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Theologe: Kritik an Selig- und Heiligsprechungen von Päpsten

11. Oktober 2018 in Weltkirche, 10 Lesermeinungen
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Wiener Theologe Tück in NZZ aus Anlass der Heiligsprechung von Paul VI. am 14. Oktober: "Steht die Selbstsakralisierung der Institution Kirche nicht in krassem Missverhältnis zu den Krisen und Skandalen, die in letzter Zeit publik geworden sind?"


Zürich-Wien (kath.net/KAP) Kritik an der Vielzahl von Selig- und Heiligesprechungen von Päpsten hat der Wiener Dogmatiker Prof. Jan-Heiner Tück geübt. Die "Akkumulation von Heiligsprechungen von Päpsten durch Päpste" rufe inzwischen "selbst bei gläubigen Katholiken ein gewisses Stirnrunzeln hervor", schreibt Tück in der aktuellen Ausgabe der "Neuen Zürcher Zeitung" (Mittwoch). Anlass der Wortmeldung des Theologen ist die nahende Heiligsprechung von Papst Paul VI. (Giovanni Montini; 1897-1978) am 14. Oktober durch Papst Franziskus.
Die Kritik des Theologen entzündet sich dabei nicht allein an der Häufung der Selig- und Heiligsprechungen in den letzten drei Pontifikaten und insbesondere unter Johannes Paul II., sondern vor allem an der aktuellen innerkirchlichen Krisensituation: "Steht die Selbstsakralisierung der Institution Kirche nicht in krassem Missverhältnis zu den Krisen und Skandalen, die in letzter Zeit publik geworden sind?", fragt Tück entsprechend. "Man könnte meinen", so der Theologe weiter, "dass der anhaltende Bedeutungsverlust, den die päpstliche Autorität in den freien Gesellschaften erlitten hat, durch eine gesteigerte Bedeutungszuschreibung auf der Ebene des Persönlich-Charismatischen aufgefangen werden soll."


Beispiele für diese vermehrte Selig- und Heiligsprechungspraxis gebe es genug: angefangen bei Pius X. (1903-1914), der 1954 durch Papst Pius XII. (1939-1958) heiliggesprochen wurde, über die Päpste Pius IX. (1846-1878) und Johannes XXIII. (1958-1963), die beide im Jahr 2000 durch Johannes Paul II. seliggesprochen wurden, bis hin zum polnischen Pontifex selbst, den Papst Benedikt XVI. schließlich 2011 selig- und Papst Franziskus 2014 heiliggesprochen hat. Ein weiteres Seligsprechungsverfahren läuft für den 33-Tage-Papst Johannes Paul I. (1978).

Paul VI.: "Erster Papst der Moderne"

Gewiss würden diese Selig- und Heiligsprechungen die Lebensleistungen der betreffenden Päpste für die Kirche würdigen, jedoch seien sie auch nicht selten kirchenpolitisch motiviert, führte Tück weiter aus - etwa, wenn wie im Fall Pius X. und Pius IX. jeweils ein Anti-Modernist und Liberalismus-Kritiker zur Ehre der Altäre erhoben wurde; oder wenn im Fall Johannes XXIII. jener Papst gewürdigt wurde, der das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) einberufen hatte.
Im Blick auf den in Kürze heiligen Papst Paul VI. warb Tück in der NZZ dafür, diesen Papst nicht als "Pillen-Papst" abzustempeln bzw. den Blick auf sein Wirken nicht auf die bis heute umstrittene Enzyklika "Humanae Vitae" von 1968 hin zu verengen: Entscheidend sei nämlich, dass Giovanni Battista Montini schon als Erzbischof von Mailand "die gewandelte Lage der Kirche in den pluralistischen Gesellschaften der Moderne deutlich erkannt und als enger Berater von Johannes XXIII. die Reformen des Konzils mit angestoßen hat". Paul VI. habe "klarer als seine Vorgänger gesehen, dass die katholische Kirche eine Weltkirche ist, in der die unterschiedlichen kulturellen Großräume ein Stimmrecht haben müssen", insofern sei es durchaus gerechtfertigt, in Paul VI. "den ersten Papst der Moderne zu sehen" - und ihn als solchen als Heiligen zu verehren.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Montfort 13. Oktober 2018 

Kritik, pseudo-kritisches Kirchenleitungs-Lob, lobhudelnde Kirchenleitungs-Kritik?

Und was, bitte, will Tück damit wirklich dagegen sagen und was bewirken?

"insofern sei es durchaus gerechtfertigt, in Paul VI. "den ersten Papst der Moderne zu sehen..."

Seltam auch, wann er die "Moderne" ansetzt! Oder meint er damit die "moderne Kirche", die angeblich mit dem 2. Vatikanum begonnen hat?


2
 
 Hadrianus Antonius 13. Oktober 2018 
 

Typisch modern-theologisch

Tück verkleidet in typisch modernistischen theologischen Stil seine aufassungen als Fragen und im Konjuntiv:
"Steht die Selbstsakralisierung...?"
"Man könnte meinen..."
"...insofern sei es durchaus gerechtfertigt..."
Alles Wortgeschwurbel:
Tück sollte seine (m.E. nicht unberechtigte) Kritik deutlich und kurz an den Obrkommandeur schicken, der sichselbst und seinen Vorgänger P. Benedikt XVI schon auf die Heiligsprechungsliste gesetzt hat (sic expressis verbis suis)- und dann tapfer und demütig den ansstrahleinschlag durchstehen ;-)
Nur Mut!


3
 
 J.g.Ratkaj 12. Oktober 2018 
 

@st.michael Im Grunde genommen sind sehr viele Päpste der letzten 500

Jahre im Rufe der Heiligkeit gestorben bzw. von der stadtrömischen Bevölkerung sehr verehrt worden aber trotzdem nicht kanonisiert worden eben weil die alten Regeln zum Kanonisationsverfahren nach den Dekreten von Papst Urban VIII. sehr streng waren. Die moderne Hast und Eile bei Selig- und Heiligsprechungen und die dabei feststellbare Instrumentalisierung für aktuelle Kirchenpolitik ist natürlich mit dem neuen, sehr vereinfachten Verfahren viel leichter. In der Essenz stimme deshalb ich Ihren Ausführungen zu.


6
 
 JuM+ 12. Oktober 2018 
 

Inflation der Heiligsprechungen...

Die Kirche muss ja mit dem weltlichen Mainstream der Inflation Schritt halten.
Ich verstehe und verehre einen heiligmässigen PiusX, bei Paul VI. denke ich an die bürokratische Würdigung der nachkonziliaren Ära. Don Luigi Villa weiss auch im Sinne eines "advocatus diaboli" über Paul VI. zu berichten.


4
 
 wedlerg 12. Oktober 2018 
 

Die Päpste der letzten 200 Jahre

waren allesamt außergewöhnliche Persönlichkeiten. Das mit der aktuellen Krise in Konnotation zu bringen, ist Unfug.

Ganz im Gegenteil: Pius XII., Joh. Paul II. und andere waren große Vorbilder für die Christen heute.


6
 
 anjali 12. Oktober 2018 
 

Heilige Paepste

Ich freue mich darueber,und ich will Papst Joannes Paulus I auch!!!


5
 
 st.michael 12. Oktober 2018 
 

@girsberg - Genauso

Heiligsprechungen dauerten frueher deutlich laenger, dagegen ist gerade bei den Konzilspaepsten eine gewisse "Seligsprechungs - Hektik" erkennbar, ueber die man geteilter Meinung sein kann.
Es waren Maenner mit einer grossen Lebensleistung, aber sollten nicht spaetere Generationen beurteilen, wie es um die Heiligmaessigkeit bestellt ist (an ihren Fruechten werdet ihr sie erkennen)?
Mir kommt der Verdacht, als sollte damit etwas anderes bezweckt werden.


12
 
 Selene 12. Oktober 2018 
 

Die fast schon automatisch erfolgenden Selig - und Heilig-

sprechungen verstorbener Päpste, z.Zt. wie am Fließband, sehe ich auch sehr kritisch. Zumal, wenn dafür auch noch die sonst üblichen, strengen Kriterien außer Kraft gesetzt werden.


7
 
 Lautensack1 12. Oktober 2018 
 

Hat er die Glaubwürdigkeit?

Wenn Paul VI. heiliggesprochen wird, ist das dann der Nachfolger Petri, der bindend das päpstliche Lehramt ausübt, oder ist es Jorge Bergoglio, der wieder einmal erfundene Geschichten erzählt (wie bei Briefen, die er angeblich nie erhalten hat)?

Anders gefragt, hat dieser Mann noch die Glaubwürdigkeit und Autorität, die das Petrusamt braucht?


5
 
 girsberg74 12. Oktober 2018 
 

Diese Rede ist bedenkenswert

Ich habe Probleme mit den Groß-Heiligen, ich schaffe deren Zahl kaum noch. Nicht dass ich etwa deren Lebensleistungen nicht schätzte, es ist nur der Kontrast mit verschiedenen Zuständen, wie sie sich im gegenwärtigen Pontifikat offenbaren. [Ein eigenes Thema, das nicht im Kern angegangen und durch hohe Kleriker zu Anpassungen der Lehre einzusetzen versucht wird.]

Dass Humanae Vitae als umstrittenen bezeichnet wird, muss an dieser Stelle nicht erwähnt werden, es sei denn, dass mit der Erwähnung dieser Enzyklika auf einen besonderen Punkt des Leidens – eigentlich das Martyrium - von Paul VI. erinnert wird.


3
 

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