck dann ins hungernde Deutschland geschickt wurde. Es blieb aber nicht bei der materiellen Hilfe. Noch entscheidender war, dass Pater Werenfried von Anfang an Feindschaft und Hass in Mitteleuropa abbaute. Als „Ostpriesterhilfe“ – wie „Kirche in Not“ in den erst Jahrzehnten hieß – wurde das Werk bald europa- und weltweit bekannt.

„Eine Oase in der deutschen Wüste“

In seiner Autobiografie „Sie nennen mich Speckpater“ hat er ein Kapitel über das damalige Königstein als Vaterhaus der Vertriebenen verfasst. Darin schrieb er über die heute nicht mehr existierenden „Königsteiner Anstalten“, die unter anderem ein Priester- und ein Studienseminar für Heimatvertriebene beherbergten: „Das träumende Tal von Königstein war eine Oase in der damaligen deutschen Wüste. (…) Wie tapfer uns groß waren nach der Katastrophe die ersten Seminaristen (…). Die Heimat war ihnen genommen, und ihre Familien hatte der Wind wie Spreu zerstreut. (…) In Königstein formte Gott damals seine Heldenpriester, die, genau wie die irrende Herde, für die sie sorgen sollten, selbst das harte Los der Heimatlosen und Vertriebenen zu tragen hatten. (…) Den Heldenmut, den ich in Königstein fand, übte den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ostpriesterhilfe aus.“


Über der materiellen Not der Flüchtlinge und Vertriebenen im zerstörten Nachkriegsdeutschland sah Pater Werenfried auch die geistige Not der Heimatlosen – und Königstein wurde dabei bald ein wichtiger Mittelpunkt seiner Aktivitäten. Die Ostpriesterhilfe unterstützte die vertriebenen Rucksackpriester, die in der Diaspora unterwegs waren. Sie zogen zunächst zu Fuß oder auf Fahrrädern von Lager zu Lager, von Seelsorgestelle zu Seelsorgestelle, dann auf Motorrädern, die ihnen Werenfried schenkte, und später sogar mit Autos.

Von Königstein aus geht heute Hilfe in 149 Länder

Millionen von heimatvertriebenen Katholiken hatten keine Kirche und keinen Priester, weil sie in Gebiete kamen, die seit der Reformation oder dem Dreißigjährigen Krieg keinen Katholiken gesehen hatten. Dort, wo es keine Kirchen gab, kamen bald die Kapellenwagen als fahrende Kirchen zu den ostdeutschen Menschen in der neuen Diaspora und brachten neben dem Trost der Religion auch materielle Hilfe. Aus dieser Hilfe in Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten ein weltweites Hilfswerk entstanden, das in 149 Ländern der Welt tätig ist. 2017 konnte „Kirche in Not“ das 70. Jahr seines Bestehens begehen.

Heute befindet sich in Königstein die Internationale Zentrale des Hilfswerks, das seit 2011 Päpstliche Stiftung mit dem internationalen Namen „Aid tot he Church in Need“ (ACN) ist. Der Platz vor dem Gebäude wurde vor einigen Jahren in Pater-Werenfried-Platz benannt. Ein Denkmal auf diesem Platz erinnert an die drei „Königsteiner Kirchenväter”, zu denen neben Pater Werenfried auch Bischof Maximilian Kaller und Weihbischof Adolf Kindermann gehören.

Pater Werenfried ist 2003 im benachbarten Bad Soden am Taunus gestorben, wo er zum Schluss gewohnt hatte, wurde aber auf dem Friedhof in Königstein im Taunus beigesetzt. Noch heute kommen Bischöfe, Priester und Ordensleute, die die internationale Zentrale besuchen, auch an das Grab, um seiner im Gebet zu gedenken und sich für die Hilfe, die sie durch „Kirche in Not“ erhalten haben, zu bedanken. Die Grabinschrift lautet: „Man nannte ihn Speckpater, Kämpfer für den Frieden, Bettler Gottes für die Armen der Welt. Priester aus holländischer Lehrerfamilie, Vertrauter von vier Päpsten, Freund von Heiligen, Beschützer von Verfolgten und Unterdrückten, Brückenbauer für die Einheit der Kirche. Hüter der christlichen Familie. Gründer von ,Kirche in Not‘. Mann unerschütterlichen Gottvertrauens.“

Die illustrierte Autobiographie von Pater Werenfried van Straaten „Sie nennen Speckpater“ ist im Taschenbuchformat zum Preis von fünf Euro bestellbar unter: https://shop.kirche-in-not.de oder bei:

Kirche in Not
Lorenzonistr. 62
81545 München

Telefon: 089 / 64 24 888 0
Fax: 089 / 64 24 888 50

E-Mail: [email protected]

Pater Werenfried predigt von einem Kapellenwagen aus


Foto: (c) KIRCHE IN NOT



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche in Not

  1. Kardinal Kurt Koch zum Präsidenten von "Kirche in Not“ ernannt
  2. Seine Freilassung war eine Gebetserhörung
  3. Informationen über Freud und Leid in Afrikas Kirche
  4. Tragisches Schicksal der verfolgten Christen
  5. «Ich komme nicht, um zu weinen!»
  6. Syrien: „Eine knappe Minute war schlimmer als 12 Jahre Krieg“
  7. Weltweite Aktion lädt Kinder zum Rosenkranzgebet für den Frieden
  8. "Kirche in Not": Mord an Priestern auch in "katholischen Ländern"
  9. Kirchliche Schule in Karakosch (Nordirak) wiedereröffnet
  10. Größte katholische Kirche auf der Arabischen Halbinsel wird geweiht






Top-15

meist-gelesen

  1. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  4. Papst Leo: „Wer sagt, dass ich nicht gebetet habe? ... Vielleicht bete ich sogar jetzt“
  5. Bischof sein in Opferperspektive
  6. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  7. Verhöhnung von Jesus und der Muttergottes - Schweigen von Schönborn, Grünwidl & Co.
  8. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  9. Die erste Guadalupe-Predigt von Papst Leo ermöglicht einen Blick in sein Herz
  10. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2025
  11. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  12. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  13. US-Erzbischof gibt Anweisung, politische Botschaft an Weihnachtskrippe sofort zu entfernen
  14. Frankreich: Comeback der Beichte?
  15. Als das Rosenkranzgebet einen Mord verhinderte

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz