Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  7. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Fällt die CDU erneut um?
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Heiligsprechungen: Franziskus neuer Rekordhalter

25. Oktober 2018 in Weltkirche, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus hat in den fünfeinhalb Jahren seines Pontifikat so viele Menschen zur "Ehre der Altäre" erhoben, wie noch kein Papst vor ihm - 2013 gleichzeitig vorgenommene Heiligsprechung der 800 "Märtyrer von Otranto" kirchengeschichtlich einzigartig


Vatikanstadt-Wien (kath.net/KAP) Im Mittelpunkt des kirchlichen Hochfests Allerheiligen am 1. November stehen die Heiligen - also laut katholischer Tradition sowohl jene Menschen, die von der Kirche für heilig erklärt worden sind, als auch jene, "um deren Heiligkeit nur Gott weiß". Die Letztentscheidung für die Erhebung zur "Ehre der Altäre" trifft der Papst. Der seit 2013 amtierende Papst Franziskus hält gleich zwei statistische "Heiligsprechungsrekorde": Nach fünfeinhalb Jahren Pontifikat ist er bereits der Papst, der die meisten Heiligen ernannt hat. Außerdem feierte er 2013 den größten Heiligsprechungsgottesdienst der Geschichte.

Wenige Wochen nach seinem Amtsantritt kanonisierte Franziskus im Mai 2013 den Italiener Antonio Primaldo und seine 800 Gefährten, die 1480 in der apulischen Hafenstadt Otranto bei einem Überfall osmanischer Soldaten ermordet worden waren. Noch nie in der Kirchengeschichte wurde eine so große Zahl an neuen Heiligen gleichzeitig proklamiert. Franziskus "erbte" diese Heiligsprechungen gleichsam von seinem Vorgänger Benedikt XVI. (2005-2013). Der Heiligsprechungsprozess für die 800 "Märtyrer von Otranto" wurde nämlich noch in dessen Pontifikat abgeschlossen. Benedikt XVI. informierte darüber in der historischen Kardinalsversammlung am 11. Februar 2013, in der er auch seinen Amtsverzicht ankündigte.

Einzigartig in der Geschichte ist wegen der Großheiligsprechung auch die Gesamtzahl an Heiligsprechungen, die Franziskus in den vergangenen fünfeinhalb Jahren vorgenommen hat. Insgesamt 860 Menschen erhob er bereits zur "Ehre der Altäre", so viele wie noch kein anderer Papst vor ihm. 2004 listete das vatikanische Heiligengesamtverzeichnis "Martyrologium Romanum" 6.650 Heilige und Selige sowie 7.400 weitere bei Christenverfolgungen getötete Märtyrer.


Die bisher letzte Heiligsprechung führte Franziskus am 14. Oktober im Rahmen der Jugendsynode durch. Er leitete auf dem Petersplatz die Heiligsprechungsmesse für sieben Männer und Frauen, darunter Papst Paul VI. (1963-78) und Erzbischof Oscar Romero (1917-1980). Weil die Synode das Thema "Jugend" behandelt, war auch der mit 19 Jahren verstorbene junge Italiener Nunzio Sulprizio (1817-1836), der im Ruf der Heiligkeit gestorben war, unter den neuen Heiligen.

In Franziskus' Amtszeit fielen auch die Heiligsprechungen von Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997) im Jahr 2016 und seiner Vorgänger Johannes Paul II. (1978-2005) und Johannes XXIII. (1958-1963) im Jahr 2014. Die Heiligsprechung der Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa sei, sagte Franziskus, Ansporn an Kirche und Gesellschaft, den Blick auf die "Ränder des Lebens" zu schärfen.

Johannes Paul II. bereitete Nährboden

Den Nähboden für Franziskus Heiligsprechungs-Praxis legte Papst Johannes Paul II. Er führte die Praxis der Heiligsprechungen in seinem 26-jährigen Pontifikat mit 482 in eine neue Zeit. Seine Vorgänger in den vorangangenen vier Jahrhunderten hatten alle zusammen nur etwa halb so viele Kanonisierungen vorgenommen. Nachfolger Benedikt XVI. sprach in seinem achtjährigen Pontifikat 45 Menschen heilig.

Unter Johannes Paul II. ist auch erstmals eine gewisse Abkehr von jenem Verfahren für Selig- und Heiligsprechungen zu beobachten, das der Vatikan einst zum Zweck der Entschleunigung und Objektivierung entwickelt hatte und in diesen Grundzügen nunmehr seit rund 300 Jahren anwendet. Der 2005 verstorbene Papst rückte im Fall von Mutter Teresa erstmals von der im kirchenrechtlichen Verfahren vorgeschriebenen Fünf-Jahres-Frist für einen Prozessbeginn ab und erlaubte eine Aufnahme des Seligsprechungserfahrens bereits zwei Jahre nach ihrem Tod. Der Seligsprechungsprozess für Johannes Paul selbst begann mit Erlaubnis Benedikts XVI. sogar schon drei Monate nach seinem Tod im April 2005.

Der aus Polen stammende Papst wurde dann noch zweieinhalb Jahre früher heilig als Mutter Teresa, die acht Jahre Vorsprung hatte und ja selbst bereits auf die Überholspur gesetzt war. Immer schneller scheint sich das Rad der Ausnahmen seitdem zu drehen. Nur drei Monate nach der brutalen Ermordung des französischen Priesters Jacques Hamel (1930-2016) durch Islamisten im Sommer 2016 ließ Papst Franziskus zuletzt den Seligsprechungsrozess auf Diözesanebene beginnen - wohl um ein populäres Vorbild im Angesicht der islamistischen Bedrohung bieten zu können und den Terroristen christliche Nächstenliebe entgegenzuhalten. Kirchenpolitisch verständlich, aber kirchenrechtlich für viele bedenklich.

Neuer Heiligsprechungsgrund "Hingabe des Lebens"

2017 veröffentlichte Franziskus neue Regeln in Form eines sogenannten "Motu Proprio" unter dem Titel "Maiorem hac dilectionem". Neben dem Martyrium führte er die "Hingabe des Lebens" als neuen Tatbestand auf dem Weg zu einer Selig- und Heiligsprechung ein. Die aufgrund von Nächstenliebe erfolgte "heroische Hingabe des Lebens" ist ein neuer Sachverhalt, der sich vom Martyrium und dem sogenannten heroischen Tugendgrad unterscheidet.

Der Erlass solle besonders jene Christen berücksichtigen, die "frei und freiwillig" ihr Leben aus Nächstenliebe für andere Menschen hingaben und deshalb selbst einen verfrühten Tod starben, erläuterte der Papst damals. Eine solche "wahre, vollständige und beispielhafte" Nachahmung Jesu verdiene die gleiche Verehrung durch die Gläubigen, wie Märtyrer oder Christen, die den heroischen Tugendgrad erfüllen.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Heilige

  1. Großes Interesse an Heiligsprechung von Carlo Acutis unter jungen US-Katholiken
  2. Papst macht Weg für weitere Selig- und Heiligsprechungen frei
  3. Mutter Teresa erhält weltweiten Gedenktag
  4. Die heilige Maria Magdalena - Prophetin der eucharistischen Liebe
  5. Hl. Rita von Cascia - Helferin in größter Not
  6. Josef von Nazareth - Der Mann in der zweiten Reihe - Leseprobe 2
  7. Josef von Nazareth - Der Mann in der zweiten Reihe - Leseprobe 1
  8. Der selige Miguel Pro – ein Fürsprecher für die Verfolgten
  9. Angebote von „Kirche in Not“ zum Josefsjahr
  10. Mit Glaubenszeugen durch das Jahr






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  9. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  10. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Allgemeine Ratlosigkeit
  13. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Fällt die CDU erneut um?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz